Bad Ems – Gemach, Gemach mit einem Touch Exotik
Bad Ems war auf meiner coronabedingten Deutschlandreise eigentlich nur ein kurzer Zwischenstopp, denn ich brauchte zwischen meinen Zielen einen Ort zum übernachten. Erstaunlicherweise fand ich in diesem fast schon noblen und recht bekannten Kurort ein wirklich günstiges Hotel mit Frühstück und allem Komfort, den ich mir nur wünschen konnte.
Da ich also schon einmal da war, wollte ich natürlich auch einen kurze Spaziergang durch Bad Ems machen. Dabei wurde schnell klar, dass die kleine Gemeinde nicht am Hungertuch nagt. Bad Ems hat einen riesigen Park, von dem Teile nur für Inhaber einer Kurkarte zugänglich sind. Die Uferpromenade an der Lahn ist nicht von schlechten Eltern. Gepflegte Blütenpracht säumt die Flaniermeile.
Ebenso wird mir schnell klar, dass die große Mehrheit der Gäste und vielleicht sogar Bewohner von Bad Ems entweder alt oder ein wenig gebrechlich sind. Viele humpeln, schlurfen, fahren in Rollstühlen oder bewegen sich extrem langsam fort. Aber sie alle scheinen den wunderschönen Spätsommerabend in Bad Ems in vollen Zügen zu genießen.
Neben einer schönen alten Kirche, einem eleganten Casinogebäude und einigen prunkvollen Kurhäusern, gibt es zahlreiche Villen am anderen Ufer der Lahn. Dort steht auch eine russisch orthodoxe Kirche mit einem goldenen Zwiebelturm, die vollkommen aus der Reihe tanzt und daher ins Auge springt.
Bad Ems ist wahrscheinlich der perfekte Ort, um ein paar Tage in vollkommener Ruhe zu genießen. Es ist friedlich, still, entspannend und in gewisser Weise langweilig. Da Langeweile und Ruhe jedoch das Letzte sind, was ich suche, mache ich mich am nächsten Morgen schnell wieder auf die Weiterreise.
Eure Beatrice!