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Abu Dhabi – Wie Amerika, nur sauber

Abu Dhabi – Modernes Shoppingparadies

Abu Dhabi hatte ich mir modern, elegant und teuer vorgestellt. Tatsächlich liege ich damit ganz richtig. Die Hauptstadt der Emirate wirkt teuer, sieht teuer aus und war sicher auch in der Herstellung sehr teuer, aber für Besucher bietet sie auch die Möglichkeit, mit durchschnittlichem Budget ein paar Tage hier zu verbringen.

Mein Hotel ist chic, aber nicht übertrieben. Was es in Abu Dhabi an Sehenswürdigkeiten gibt, ist allerdings mit dem Begriff chic nur unzureichend beschrieben. Selbst die Straßen sind irgendwie chic. Picobello sauber, breit und makellos. Die Radarfallen sind omnipräsent und ebenfalls hochmodern. Die Fahrzeuge, die ich über Uber rufe, sind allesamt nagelneu und fast klinisch rein.

Seit wenigen Jahren hat der Pariser Louvre in Abu Dhabi eine Filiale eröffnet. Eine gute Idee, schließlich ruhen in den Archiven des Louvre tausende Kunstgegenstände, die aus Platzmangel nicht ausgestellt werden können. Abu Dhabi hat Geld. Jede Menge sogar. Also war es kein Problem, hier ein grandioses modernes Gebäude zu errichten. Jean Nouvel höchstpersönlich hat es entworfen und es wurde in einer Rekordzeit gebaut. Nun ist es für Besucher zugänglich und ich bin begeistert. Ich mag das Konzept, dass Kunstgegenstände aus aller Welt wild durcheinander gewürfelt sind. Keramik zu Keramik, Holzfiguren zu Holzfiguren, Gemälde zu Gemälden. So entsteht der Eindruck, dass die Welt ein Dorf ist: Urnen aus Frankreich, Vietnam und Vanuatu sehen sich ebenso ähnlich wie Obstschalen aus China, der Türkei und Paraguay.

Dazu kommt das Gebäude, das selbst ein Kunstwerk ist. Es steht direkt am Meer und das Meerwasser fließt an verschiedenen Stellen zwischen die einzelnen Gebäudeteile. Ein toller Kontrast.

Eines der Highlights in Abu Dhabi ist natürlich die Sheik Zayed Moschee, die größte Moschee der Stadt und die zweitgrößte des Landes. Sie wird gerne mit der Sultan Qabus Moschee in Muskat verglichen und ich verstehe, warum. Die vorherrschende Farbe ist Weiß. Wahrscheinlich wurde ein ganzer Marmorberg abgetragen, um dieses Kunstwerk zu erschaffen. Einlegearbeiten von der Qualität eines Taj Mahal beeindrucken ebenso wie ein 35 Tonnen schwerer Teppich und viel zu bunte Kronleuchter von Swarovski. Hier wurde wirklich an nichts gespart. Allein die automatischen Schiebetüren haben sicherlich ein Vermögen gekostet.

Interessanterweise befindet sich direkt unter der gigantischen weißen Moschee eine Shoppingmall mit amerikanischem Fast Foot, Kleidung und einem Laden für Kamelmilchschokolade. Von Shoppingmalls verstehen die Emiratis etwas. Sie haben sich alles bei den Amerikanern abgeschaut und das Ganze noch verbessert. Die Shoppingmalls in Abu Dhabi sind sauberer, eleganter, bunter als in den USA. Dabei gibt es sehr viele internationale Marken neben den lokalen und den US-Marken. Bath and Body Works bieten ihre Wagen neben traditionellen Oud-Geschäften an. Cheesecake Factory und KFC haben es ebenso hierher geschafft wie Popeyes, Victorias Secret und Pizza Hut. Die Toiletten sind fast so schön wie in Las Vegas. Goldene Wasserhähne und geräumige Kabinen. Es riecht gut. Blöd nur, dass die einheimischen Frauen die Angewohnheit haben, nach jeder Toilettenbenutzung die Reinigungskraft in die Kabinen zu schicken, welche dort eine Grundreinigung durchführen, sodass es zu sehr langen Wartezeiten kommt. Ich werde mitleidig angeschaut, als ich einfach eine Toilettenkabine betrete, nachdem sie frei wurde.

Noch etwas Tolles habe ich in Abu Dhabi gesehen: Den Palast Qasr al Watan. Das ist ein ehemaliger repräsentativer Palast des Emirs. Er liegt auf einer Halbinsel in einem riesigen Park, der akkurat gepflegt und wunderschön ist. Im Innern wurde wie auch in der Moschee an Gold und Marmor nicht gespart. Es ist eine Pracht. In der gigantischen Halle mit reich verzierten Stuckdecken stehen Spiegelskulpturen, welche den Überfluss des Schmucks noch verdoppeln. Sehr eindrucksvoll. Abends gibt es eine Lichtshow auf dem Gelände.

In Abu Dhabi gibt es natürlich auch leckeres Essen: Thai, Vietnamesisch, Libanesisch, Äthiopisch, Chinesisch, Pakistanisch und natürlich amerikanisches Fast Food. Alles, was das Herz begehrt. Sogar das Leitungswasser kann man bedenkenlos trinken. Ich bin froh, endlich mal einen längeren Stopover in Abu Dhabi gehabt zu haben und werde das sicherlich bei Gelegenheit wiederholen. Alles ist sauber und chic. Vielleicht leicht übertrieben. Aber einfach wunderschön.

Eure Beatrice!

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