Die Osterinsel – ein Dorf, ein Flughafen und ein paar Statuen mitten im Ozean
Seit Jahren steht die Osterinsel ganz oben auf meiner Liste der unbedingt zu besuchenden Ziele in dieser Welt. Irgendwie hatten die berühmten und mysteriösen Statuen auf dieser winzigen Insel in meinem Bewusstsein einen ähnlichen Status wie die Pyramiden in Gizeh oder das Taj Mahal in Agra. Dann habe ich diese Reise immer wieder vor mir her geschoben weil: A) der Flug so grässlich lange dauert, B) das ganze Unternehmen auch nicht eben günstig ist und C) der Flug so grässlich lange dauert. Halt, das hatten wir schon. Nun, das war einfach der Hauptgrund.
Nun habe ich es endlich geschafft und die Reise war verglichen mit den fünf letzten Touren noch nicht einmal die Teuerste. Der Flug war allerdings tatsächlich grässlich lang. Nach ungefähr 14 Stunden erreiche ich endlich Santiago de Chile, kann mich hier kurz ausruhen um dann noch einmal fast fünf Stunden zurückzulegen und schließlich auf dieser winzigen Insel zu landen.
Der Flughafen ist sehr übersichtlich, was nicht weiter erstaunlich ist, denn schließlich haben die wenigsten Dörfer mit 6000 Einwohnern einen eigenen Flughafen. Da muss man ja nicht allzu dick auftragen. Das Hotel finde ich auch recht schnell. Insgesamt ist hier wohl alles recht übersichtlich. Es weht ein kräftiger Wind und die Sonne strahlt.
Am Nachmittag des ersten Tages mache ich mich daran, mir etwas zu essen zu suchen, und schon bei meinem ersten Spaziergang durch das Dorf Hanga Roa finde ich die ersten Moais. Wenn man vom Dorf aus in Richtung Norden spaziert, sieht man sogar schon einige der schönsten. Ich bin also schon mitten drin im Geschehen und im Nationalpark. Ich bin unheimlich gespannt darauf, was mir die Bewohner der Insel so erzählen werden.
Der Mann, dem das Hotel gehört, in dem ich untergekommen bin, hat sich die Mühe gemacht, mich zu googeln, bevor er mir die Bestätigung meiner Buchung zugeschickt hat. Er ist Franzose und hat eine Osterinsulanerin geheiratet. Entweder ist er ein sehr gewissenhafter Mensch oder er hat Angst davor, dass Massenmörder und hotelzimmerverwüstende Rockstars in seinem kleinen Hotel unterkommen. Auf jeden Fall habe ich seine Kriterien wohl mit Bravour erfüllt, denn er bietet mir sogar ein Zimmerupgrade an, weil irgendwelche Spinner gerade ihren Aufenthalt gecancelt haben aus Angst vor dem ZIKA-Virus, das bekanntlich etwa 5000 Kilometer von der Osterinsel entfernt aufgetreten ist. Danke euch!
Und nächste Woche berichte ich euch von den Moais!
Eure Beatrice!