Santiago – Spielplatz der Seelöwen
Die Insel Santiago liegt direkt neben der kleinen Insel Bartolomé, die ist allerdings um einiges größer. Mit einem Schlauchboot werde ich an einem kleinen Strand i der Sullivan Bucht abgesetzt. Von dort aus führt ein markierter Pfad über ein Lavafeld, das vor etwa 140 Jahren entstanden ist. Anders als in anderen Regionen der Welt wächst auf dieser Lava kaum etwas. Ein paar scheue Ästchen hier und da, aber von Vegetation kann nicht die Rede sein. Die Lava sieht aus, als sei sie gerade erst ein paar Jahre alt.
Ich mache unheimlich viele Fotos von den herrlichen Formen, die die erkaltende Lava angenommen hat. Während die Oberfläche tiefschwarz ist, erkennt man an den Bruchkanten Schichten in verschiedenen Farben. Ich bin begeistert. In letzter Zeit begegnen mir fast überall, wo ich hin fahre, Vulkane.
Ich mache eine Menge Fotos von den Lavaformationen, von den lustigen Grashüpfern, die fünf bis sieben Zentimeter lang sind und locker zwei Meter hoch und fünf Meter weit springen können. Sie sind dunkel mit gelben und orangefarbenen Elementen. Ich weiß leider nicht, wie alle diese verschiedenen Körperteile von Grashüpfern heißen.
Als Charles Darwin 1835 auf der Insel Santiago war, berichtete er davon, dass es Tausende von Landiguanas gab. Heute ist kein einziges mehr vorhanden. Offenbar haben Piraten oder andere Seeleute Wildhunde mit auf die Insel gebracht, was die Ausrottung der Iguana-Population zur Folge hatte. Später gab es auch noch ein Ziegenproblem. 30.000 Ziegen aßen auf Santiago der heimischen Tierwelt alles weg, denn Ziegen sind genügsam und essen daher wirklich alles. Also rief man ein Erschießungskommando aus Neuseeland zur Hilfe. Die brachten eine vor Pheromonen triefende weibliche Ziege mit, warteten, bis sich die Ziegen versammelt hatten und ballerten dann vom Hubschrauber aus auf die Ziegenherde. Das neuseeländische Erschießungskommando meldete schon bald die vollständige Ausrottung der Ziegen.
Solche Geschichten gibt es auf den Galapagos-Inseln leider auf fast jeder Insel, denn eingeschleppte Tierarten waren nirgends gut für das Gleichgewicht. Aber davon werde ich in meinem nächsten Buch mehr erzählen.
Etwas Grandioses darf ich auf Santiago noch erleben, wovon ich aber leider keine Fotos habe: Ich kann mit einem Seelöwen um die Wette schwimmen. Das heißt ich schnorchele tollpatschig mit meinen Flossen hin und her und schaue mir die Fische im Riff an, als der Seelöwe zu unserer Gruppe von Schnnorchlern kommt und sich einen Spaß daraus macht, uns zu erschrecken. Er schwimmt elegant und ziemlich flott auf mich zu, schaut mir genau ins Gesicht und dreht erst in letzter Sekunde mit einer gekonnten Rolle ab. Es scheint ihn sehr zu amüsieren. Er wirkt fast so, als schaue er sich die einzelnen Mitglieder unserer Gruppe an.
Die Galapagos-Inseln sind der Hammer!
Eure Beatrice!
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Oder lies alles ganz detailliert nach in „Auf nach Anderswo!“