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Aoraki – Glitzernde Eisberge am Wolkendurchbrecher

Aoraki – Gletscher im Mount Cook Nationalpark

Auf dem Weg von Queenstown nach Aoraki kommt man unweigerlich am Pukaki See vorbei. Das ist ein ungewöhnlicher Name, der in der deutschen Sprache bei Sechsjährigen sicherlich ein Kichern hervorrufen würde. Aber in Neuseeland gibt es Vögel, die Kakapo genannt werden. Warum sollte es dann keinen Pukaki See geben?

Auf jeden Fall ist der Nationalpark rund um den Mount Cook oder eben den Aoraki ein toller Ort für ein paar kleine Wanderungen. Es hilft, wenn es nicht allzu stark regnet und ich hatte Glück. Ich habe nur ein paar Tropfen abbekommen und der Berg hat ich mir zwar vor einem wolkenverhangenen Himmel aber immerhin vollständig gezeigt. Ein Drittel der Zeit versteckt der Aoraki seinen Gipfel in den Wolken. Der Maori-Name bedeutet Wolkendurchbrecher. Der englische Name ehrt den „Entdecker“ James Cook, der diesen Berg „entdeckte“, obwohl in alle, die hier lebten natürlich längst kannten.

Am Aoraki gibt es gleich mehrere Gletscher. Besonders schön sind der Tasman-Gletscher und der Hooker Gletscher. Sie beide enden jeweils in einem Gletschersee. Ein Wanderweg von etwa fünf Kilometern führt über drei Hängebrücken zum Hooker Lake. Der heißt wirklich so. Kein Spaß. Und es ist ein grandioser Ort, denn hier sieht man den Gipfel des Aoraki beziehungsweise Mount Cook und davor den Gletschersee mit nicht wenigen Eisbergen darin.

Der Tasman Gletschersee ist deutlich größer. Ganze sieben Kilometer lang. Diesen erreicht man schneller. Die Wanderung dauerte gerade mal 25 Minuten vom Parkplatz aus. Dann muss man allerdings auf ein Boot umsteigen, wenn man die wirklich spannenden Dinge sehen will. Mit dem Boot bringen einen die Gletscherexperten bis auf einige hundert Meter an die Gletscherstirn heran. Sie ist 30 Meter hoch. Unterhalb des Wassers liegen 200 Meter, die unsichtbar bleiben.

Besonders eindrucksvoll sind die Eisberge, die vom Gletscher abfallen oder abbrechen und aus der Tiefe auftauchen. An manchen Stellen ist das Eis so fest komprimiert, dass es blau leuchtet. Als die Sonne auftaucht, glitzert das Eis unglaublich im Licht.

In dem winzigen Dorf am Aoraki, das denselben Namen trägt, gibt es übrigens nur zwei Restaurants, von denen eines um 19 Uhr schließt. Seid also vorbereitet, wenn es euch einmal dorthin verschlägt. Es gibt allerdings Schlimmeres, als in dem einzigen Restaurant zu essen, das um acht Uhr abends noch geöffnet hat. Selten habe ich ein so gutes Buffet genossen. Wirklich lecker. Nach dem dritten Teller war ich sehr enttäuscht, dass ich nichts mehr essen konnte.

Eure Beatrice!

2 Comments

  • Chris sagt:

    Wow, ich war noch nie in Neuseeland, aber nachdem ich diesen Artikel gelesen habe, steht der höchste Gipfel des Landes definitiv auf meiner Reise-Wunschliste ganz oben! Es ist unglaublich, dass Aoraki nicht nur ein beeindruckender Berg ist, sondern auch eine tiefe kulturelle Bedeutung für die Māori hat. Ich liebe es, wenn man auf Reisen etwas über die Geschichte und Kultur des Landes lernt, das man besucht. Am liebsten würde ich hinauf steigen, wenn ich die Gelegenheit dazu bekomme. Danke für diesen tollen Artikel!

    • Beatrice Sonntag sagt:

      Hallo Chris. Danke für deinen Kommentar. Dann bin ich mal gespannt, ob du den Aoraki besteigst. Wenn es soweit ist, würde ich mich über ein Foto von oben freuen!

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