Bali ist eine Trauminsel. Es soll hier wunderschöne Traumstrände geben, warmes Meerwasser und Palmen, die übers Wasser ragen und so weiter. Leider hatte ich bei meiner Reise auf Bali kaum Zeit, um das genügend zu würdigen. Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich keinen einzigen Strand gesehen, obwohl mein Hotel Gerüchten zu Folge ein Frühstücksbuffet am Strand serviert hat.
Ich war nämlich immer auf Entdeckungsreise, um möglichst viel von den zwei oder drei Tagen zu haben, die ich in Bali zugebracht habe. Ich habe Tempelanlagen gesehen und Vulkane und Dörfer, die aus grauem Vulkangestein erbaut wurden. Bali ist zauberhaft und magisch. Vor jeder Tür hängen Abbilder entweder der guten oder der bösen Dämonen, je nachdem, ob die Besitzer des Hauses zu den guten oder den bösen Geistern beten. Leider habe ich nicht genug Zeit auf Bali verbracht, um den Unterschied zwischen den guten und den bösen Dämonen zu erkennen. Das kann nachteilig sein, wenn man irgendwo eingeladen ist und dann beim Essen plötzlich den falschen Dämon anruft…
Im Pura Besakih hat ein Mönch eine ganze Weile lang abwechselnd auf den einen und den anderen Dämonen gezeigt und mir die offenbar vollkommen offensichtlichen Unterschiede gezeigt. Stellt euch einfach Homer Simpson vor, in der Folge, als er in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen wird und auf seinen neuen Namen reagieren soll. Etwa so stand ich vor den beiden Dämonengesichtern. Ich dummer europäischer Anfänger habe es einfach nicht geschnallt. Zauberhaft fand ich trotzdem den balinesischen Hinduismus, der eine starke Abwandlung des indischen Hindiusmus ist.
Beim Spazieren gehen in Balis Städten muss man überall Acht geben, um nicht alle vierzehn Meter in eine Opfergabe zu treten. Die Menschen, die in liebevoller Bastelarbeit mehrmals am Tag kleine Opferkistchen herstellen, sind nicht böse, wenn ein schussliger Tourist in die Opferschälchen hinein tritt. Sie basteln einfach weiter.
Während ich von Tempel zu Tempel fahre staune ich immer wieder über den dichten Verkehr, der alle Straßen der Insel verstopft. Ich erkenne kein System. Es st mir schleierhaft, dass nicht alle vier Minuten ein Unfall geschieht. Wie durch ein Wunder gleiten sechsköpfige Familien auf einem Motorroller an einem Fahrrad vorbei, das eine Matratze und einen Nachttisch geladen hat. Mein Fahrer scheint immer zu wissen, wann er fahren darf und wann er halten muss. Noch so ein Rätsel auf der Insel der Götter.
Auf jeden Fall werde ich irgendwann wieder nach Bali fahren müssen, denn ich habe viel verpasst auf meinem Kurztrip zu dieser Trauminsel.
Ob meine Geschichte über Bali eines Tages veröffentlicht wird oder ob ich lieber nochmal genauer nachsehe und recherchiere, entscheidet sich noch… auf jeden Fall ist Bali einige Reisen wert!
Eure Beatrice!