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Ecuador und seine nervösen Vulkane

Ecuadors Vulkane sind nervös, gefährlich und wunderschön

Ecuador ist ein friedliches und ruhiges Land, das auch recht selten in der Weltpresse Schlagzeilen macht. Die einzigen Unruhestifter, die Ecuador hat, sind seine Vulkane. Der Cotopaxi zählt zu den gefährlichsten Vulkanen der Erde, unter anderem auch, weil etwa 300.000 Menschen unmittelbar neben beziehungsweise unter dem Vulkan wohnen und ständig evakuiert werden müssen, wenn der Cotopaxi Asche, Rauch und manchmal auch Geröll, Lava und Lahar spuckt.

Dazu kommen noch die ziemlich regelmäßig auftretenden Erdbeben in Ecuador. Besonders heftig wurde es zuletzt 2016 im April, als ein starkes Erdbeben im Osten von Ecuador zehntausende von Menschen obdachlos gemacht hat. Die Erde ist an dieser Stelle einfach ziemlich nervös und unruhig. Das fördert aber offenbar den Zusammenhalt in der Bevölkerung.

Nach dem besagten Erdbeben im April haben die Bewohner aller anderen Städte in Ecuador ihre Supermärkte leer gekauft, haben Millionen von Hilfspaketen geschickt und haben zu Tausenden Urlaub genommen um sich auf den Weg in das Katastrophengebiet zu machen. Dadurch brach fast die Wirtschaft zusammen und die Regierung musste die Menschen bitten, etwas weniger hilfsbereit zu sein.

Die Vulkane sind aber nicht nur eine Bedrohung für die Bevölkerung, sondern auch eines der größten Potentiale des Landes: sie sind der Grund, warum viele Touristen Ecuador besuchen. So auch ich. Die Anden sind hier besonders schön und die Reise von Quito bis hinunter nach Guayaquil führt entlang von atemberaubenden Bergpanoramen. Alle Vulkane haben exotische Namen, die meist aus den indigenen Sprachen stammen. Die Vulkane sind entweder männlich oder weiblich und haben Liebesbeziehungen und Eifersuchtsdramen wie in der Klatschpresse in Hollywood. Sie sind immer für eine Geschichte gut.

 

Leider habe ich für meine Reise nach Ecuador und zu den Vulkanen Ende September ausgesucht und damit auch das Ende der Touristensaison. Einerseits war das super, denn ich musste mir meinen Begleiter und Geschichtenerzähler kaum mit jemandem teilen. Andererseits war das Wetter nicht mehr ideal und so sind die Fotos vom Cotopaxi nicht sehr gut geworden. Der streitsüchtige Riese hüllte sich elegant in einen Wolkenschleier.

Eure Beatrice!

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