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Ätna – Mondlandschaft mit 250 Kratern

Ätna – Ein launischer und geheimnisvoller Riese

Der Ätna ist Europas höchster Vulkan. Zwar ändert sich seine Höhe nach jedem größeren Ausbruch mal nach oben, mal nach unten, aber bisher hat ihm kein anderer Vulkan diesen Titel streitig gemacht. Der Ätna ist in Italien übrigens kein Er, sondern eine Sie. Angeblich, weil der Vulkan so launisch ist. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich kenne ausreichend launige Männer und auch launische Vulkane. Das ist in meinen Augen kein ausreichendes Anzeichen dafür, dass der Ätna eine Frau ist. Wie auch immer. Er beherrscht immer mal wieder das Leben der Menschen in Sizilien, legt mal den Flugverkehr mit einer gigantischen Aschewolke lahm oder begräbt etwas unter sich.

Mittlerweile hat er schon eine Liftanlage, zwei Hotels, mehrere Souvenirläden und ein Observatorium unter seinen Lavaströmen begraben. Letzteres liegt heute etwa 40 Meter tief unter erkalteter zu Stein gewordener Lava, weshalb es nicht mehr genutzt werden kann. Glücklicherweise fließt die Lava des Ätna offenbar recht langsam, so dass kaum jemand zu Schaden kommt. Evakuierungen gibt es allerdings regelmäßig. Oft schon wegen zu starker Erdbeben, die einem Ausbruch vorangehen.

Der launische Ätna bricht durchschnittlich zweimal im Jahr aus. Mal entscheidet er sich für eine Explosion, mal für einen Lavastrom, mal nur für eine Aschewolke. Über die letzten Jahrzehnte und Jahrhunderte sind 250 Krater entstanden, die Lava in eigentlich schon alle Richtungen verbreitet haben. Der Hauptkrater oben am höchsten Punkt ändert ständig seine Form. Beim letzten Ausbruch ist einer von fünf Kratern im Hauptkrater ausgebrochen und hat einen anderen Krater im Hauptkrater volllaufen lassen. Dabei drang keinerlei Lava aus und die Dörfer der Umgebung blieben verschont.

Diesen Hauptkrater wollte ich natürlich aus der Nähe sehen. Dazu muss man eine geführte Tour buchen, denn über eine gewisse Höhe hinaus ist der Besuch des Ätna nur in Begleitung eines fachkundigen Führers erlaubt. Ich erhalte einen Helm und einen Wanderstock und schon geht es los. Ich fahre mit einer Seilbahn auf etwa 2.500 Meter Höhe und von dort aus weiter auf etwa 2.900 Höhenmeter mit einem geländegängigen Bus. Dann geht es nur noch zu Fuß weiter.

Über Wege, die von Lavaströmen unterbrochen werden (hier kommt man nur schwer nach mit dem Wiederherstellen von Wegen) erklimme ich die letzten etwa 400 Höhenmeter, was teils mühsam ist, weil der Untergrund teilweise nur aus Geröll und Asche besteht. Oben bietet sich allerdings ein spektakulärer Anblick. Es riecht nach Schwefel und an vielen Stellen sind grellgelbe Ablagerungen zu erkennen. Einer der Krater stößt Dampf und Gase aus. Aber ich kann gut erkennen, wo sich die einzelnen Öffnungen befinden. Der Südkrater ist nicht zugänglich, denn er spuckt seit zwei Jahren kontinuierlich Asche und Gas aus.

Auf dem Rückweg geht es dann bergab, und zwar mit Techniken, die ich vom Abstieg von Sanddünen kenne. Das funktioniert recht gut und flott. Auf 2.900 Metern dezimiert sich meine Wandergruppe drastisch, denn die meisten nehmen von hier aus wieder den Bus zurück. Ich entscheide mich für den Fußweg und bereue meine Entscheidung nicht. Die Buspassagiere verpassten mehrere eindrucksvolle Krater mit leuchtend roter Farbe, tollen Lavaformationen, heißen Fumarolen und Öffnungen im Gestein sowie traumhafte Kulissen mit fast keinen störenden Touristen. Corona hat dafür gesorgt, dass ich auf dem Ätna herrliche Fotos schießen konnte und dass ich an der Seilbahn keine einzige Minute anstehen musste. Ich kann nur ahnen, wie hier der Andrang in einem normalen Sommer ist.

Hoffen wir, dass es mit Corona bald vorüber ist. Ich versuche bloß vergeblich, mich davon zu überzeugen, dass dieses vermaledeite Virus auch seine positiven Seiten hat. Hat es nicht. Eine nicht vorhandene Warteschlange wiegt die ganzen Flugannulierungen bei weitem nicht auf. Auch nicht in Kombination mit der besten Pizza, die an diesem Abend nach dem Marsch auf den Vulkan besonders gut schmeckt.

Eure Beatrice!

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