Corona lässt uns zu Hause bleibenc
Ich könnte heulen. Drei Reisen sind inzwischen dem Coronavirus zum Opfer gefallen. Zwei bis zehn könnten noch folgen. Immerhin habe ich bis Ende des Jahres schon so einiges gebucht. Luxusprobleme. Klar. Ich bin mir dessen voll und ganz bewusst. Aber auch wenn es Luxusprobleme sind, sind es nunmal meine Probleme und daher nehme ich sie persönlich.
Seit mehr als neun Wochen bin ich nicht mehr weiter als 40 Kilometer von meiner Wohnung entfernt gewesen. Ich sitze mehr auf meiner Couch als gut für mich ist und ich trauere meinem liebsten Hobby, meiner Leidenschaft, dem Sinn meines Lebens nach. Reisen sind erstmal abgesagt.
Selbstverständlich habe ich es gut. Ich habe eine schöne Wohnung voller Urlaubsmitbringsel, genug zu essen, eine sichere Arbeitsstelle und sogar die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten. Ich habe jede Menge Zeit zum Lesen und Schreiben, weil ich weder im Verkehr feststecke noch irgendetwas anderes tun kann. Es könnte so schön sein. Ist es aber nicht. In den ersten zwei Wochen habe ich mich zu Tode gelangweilt. Mittlerweile habe ich mich mit der Corona-Langeweile arrangiert. (Ich glaube ich hatte vorher noch nie im Leben echte Langeweile.) Ich versuche, das Beste draus zu machen.
Die Menschen in Indien, in Bangladesch, in vielen afrikanischen Ländern tun mir leid. Viele dieser Länder liegen mir ganz besonders am Herzen. Ich bin geradezu verzweifelt bei dem Gedanken daran, dass dieses grausame Virus in vielen Städten und Gegenden ungehindet wüten kann und wird. Das was sich der idiotische amerikanische Präsident und die Fox-News „Journalisten“ wünschen, nämlich, die Herdenimmunität, das Opfern von 2-3% der Bevölkerung für das „höhere Wohl“, für die Wirtschaft zu opfern, das wird in vielen Ländern unausweichlich sein. Und es ist eine Tragödie.
Heute gibt es von mir nur ein paar Fotos aus dem frühlingshaften Perl im Dreiländereck. Die Grenzen und Spielplätze sind gesperrt. Die Blumen blühen, als gäbe es nichts zu betrauern. Ich kann es nicht erwarten, bis die Grenzen wieder verschwinden. Es schmerzt, eine Grenze zwischen Frankreich und Deutschland zu sehen. Das fühlt sich einfach falsch an.
Bis hoffentlich bald, liebe Welt! Ich vermisse dich!!
Eure Beatrice!