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Guinea – Wasserfälle und Kofferdrama

Guinea – Die Heimat der Schlaglöcher

Ich wollte eigentlich nach Liberia, aber alles, was ich finden konnte, war eine Rundreise, die Liberia und Guinea kombiniert. Perfekt. Ich wusste nicht viel über Guinea. Aber ich wusste, dass ich das gerne ändern würde. Also los. Conakry, ich komme!

Leider hatte ich für dieses Abenteuer die Royal Air Maroc gewählt und das ist nicht die zuverlässigste Airline, wenn es darum geht, Koffer gemeinsam mit ihren Besitzern an dasselbe Reiseziel zu transportieren. Also stand ich da mitten in der Nacht am fast leeren Flughafen in iener großen Halle voller herrenloser Koffer der letzten Wochen. Das Kofferband ratterte. Aber mein Koffer war nicht dabei.

Die abenteuerliche Reise meines Koffers, der in Casablanca zurück geblieben war und mir in den kommenden 9 Tagen immer eine Tagesreise hinterher war, kann ich fast lückenlos nachvollziehen. Ich habe immer mal wieder Fotos von meinem Koffer bekommen, der mit Taxis, Mopeds und Überlandbussen durchs Land gereist ist. Aber davon erzähle ich euch ausführlich in meinem nächsten Buch.

Guinea ist ein landschaftlich sehr reizvolles Land. Nicht weit von Conakry liegt Kindia in einer hügeligen Gegend, in der es viele Wasserfälle gibt. Einige davon habe ich mir angeschaut und sie sind schön. Sie sind aber auch Treffpunkte der Menschen und daher vor allem an den Wochenenden und in den Nachmittagsstunden sehr lebendig und bunt.

Von Kindia aus in Richtung Norden wird es noch hügeliger, fast bergig. Dort habe ich auf einer Höhe von über 1000 Metern übernachtet und zwar in einem mittelmäßigen Hotel mit passablem Pool, sehr gutem Essen und einer grandiosen Aussicht auf die Berge. Dalaba hieß der Ort, wo ich mich dann auf dem Markt auch mit „neuen“ Kleidern eingedeckt habe. Die Auswahl war sogar richtig groß, denn hier enden all die Altkleider auf Europa, die wir an wohltätige Organisationen spenden.

Schon die Strecke nach Dalaba war eine einzige Aneinanderreihung von Schlaglöchern. Nördlich von Dalaba ist die Landschaft etwas trockener und steinig, zumindest wenn die Regenzeit vorüber ist. Hier ist die Landschaft wunderschön, felsig, grün, weit und ursprünglich. An manchen Stellen fühlte ich mich an Burkina Faso erinnert. Mein Reisebegleiter hat nach dreistündiger Fahrt auf einer staubigen Piste den schönsten aller Wasserfälle gefunden. Der Ainguel Wasserfall war ein Highlight. Im Dorf Ainguel leben Menschen vom Stamm der Peul oder zu deutsch Fulbe. Es ist eines von wenigen Dörfern, wo es noch viele dieser traditionellen malerischen Rundhütten gibt.

Ich kann euch den Norden von Guinea sehr empfehlen, wenn ihr auf grüne Landschaften, bunte Märkte, Wasserfälle und Schlaglöcher steht.

Eure Beatrice!

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