Sequoia Nationalpark und Kings Canyon Nationalpark
Der Sequoia Nationalpark ist berühmt für seine riesigen Bäume, die zum Teil schon zwei- oder dreitausend Jahre alt sind. Allein diese gigantischen Pflanzen sind Grund genug, um mal wieder nach Kalifornien zu fahren. Bei meiner Vorbereitung finde ich heraus, dass es einen Kings Canyon Nationalpark, einen Sequoia Nationalpark und einen Sequoia National Forest gibt. Und hier überall stehen die Bäume herum.
Wir wohnen in einem ziemlich eleganten Haus in der Stadt Visalia, wo wir dank AirBNB in einem sogenannten Schwiegermutterapartment untergebracht sind. Die Wohnung ist wirklich klasse. Es gibt einen riesigen amerikanischen Kühlschrank und einen ebenso großen Fernseher mit etwa 9800 Kanälen. Visalia ist eine erstaunlich große Stadt mit einer wirklich umfangreichen Auswahl an Restaurants, die allerdings alle um halb neun oder um neun schließen.
Von Visalia aus erreichen wir innerhalb von etwa 40 Minuten den Parkeingang. Die kleinen Buden sind jedoch verwaist. Wir fahren also zum Visitors Center und versuchen, dort die Nationalparkgebühr zu zahlen. Die Mitarbeiter hier wollen aber kein Geld haben. Eine Karte geben sie uns trotzdem.
Zielsicher finden wir auf der Karte den Boole Tree, der den größten Stammumfang haben soll, zumindest nach einer Rangliste von 2012. Als wir an der Abzweigung ankommen, ist der Weg zum Boole Tree gesperrt. Wir setzen uns über das wenig furchteinflößende Verbotsschild hinweg und spazieren weiter. Nach zweieinhalb Meilen erreichen wir endlich den Rundweg, der zum Boole Tree führen soll. Leider stellt sich nach einer weiteren wirklich beschwerlichen Meile auf einem kaum noch erkennbaren Wanderweg heraus, dass der Boole Tree wohl einer mächtigen Kettensäge zum Opfer gefallen ist. Während der gesamten etwa eineinhalbstündigen Rückwanderung kann ich es einfach nicht fassen, dass die Nummer eins der dicksten Bäume einfach abgesägt wurde. Immerhin wissen wir nun, warum der Weg gesperrt war und wir haben einen Bärenhunger.
Neben dem Visitors Center verkündet ein großes Schild, dass hier ein Restaurant gebaut wird. Bis April 2017. Es ist Mai, aber das Projekt verzögert sich offensichtlich deutlich. Da fühle ich mich gleich wie zu Hause. Glücklicherweise gibt es hinter der Baustelle eine Art Lodge oder Camp, in dessen Rezeption ein paar Tische und Stühle stehen. Tatsächlich erscheint eine Frau mit Schürze und Speisekarte und bringt uns schon bald zwei hervorragende Sequoia-Burger.
Die nächsten Bäume, die wir uns anschauen, sind glücklicherweise noch am Leben und stehen genau da, wo sie im Plan eingezeichnet sind. Letztendlich machen die Unterschiede im Stammumfang oder im Stammvolumen kaum etwas aus. Die großen Bäume sind echt richtig groß. Ich bin tatsächlich beeindruckt. Leider ist es fast unmöglich, diese Riesen auf ein Foto zu bekommen, denn vor lauter Bäumen kann man kaum weit genug weg gehen.
Als wir am Abend wenige Minuten vor neun Uhr noch irgendwo etwas zu essen bekommen und dann im 6435. Fernsehkanal auch noch die NBA Playoffs finden, bin ich glücklich. Ein perfekter Urlaubstag.
Eure Beatrice!