Bhutan – das vielleicht glücklichste Land der Welt!
Nachdem ich in Nordkorea das wohl unglücklichste Land der Welt besucht habe und mich dort sehr eigenartig gefühlt habe, wollte ich unbedingt ein glückliches Land sehen. Welches Land sollte dafür besser geeignet sein als Bhutan, ein Land, dessen König davon überzeugt ist, dass das Glück seiner Mitbürger wichtiger ist als der wirtschaftlichen Fortschritte?
Um nach Bhutan zu gelangen, muss ich mir eine von fünf Städten aussuchen, von denen aus die bhutanische Flugfgesellschaft Druk Air exklusiv nach Paro startet. Ich wähle die quirlige Metropole Delhi als Zwischenstation und nur etwa 17 Stunden, nachdem ich etwas hektisch meine Arbeitsstelle verlassen habe, befinde ich mich im Landeanflug auf den Flughafen Paro. Die zuversichtliche Stimme des Piloten, die beruhigende Musik aus den Lautsprechern und die Berge des Himalaya, die für meinen Geschmack weit genug von den Tragflächen entfernt sind, sorgen dafür, dass ich mich nicht unwohl fühle. Dass der Flughafen von Paro einer der gefährlichsten der Welt sein soll, kann ich kaum nachvollziehen.
In den nächsten Tagen besichtige ich verschiedene Klöster, die vor einigen hundert Jahren an den unmöglichsten Stellen erbaut wurden. Nicht selten muss ich einige hundert Höhenmeter auf staubigen Pfaden zurück legen, um die abgeschiedenen Gebäude zu erreichen. Während ich mich frage, wie es überhaupt möglich war, das ganze Baumaterial hier herauf zu schaffen, schnaufe ich wie nach einem Marathon. Ich fühle mich auf 2500 Metern über NN so wahnsinnig unsportlich, dass es mir regelrecht peinlich ist.
Schon der Flughafen ist idyllisch und die Klöster sind es erst recht!
Die einzige wirkliche Gemeinsamkeit, die ich zwischen Nordkorea und Bhutan finden kann, ist dass in den Restaurants überall Bilder des Königs hängen, wie in Nordkorea überall die Bilder von Kim Il Sung und Kim Jong Il hingen. Der Unterschied ist natürlich, dass die Bhutaner freiwillig diese Bilder aufhängen und dass sie sich aussuchen können, welches Bild sie nehmen. Zur Auswahl stehen fünf Könige, wobei der letzte und aktuelle wunderschöne Hochzeitsfotos veröffentlicht hat.
Von Thimphu aus, wo ich einige Exemplare des fast nicht berühmten Nationaltieres, des Takins, bewundere, fahre ich über einen Bergpass nach Punakha. Auch dort gibt es Klöster, Tempel und einen Dzong, eine Klosterfestung, wie es sich für eine bhutanische Stadt gehört.
Lest mehr über Bhutan in „Asiens letzte GEHEIMnisse„!
Der krönende Abschluss meiner Reise ist das Tigernest, welches in der Nähe von Paro an einem schroffen Felsen hängt. Wer mehr erfahren möchte über die Götter und Buddhas in Bhutan, wer wissen möchte, warum an Hauswänden riesige Penisse neben anderen Malereien prangen und wo es eine Abkürzung auf dem Weg in den Himmel gibt, der muss sich noch ein paar wenige Monate gedulden. Ich schreibe nun fleissig über Bhutan und seine faszinierenden Bewohner (Tiere, Menschen, Götter und Dämonen) und spätestens im August halten wir mein drittes Buch in Händen.
Bis dahin noch ein Ratschlag, den ich von den buddhistischen Mönchen in Bhutan bekommen habe: Das Glück ist nichts, was du fertig vorfindest. Es kommt aus dir selbst!
Eure Beatrice!
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