Die schöne Insel Java ist nur eine unter sehr vielen Inseln, die zum Staat Indonesien gehören. Aber sie ist eine der größten, eine der lebendigsten und auch eine der bekanntesten. Auf Java leben 130 Millionen Menschen. Das ist eine ganze Menge, etwa die Hälfte aller Indonesier! Wenn man also Ruhe, Frieden und Abgeschiedenheit sucht, ist man auf Java mehr als falsch. Die Straßen sind voller Menschen, Autos, Motorroller und Tiere, so dass man im Grunde nirgends schneller als 50 Stundenkilometer fahren kann, wenn überhaupt.
Genau dieses Gedrängel macht einen Teil des Charmes von Java aus. Und da wären natürlich auch noch die beiden unglaublichen Tempelanlagen Borobudur und Prambanan, die in der Nähe von Yogyakarta liegen und einer der Gründe für meine Reise nach Indonesien waren.
Borobudur ist ein buddhistischer Tempel, der von Weitem so aussieht wie ein riesiger Geburtstagskuchen mit vielen dunklen Sahnehäufchen. Tritt man näher heran, wirken die Sahnehäufchen eher wie riesige Windlichter. Der Prambanan Tempel stammt aus einer anderen geschichtlichen Epoche Javas und ist ein hinduistischer Tempel. Die Türme, die hier aus demselben dunklen Vulkangestein erbaut wurden, erinnern entfernt an die Tempelanlagen in Kambodscha. Hier treffe ich alte Bekannte wie Shiva, Brahma und Vishnu wieder. Vor jedem der drei Tempel steht ein kleiner Turm, der sozusagen als Behausung für die jeweiligen Reittiere der drei Herrscher dient. Einzig Nandi, der heilige Stier ist noch persönlich zugegen. Ein paar Vulkanausbrüche haben beiden Tempelanlagen immer mal wieder zugesetzt.
Uralte Tempel und noch ältere Vulkane
In Yogyakarta selbst gibt es auch jede Menge zu sehen und ich wäre in dieser Stadt allein schon wegen des Frühstücksbuffets gerne noch ein paar Tage länger geblieben. Auf Java wachsen nämlich alle möglichen Arten von schrägen süßen Früchten, die einen europäischen Gaumen ganz schon verwirren und verzaubern können!! Ich habe mir einige Palastanlagen angeschaut, unter anderem auch einen Swimmingpool, den einer der einstigen Herrscher dieser Gegend eigens zu dem Zweck hat bauen lassen, damit er von einem kleinen Turm aus den hübschesten jungen Frauen der ganzen Stadt beim Baden zuschauen konnte. Etwas dekadent, aber irgendwie faszinierend.
Weiter südlich gibt es noch mehr Vulkane. Einige von ihnen haben sich zu einer malerischen Gruppe zusammengefunden und gelten als besonders fotogen. Touristen werden früh am Morgen dorthin gebracht, um den Mount Bromo, den Vulkan Semeru und ein paar andere feuerspeiende Ungetüme im rötlichen Licht des Sonnenaufgangs zu bewundern. Ein wirklich atemberaubender Anblick, vor allem, wenn der Semeru sich die Mühe macht, kleine Rauchwölkchen auszuspucken und damit für die richtige Atmosphäre sorgt.
Wer noch mehr über die Insel Java und ihre verschiedenen kleinen und großen Wunder erfahren möchte, der sollte in „Diagnose Fernweh“ nachlesen. Es geht in dem Kapitel über Java unter anderem auch um die Frage ob Tigerbisse in der Stoßstange von der Versicherung abgedeckt sind.
Eure Beatrice!