Joshua Trees sind kleine verknotete Wüstenbewohner, die sich an keine Regeln halten und in alle Richtungen wachsen
Der Joshua Tree Nationalpark liegt im Süden von Kalifornien, etwas mehr als 200 Kilometer von Los Angeles und ziemlich genau 300 Kilometer von Las Vegas entfernt. Es handelt sich um ein ziemlich trockenes Wüstengebiet, das zur Mojave Wüste gehört. Den Namen hat der Joshua Tree Nationalpark von den Joshua Trees, die in dieser Wüste ziemlich häufig anzutreffen sind. Der Park wurde gegründet, um genau diese etwas schrulligen Bäume zu schützen.
Ich übernachte in einer kleinen Stadt am Rande des Joshua Tree Nationalparks, die den eigenartigen Namen Twentynine Palms trägt. Tatsächlich gibt es in Twentynine Palms viel mehr als 29 Palmen. Immerhin gibt es aber Palmen und auch Sonnenschein, so dass ich mich hier im Dezember, trotz der recht kühlen Temperaturen, die tagsüber zwischen 12 und 17 Grad liegen, sofort wie im Urlaub fühle.
Die Parkranger im Visitors Center sind sehr freundlich, wie eigentlich in allen amerikanischen Nationalparks. Sie haben ihren Traumjob gefunden und können sich den ganzen Tag mit Bäumen, Steinen und Touristen umgeben, wobei ihnen die Bäume und Steine sicher lieber sind. Im Dezember sind die Touristenzahlen jedoch sehr überschaubar.
Ich schaue mir zunächst den Scull Rock an, der tatsächlich auch mit wenig Fantasie an einen Schädel erinnert, zwar an einen Alien-Schädel, der nur mit Nase und Augen aus der Erde herausragt, aber ein Schädel. Definitiv. In der Umgebung dieses Scull Rocks liegen jede Menge andere helle Steine herum, die tolle Fotomotive abgeben. Ich unternehme zwei schöne Spaziergänge von je etwas zwei Kilometern im Hidden Valley und zum Barker Dam, wo sich Joshua Trees in den verschiedensten verkrüppelten und verknoteten Formen mit hübschen Felsformationen abwechseln.
Die Wanderkarte zeigt alle verfügbaren Wanderwege und gibt dabei immer an, wie lange man ungefähr braucht, um diese Wege zurückzulegen. Ich habe aber schon beim Besuch anderer Parks in den USA bemerkt, dass diese Angaben mehr als pessimistisch sind. Die Zeitangaben gelten für Wanderer ab 80 Jahren oder für Menschen, die jeden einzelnen Baum persönlich kennen lernen wollen. Ich brauche immer etwa halb so lange, auch wenn ich mir einige Zeit lasse, um die schöne Landschaft zu fotografieren.
Die Abendgestaltung in Twentynine Palms ist nicht unbedingt mit der in Las Vegas zu vergleichen. Allerdings gibt es Burgerrestaurants und riesige Supermärkte, in denen man sich einen Vorrat an Süßigkeiten zulegen kann, die man dann im Hotel beim donnerstagabendlichen Football-Spiel verspeisen kann. Alles in allem ein sehr gelungener Ausflug!
Eure Beatrice!