Armenien Reisebericht von Beatrice Sonntag
Seit meiner Reise nach Armenien begegnen mir die Armenier überall. Sie haben sich auf jedem Kontinent herumgetrieben und in fast jedem Land hat einer von ihnen irgendetwas Besonderes geleistet, wodurch sich die Armenier, dieses kleine Volk aus dem Kaukasus, überall einen Namen gemacht haben. In Dubrovnik ist zum Beispiel der Schutzheilige der Stadt ein Armenier und in Äthiopien wollte ein Armenier den Menschen erklären, dass ihre Bundeslade nicht die Echte ist. Glücklicherweise hatte letzterer keinen Erfolg mit seiner Mission.
Etwas ganz Eigenes und Typisches sind die armenische Sprache und die armenische Schrift. In Yerevan gibt es ein Museum, das nur dieser Schrift, ihrer Entstehung und ihrer Geschichte gewidmet ist. Auch in diesem Museum kommen Anekdoten aus aller Herren Länder vor. Sogar Friedrich Schiller wird hier erwähnt. Das Museum ist eine der Perlen unter den Museen, die ich bisher besuchen durfte, nicht zuletzt wegen der kompetenten Führung von einer resoluten älteren Dame, die neben dem detaillierten Wissen über die armenische Schrift und ihren Erfinder Mesrop auch viel über Verdauungsschnäpse weiß.
Auch meine Begleiterin Arevik lehrt mich viel über die armenische Sprache, wobei es vorrangig darum geht, mir die Ortsnamen beizubringen. Das allein ist stellenweise schon eine Herausforderung. Allen, die das Deutsche bisher für eine harte und vollkommen unromantische Sprache gehalten haben, empfehle ich eine Reise nach Armenien. Denn das, was im Deutschen neben dem melodiösen Klang des Französischen hart klingt, ist im Vergleicht zu Namen wie Zwartnotz noch recht wohlklingend. Zu allem Überfluss bedeutet Zwartnotz auch noch übersetzt „Spielplatz der Engelchen“. Zwartnotz ist also etwas ganz besonders Liebliches!
Wer nach Armenien reist, der sollte sich für Klöster interessieren, denn ich habe in der Zeit in Armenien gefühlte vier Dutzend Klöster besucht. Sie alle waren zauberhaft und hatten ganz ergreifende und teils haarsträubende Geschichten zu bieten. Aber es gibt ganz einfach recht viele von ihnen! Mehr über Armenien erfahrt ihr in „Diagnose Fernweh„.
Eure Beatrice!