Great Ocean Road – Koalas und ein paar Apostel
Die Great Ocean Road an der Küste von Victoria südlich von Melbourne ist als eine der landschaftlich reizvollsten Routen des Kontinents bekannt. Von Melbourne aus bietet es sich an, einen Tagesausflug auf dieser bekannten Strecke zu unternehmen und sich die Landschaft genauer anzusehen.
Jeder, der sich für Australien und insbesondere für den Süden interessiert, hat schon von den zwölf Aposteln gehört. Diese Felsformation liegt an der Great Ocean Road und ist von Melbourne aus der letzte Punkt auf meiner Tour an diesem schönen Sommertag. Da in Australien die Weihnachts- und die Sommerferien zusammenfallen, sind Himmel und Menschen unterwegs. Einheimische und Touristen aus fast allen Ländern.
Umso erstaunter bin ich, als ich tatsächlich am Straßenrand in der Nähe eines kleinen Campingplatzes einen wilden Koala in einem Baum sitzen sehe. Wild ist vielleicht eine irreführende Bezeichnung. Der Koala ist insofern wild, dass er nicht in einem Zoo lebt, sondern in freier Wildbahn. Er sitzt da einfach auf einem Baum. Freiwillig. Und er schläft. Daher ist er alles andere als wild. Er ist putzig und sieht weich aus. Aber er bewegt sich nur sehr sparsam und öffnet nur ein Auge für wenige Sekunden. Trotzdem bin ich hin und weg. Kängurus sind an vielen Orten zu sehen. Diese sind etwas wilder, also aktiver. Sie fressen, hüpfen oder schauen sich in der Umgebung um.
Neben den australischen Tieren sind an der Great Ocean Road die Küstenlandschaften das Highlight. Ich sehe an diesem Tag viele schöne Landschaften, die mal felsig, mal sehr grün und mal voller Leben sind. An einigen Stellen brüten tausende Wasservögel in den Felsen und Wiesen unmittelbar am Meer. Pinguine, Möwen, Gänse und ein paar andere Vögel kreischen und zwitschern um die Wette.
An einer anderen Stelle sind es eher die Felsen, die von tausenden Besuchern fotografiert werden. Vor allem bei den zwölf Aposteln muss ich aufpassen, dass ich nicht von indischen Familien totgetrampelt werde. Meine Güte. Hier ist echt was los. Und dann sind zu meiner großen Enttäuschung nur vier bis sechs Apostel überhaupt anwesend. Keine Ahnung, der hier für die Namensgebung verantwortlich war, aber wie man es auch dreht: Zwölf sind es nicht.
Trotzdem sind die Felsen hier an der Küste natürlich eindrucksvoll und die Great Ocean Road verdient diesen Namen. In dem Ort Apollo Bay gibt es sogar eine ziemlich stattliche Auswahl an Mittagessen. Chinesisch, Fast Food, Indisch, Burger, Fish und Chips oder doch lieber Pizza? Hier ist alles vorhanden.
Also macht euch auf in den Süden von Australien und haltet in den Baumwipfeln nach Koalas Ausschau. Es lohnt sich.
Eure Beatrice!