Carady Wharf – Stadtentwicklung mit Quietscheentchen
London ist in den vergangenen Jahren zu einer meiner Lieblingsstädte geworden. Dafür gibt es viele Gründe. Zum Beispiel ist absurderweise das Wetter in London bisher bei jedem meiner Besuche besser gewesen als hier im Saarland. Das hat sich diesmal erneut bestätigt, denn ich war in London, als bei uns zu Hause die Saar weit über die Ufer getreten ist. Davon war mein unmittelbares Zuhause zwar glücklicherweise nicht betrfoffen, aber der Dauerregen schlug mir aufs Gemüt.
Ich hatte diese Reise schon vor etwa einem Jahr gebucht und damals war ein Hotel in Canary Wharf die günstigste Option in der Kategorie „mit Fenster und Badezimmer“. Es stellte sich heraus, dass das eine hervorragende Wahl war, denn nicht nur hatte das Hotelzimmer gleich mehrere Quadratmeter rund um das Bett zu bieten, sondern es befand sich auch noch in einer wunderschönen Gegend, die ich bisher nicht kannte.
Moderne Hochhäuser stehen direkt am Wasser, was bei Sonnenschein schon mal einen erheblichen Pluspunkt ergibt. Zwischen den Riesen aus Glas und Stahl stehen moderne Kunstwerke und es schlängeln sich elegante Fußgängerwege zwischen den Wasserbecken entlang. Fußgängerbrücken, Promenaden mit Gastronomieterrassen und Food Trucks machen das Viertel lebendig. Alles wirkt neu und chic. Die Stationen der DLR und Tube sind über ein unterirdisches Shoppingcenter miteinander verbunden. Man kann hier sogar in die Elisabeth Line einsteigen und ist dann in wenigen Minuten im Stadtzentrum.
In Canary Wharf sind viele Wohnungen und Arbeitsplätze entstanden. Ein modernes Viertel, in dem es alles gibt. Viel Grün durchzieht die Gegend. Im Nordosten breitet sich das Viertel aus. Hier ist alles noch Baustelle und schöne Poster machen darauf aufmerksam, was es hier bald alles noch so geben wird. Weil da nun so viele Leute wohnen und arbeiten, ist auch die Auswahl an Restaurants nicht schlecht. Ich habe morgens hervorragende Bagel mit Avocado und Lox gegessen. Abends gab es Pho.
Das Essen ist ohnehin einer der Hauptgründe, warum ich so gerne nach London fahre. In keiner anderen europäischen Stadt findet man so authentische äthiopische Küche, so viel Auswahl an indischen Leckereien aus eigentlich jeder Region Indiens und dann auch noch jamaikanische Spazialitäten. Ich bekomme gerade wieder Hunger, während ich das schreibe. Das Restaurant Marathon hat mich diesmal besonders begeistert. Schon als ich reinkam, wusste ich, dass mich hier wahrhaft authentisches Essen erwartet, denn in einer Ecke saßen fünf alte Herren, die Tee tranken und Fußball auf einem schiefen Fernsehapparat schauten, bei dem das Bild und der Ton ständig abbrachen. Einfach perfekt. Und ich hatte recht: Es war unheimlich lecker. Lange nicht mehr so gutes Shiro gegessen!
Quietscheentschen? Ach ja, ich hatte die Kunst erwähnt, die überall in Canary Wharf verteilt ist. Auf einem der Wasserbecken schwimmt ein gigantisches Quietscheentchen. Echt wahr. Schaut euch meine Fotos an. Vielleicht schreibe ich noch einen kurzen Blogartikel über Whitechapel und die Brick Lane. Dort habe ich auch unzählige Fotos gemacht.
Eure Beatrice!