New York ist einfach faszinierend, auch im Schnee
2017 im März war es mal wieder Zeit für eine kleine Reise nach New York, in eine der faszinierendsten Städte der Welt. Meine letzte Reise in die Stadt, die niemals schläft, lag bereits 7 Jahre zurück und es hat sich einiges geändert. Die Wahl der Jahreszeit fiel mal wieder auf den März, der eigentlich ungünstig ist, weil es dann in New York noch recht kühl ist, der aber noch die Möglichkeit bietet, ein NBA-Spiel ins Programm aufzunehmen. Die Parade zum St Patricks Day war etwas enttäuschend, weil sie fast ausschließlich aus Militärs bestand, von denen einige Dudelsack spielen konnten.
Das Wetter sah von innen betrachtet traumhaft aus. Strahlender Sonnenschein und blauer Himmel. Sobald ich jedoch das Taxi verlassen habe, friere ich. Zwischen Bürgersteigen und Fahrbahn liegt noch etwa einen Meter hoch der Schnee. Immerhin schaffe ich es pünktlich vom Flughafen vom Baseballspiel im Madison Square Garden. Leider verlieren die Knicks gegen die Brooklyn Nets, die statistisch gesehen eigentlich noch schlechter sein sollten als die Knicks, die aktuell auch nicht gerade der Brüller sind. Trotzdem ist die Atmosphäre im Station gut und das Spiel hilft mir, den Jetlag zu überwinden.
Vollkommen neu für mich ist der Besuch des Areals von Ground Zero, wo nun endlich alles soweit fertig gestellt ist. Das wunderschöne Einkaufszentrum mit Bahnhof von Santiago Calatrava erweist sich als genauso fotogen wie erhofft. Es erinnert ein wenig an das Skelett eines Wals. Ich bin begeistert. Der Freedom Tower glänzt in der Sonne. Die beiden Wasserbecken mit den Namen aller Opfer wirken kaum so groß wie es einst die Türme taten. Ich begebe mich dann in das neue Museum, das erstaunlich ausführlich und in meinen Augen ziemlich professionell und wenig sensationsgeil wirkt. Naja, für 25 Dollar sollte es das auch! Als Ingenieur bin ich besonders beeindruckt von den verbogenen Stahlträgern und die Geschichte des Anschlags beziehungsweise der Anschläge wird mir wieder vollkommen präsent. Jeder weiß, wo er sich an diesem 11. September damals aufhielt…
Ansonsten habe ich eigentlich nur schöne und fröhliche Orte besucht. Ein Regenschauer trieb mich ins MOMA, wo Jackson Pollock, Picasso und Frida Kahlo sowie jede Menge wirklich kreative und manchmal auch etwas schräge Künstler ausgestellt sind. Der Blick vom Top oft he Rocks war wie immer atemberaubend, auch wenn es da oben noch kälter war als unten.
Einer der Gründe, um nach New York zu fahren, ist das Essen. Angeblich leben Menschen aus 196 Staaten in New York City und viele von ihnen haben ihre Kochkünste hierher gebracht. Ich habe ein wirklich gutes äthiopisches Restaurant gefunden und mehrere indische Restaurants. Dann gibt es in New York auch diese sehr angesagten Läden, in denen europäisches Essen angeboten wird. Offenbar wird alles, was irgendwie bio oder glutenfrei ist oder einen französischen Namen hat, mit Europa assoziiert und als ungeheuer gesund angesehen. Man zahlt dann gerne den doppelten Preis dafür. Trotzdem konnte ich nicht nach New York reisen, ohne einen richtigen Burger mit Ketchup und Fritten zu essen. Das muss schon sein.
Mein Hotel war auch interessant. Die Heizung war ein „alles oder nichts“ Modell aus dem vergangenen Jahrhundert. Verrückterweise war das Thermostat so eingestellt, dass sie erst ab einer Außentemperatur von 4 Grad ansprang. Dann aber gab sie alles (das musste sie auch, weil die Fenster sehr undicht waren) und machte alle Stunde ein Geräusch, als ob sie gleich abheben wolle. Das Frühstück wurde in einem benachbarten Pizzaladen von einer dicken lateinamerikanisch anmutenden Dame serviert, die mit ihrem etwa 40 Begriffe umfassenden Wortschatz trotzdem alles im Griff hatte. Das einzige, was mich an dem Hotel schockiert hat, war der Preis von 125 Euro pro Nacht. Das war vor sieben Jahren noch anders gewesen…
Wie auch immer. New York hat mich mal wieder begeistert und ich habe viele Fotos von Wolkenkratzern gemacht. Dieses Meer an riesigen Gebäuden ist einfach atemberaubend und ich sollte nicht mehr sieben Jahre verstreichen lassen, um mich dort wieder blicken zu lassen. Nächstes Mal dann halt außerhalb der Basketballsaison.
Eure Beatrice!