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Andorra – Sie weisseln ja gar nicht!

By 7. Oktober 2014November 25th, 2014Kurz und schmerzlos

In der Schule habe ich „Andorra“ von Max Frisch gelesen. Das ist schon eine Weile her und ich erinnere mich nur undeutlich an diese Geschichte. An was ich mich aber noch gut erinnern kann ist die Szene, in der alle Andorraner ihre Häuser „weisseln“. Sie streichen bei Max Frisch alles weiss und daher dachte ich, in Andorra müssten alle Gebäude weiss sein.

 Andorra  Andorra Schwimmbad

Die erste Enttäuschung bei der Einfahrt in das sehr kleine Land in den Pyrenäen ist groß: Kein einziges Gebäude wurde geweisselt. Zumindest nicht in den letzten 20 Jahren. Vielmehr scheinen die Andorraner Gebäude zu haben, die aus hübschen grauen Steinen gebaut sind. Die restlichen sind aus Glas, Stahl und Beton und sehen modern, wenn nicht gar futuristisch aus. Wer aus Spanien nach Andorra hinein kommt, der muss sich zunächst an einer Reihe von Fastfoodrestaurants, Shoppingcentern, Tankstellen und Autohäusern vorbei drängen, bis er die eigentliche Stadt Andorra la Vella erreicht.

In der Stadt bewegt man sich dann am besten zu Fuß fort. Sie ist nicht groß und besteht aus einigen Einkaufsstraßen. Einkaufen scheint überhaupt der Existenszweck des modernen Andorra zu sein. Spanier und Franzosen drängen sich in den Supermärkten, Tabakgeschäften, Bekleidungskaufhäusern und Liquore Stores. Besonders die Luxusgüter sind hier sehr günstig. Der Tanktourismus erinnert mich an zu Hause, wo die Grenzorte Luxemburgs auch eine überdurchschnittliche Dichte an Tankstellen aufweisen.

In der Innenstadt von Andorra la Vella gibt es dann tatsächlich einige hübsche alte Gebäude, wenn auch nur wenige. Man muss sie zwischen den Geschäften suchen. Interessant sieht das futuristische Gebilde aus, das wie ein Splitter aus Glas in den Himmel aufragt. Darin ist ein riesiges Schwimmbad untergebracht. Da ich an Alkohol und Tabak kein Interesse habe, kaufe ich drei Tafeln Schokolade und mache mich dann nach drei Stunden Spazieren in der Stadt wieder auf den Rückweg.

 

 Andorra la Vella  Andorra Landschaft

Außerhalb der Stadt finde ich immer noch in Andorra einige wirklich schöne Landschaften. Die Pyrenäen sind einfach hübsch und das Wetter an diesem Oktobertag ist rekordverdächtig schön. Ich sehe Kühe und saftige Wiesen zwischen hohen Bergen. Allerdings ist auch hier kein einziges Gebäude weiß. Was hat sich Max Frisch nur dabei gedacht Generationen von Schulkindern mit solchen Falschinformationen zu füttern?

 

 Andorra

Nun habe ich Land Nummer 93 besucht. In Europa habe ich damit bis auf Bosnien-Herzegowina, San Marino und Weißrussland alle Staaten abgeklappert. Irgendwie stellt sich bei so winzigen Staaten manchmal das Gefühl ein, dass es ein wenig gemogelt ist. Aber Andorra ist ein souveräner Staat und hat sogar ein eigenes Handynetz. Die meisten Leute sprechen katalanisch, spanisch und französisch und es scheint ihnen gut zu gehen. Andorra kann ich allerdings als Urlaubsziel nicht unbedingt empfehlen. Es ist mehr ein Einkaufszentrum als ein Reiseziel. Ich will nicht sagen, dass es das erste Land ist, das mir nicht gefallen hat, aber ich denke, dass ich nicht wiederkommen werde.

Auf dem Rückweg von Andorra nach Hause muss ich ganz Frankreich durchqueren. Was ich auch dem Hinweg in einem mehr oder weniger bequemen Nachtzug getan habe, nimmt auch auf dem Rückweg mehr als 10 Stunden in Anspruch. Ich nutze die Gelegenheit, mir das Viaduc de Millau anzusehen. Es ist eine der eindrucksvollsten Brücken der Welt, gebaut von Norman Foster und einer Reihe anderer Menschen, die wenig Erwähnung finden.

 Millau  Millau

In einem kleinen Besucherzentrum kann man sich einen Propagandafilm ansehen, in dem entschieden zu oft das Gesicht von Jacques Chirac auftaucht. Er war zwar bei der Einweihung zugegen, aber im Grunde hat er nur wenig mit dieser riesigen und wunderschönen Brücke zu tun. Norman Foster, der Architekt wird in dem Film allerdings auch erwähnt. Es werden außerdem Miniaturen, Lineale, Postkarten und T-Shirts mit dem Viadukt darauf verkauft.

Eine Autobahn fährt über das Tal bei Millau und erspart den Passanten, sich durch die Innenstadt von Millau zu drängen. Wer das berühmte Viaduc jedoch von unten bestaunen will, der muss sich trotzdem durch die Stadt quälen.

Ich habe bei diesem kleinen Ausflug Lust bekommen, wieder mal in den Süden von Frankreich zu fahren.

Soviel zur Nummer 93! Der Countdown läuft! Also eigentlich ist es ja ein Countup, aber es wird spannend.

Eure Beatrice!

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