Die Küste Mosambiks am indischen Ozean
Die Anreise nach Inhambane an der Küste Mosambiks ist mühsam. Für die weniger als 500 Kilometer benötigt man mehr als acht Stunden. Die Straßen sind zwar nicht besonders schlecht, aber trotzdem kommt man nicht besonders schnell voran. Bodenschwellen, Kühe, Hühner und Lastwagen müssen gekonnt umschifft werden und das braucht seine Zeit.
Nachdem man endlich die Provinz Gaza verlassen hat und in die Provinz Inhambane gelangt, ist schon mehr als ein halber Tag vergangen. Man sieht aber nun endlich hin und wieder die Gründe dafür nach Inhambane zu fahren: die Strände der Region gelten als paradiesisch. Wer mich kennt, der weiß, dass ich wegen eines Strandes nicht unbedingt eine Reise auf fremde Kontinente unternehme. Von der Praia de Barra oder der Praia de Tofo aus, die beide tatsächlich traumhaft, von weißem feinstem Sand bedeckt und fast menschenleer sind, kann man allerdings bei gutem Wetter Sea-Safaris unternehmen und Wale, Walhaie und Delfine beobachten.
Der Dreh- und Angelpunkt bei dieser Sache ist das „gute Wetter“. Zwar scheint die Sonne und es weht ein angenehmes Lüftchen vom Meer her, aber genau letzteres Lüftchen sorgt draußen auf See für bis zu drei Meter hohen Wellen, weshalb die Organisatoren dieser Sea-Safaris davon absehen, Touristen auf winzigen Holzbooten in das Wellenchaos zu schicken. Offenbar haben sie damit schon zahlreiche schlechte Erfahrungen gemacht. Wenn ich die Erfahrungswerte mit meinem Weicheier-Magen revuepassieren lasse, dann würden sich diese Erfahrungen sicherlich bei diesem Wetter wiederholen.
Leider geht auch Tag zwei mit Wind, Wellen und der Aussicht auf kotzende Touristen vorüber. Ich mache Strandspaziergänge, lasse mir auf dem Markt von Tofo mosambikanische Stoffe und Holzschnitzereien andrehen und trinke Tonik Water in Bars, die keine Toilettenanlagen haben.
Am nächsten Tag kommt zum Wind auch noch ein leichter Nieselregen und meine Hoffnungen auf Walhaie schwinden vollends. Enttäuscht und vom vielen Entspannen gelangweilt überrede ich meine Begleiter, mir eine Sehenswürdigkeit zu beschaffen, koste es, was es wolle.
Also besichtigen wir die Stadt Inhambane, ein kleines Kolonialstädtchen, in dem die Portugiesen eine fast 200 Jahre alte Kathedrale und zahlreiche administrative Gebäude hinterlassen haben. Aus der Zeit vor den Portugiesen gibt es eine Moschee, die jedoch wenig spektakulär ist. Mitten in der Stadt steht eine eigentümlich lächelnde Statue von Samora Machel, dem ersten Präsidenten des unabhängigen Mosambik. Er erfreut sich noch immer einer gewissen Beliebtheit und die Tatsache, dass er bei einem Flugzeugabsturz verstarb, dessen Ursachen nicht zu 100% geklärt sind, geben bis heute Anlass zu Verschwörungstheorien. Das erweckt dann doch wieder mein Interesse. Bemerkenswert finde ich auch, dass seine Witwe ein paar Jahre nach seinem Tod Nelson Mandela heiratete und damit die einzige Frau auf der Welt ist, die mit zwei Präsidenten verheiratet war. Damit schaffte sie es sogar ins Guinness Buch der Rekorde.
Soviel zu Inhambane, mehr zu Mosambik gibt es demnächst…
Eure Beatrice!