Kenia Reisebericht von Beatrice Sonntag
Von Kenia habe ich vor ein paar Jahren die Küstenlandschaft rund um Mombasa und den Tsavo East Nationalpark gesehen. Eine Reise nach Kenia ist ein toller Einstieg um sich an Afrika zu gewöhnen. Ich habe dort kreative, fröhliche und entspannte Menschen kennen gelernt, die ihren Besuchern schnell beibringen, dass das Zeitgefühl in Afrika ein anderes ist, als im Rest der Welt.
Die Stadt Mombasa hat nicht besonders viele Sehenswürdigkeiten. Eine davon ist eine mächtige Skulptur von vier Elefantenstoßzähnen, die eine Art Tor über einer der Hauptstraßen formen. Mombasa wurde zu einem wirtschaftlich bedeutenden Hafen, weil hier Tonnen von Elfenbein verschifft wurden und zudem der Sklavenhandel boomte. Die Vergangenheit Mombasas ist also traurig und blutig. Eine andere Sehenswürdigkeit ist das Fort Jesus, das von den Portugiesen erbaut wurde. Mittlerweile steht die Festung auf der Liste des UNESCO Welterbes.
In Kenia habe ich auch zum ersten Mal einen richtigen afrikanischen Markt besucht. In einer großen Halle mitten in Mombasa herrscht das übliche Treiben und Feilschen, das ich seither auch in anderen Ländern gesehen habe. Dieser Teil von Afrika, also das wahre Leben der Menschen, ist fremd und exotisch und sorgt dafür, dass die Besucher aus der Ferne Afrika entweder lieben oder hassen. Mich hat es verzaubert und dazu geführt, dass ich seither immer wieder mal nach Afrika gefahren bin.
Wirklich spannend fand ich den Besuch der archäologischen Ausgrabungsstätte Gedi. Es handelt sich um eine Ruinenstadt wenige Kilometer von der kenianischen Küste entfernt, vollkommen zu Unrecht in keinem der Reisekataloge angepriesen wurde. Nicht mal mein Reiseführer erwähnt Gedi auch nur mit einem Satz. Ich erinnere mich nicht, wie es dazu kam, dass ich mich schließlich auf den Weg dorthin gemacht habe, aber der Ausflug hat sich gelohnt.
Die Ruinenstadt Gedi wurde im 13. und 14. Jahrhundert erbaut und ist erstaunlich gut erhalten. Die Überreste der alten Gebäude liegen malerisch im Dschungel, so dass ich fast ein wenig an Kambodscha oder an Machu Picchu denken muss. Gedi ist so etwas wie die afrikanische Variante der verlorenen Stadt. Dicke Bäume wachsen dort, wo einst Straßen, Innenhöfe oder Wohnzimmer waren.
Gedi ist außerdem eine traumhafte Fotokulisse. Ich kann mich gar nicht satt sehen. Hier wurde mit Steinen aus Korallenkalk gebaut und das Gelände ist erstaunlich groß, so dass man sich stundenlang durch den Dschungel kämpfen kann.
Nach den neueren und älteren Städten steht in Kenia natürlich auch die afrikanische Tierwelt auf dem Programm, die eigentliche Hauptattraktion dieser Region. Elefanten, Löwen und Büffel sind mindestens genauso spannend wie Ruinen. Darüber ein andermal mehr…
Eure Beatrice!