Gegrillte Meerschweinchen, Malzbierdrinks und 52 Kirchen
Die schöne Stadt Cuenca, von der ich vor meiner Reise nach Ecuador noch nie etwas gehört hatte, war mein Höhepunkt der ganzen Reise. Cuenca ist die drittgrößte Stadt Ecuadors. Der Abstand zu den beiden Millionenstädten ist jedoch ziemlich groß und so ist Cuenca mit seinen 600.000 Einwohnern eher überschaubar.
Die Kolonialbauten in der Innenstadt von Cuenca sind nicht ganz so hübsch restauriert wie die in Quito, aber die Altstadt ist groß und man kann sie erkunden, ohne ständig steile Hügelstraßen erklimmen zu müssen, wie es in Quito der Fall ist. Cuenca hat verrückterweise sage und schreibe 52 Kirchen. Für jede Woche des Jahres eine.
Angeblich gibt es hier Menschen, die tatsächlich jedes Wochenende in eine andere Kirche gehen.
In Cuenca gibt es ein Konvent für Nonnen. Früher waren es an die 200 Schwestern. Heute gibt es nur noch um die 20. Diese Nonnen heißen alle Schwester Maria und sie stellen einen besonders heiligen Saft aus Kräutern und Beeren her. Diesen verkauft ein älterer Mann in einem kleinen Stand, denn die Marias dürfen sich nicht in der Öffentlichkeit zeigen. Der Saft heilt nahezu alle Krankheiten und kostet nur 50 Cent. Er schmeckt etwas bitter und gewöhnungsbedürftig.
Auf dem Markt von Cuenca habe ich noch ein anderes außergewöhnliches Getränk aufgetan: die Zutaten: Eier, Alfalfa, Kräuter und Malzbier. Das war nun wirklich gewöhnungsbedürftig. Aber die alte Dame, die mir das Gebräu zusammengestellt hat, war einfach liebenswert und zudem ganz begeistert, dass sich auch Touristen für ihre Drinks interessieren.
In Cuenca gibt es außerdem noch eine kleine Inka-Ruine namens Pumapungo und direkt daneben ein wirklich schönes ethnografisches Museum. Ich habe mich über eine Stunde in der Abteilung über den Stamm der Shuar aufgehalten, denn das sind die Leute, die traditionell Schrumpfköpfe herstellen – heute jedoch nur noch aus Faultieren und nicht mehr aus den Köpfen ihrer Feinde. Ein wirklich spannendes Thema!
In Cuenca kann man Meerschweinchen essen, wenn man das möchte. Aber dazu erfahrt Ihr dann vielleicht im nächsten Jahr etwas!
Eure Beatrice!