Jamaika, das suggeriert karibische Strände, türkisblaues Meer, entspannte junge Männer mit Rastalocken, Reggea und natürlich Marihuana. Ein bisschen etwas von all dem habe ich auf Jamaika tatsächlich gefunden. Aber es gibt noch viel mehr zu sehen, zum Beispiel jede Menge Wasserfälle, die in den Jamaikanern stets das Bedürfnis wecken, irgendwie daran hochzusteigen. Und es gibt Klippenspringer, die aus nichts als Muskeln und Sehnen zu bestehen scheinen. Seit ich in Äthiopien war, wollte ich unbedingt die Menschen kennen lernen, die Haile Selassie gegen seinen Willen als ihren Gott verehren und seinetwegen beinahe geschlossen ihre schöne Insel verlassen hätten.
Das Nationalgericht von Jamaika ist eine Frucht, die eigentlich giftig ist, aus der die Jamaikaner aber voller Trotz und Begeisterung eine Speise zaubern, die mit etwas Salz und Fisch am Ende nach Salz und Fisch schmeckt. An den Straßen wird ein eigenartiger Punsch aus Bier und Speiseeis angeboten, dem ich bei 35 Grad nicht so recht trauen wollte. Man kann sich hier, wie überall in der Karibik aber auch ganz hervorragend von Reis und Bohnen ernähren.
In Sachen Musik wird Jamaika allen Gerüchten und Vorurteilen vollkommen und ohne Ausnahme gerecht: Es läuft ausnahmslos überall und von morgens bis abends Reggea. Männer und Frauen, Säuglinge und Greise lieben Bob Marley. Er wird verehrt wie ein Nationalheld, was er dadurch ja irgendwie ist. Die musikalische Untermalung in Hotels, Restaurants, Supermärkten, Museen und auf offener Straße setzt sich zu 85% aus Stücken von Bob Marley, ansonsten Peter Tosh und ein paar unbekannteren Musikern zusammen. Glücklicherweise hat Bob so viele Stücke geschrieben, dass einem fast nicht langweilig wird.
Weil man das nun mal so macht, besuche ich Bob Marleys Geburtsstätte, die heute ein Museum und ein Mekka für Kiffer ist, weil hier der Konsum des grünen Krautes legal ist. Ich besuche das Grab seiner Mutter, das unter einem Bild von Haile Selassie aus einem marmornen Sarg besteht. Ich besuche in Kingston Bob Marleys Wohnhaus und sein Studio und bestaune die Einschusslöcher die von einem Attentat auf ihn herrühren.
Wenn man will, kann man auf Jamaika auch einfach in der Sonne liegen, aber dafür hat mir leider komplett die Zeit gefehlt. Mehr über Jamaika gibt es in meinem dritten Buch… Ihr könnt gespannt sein.
Eure Beatrice!
Hallo Beatrice, mein Freund und ich haben auch eine Jamaikaresie ins Auge gefasst