Baku – zwischen Topmoderne und alten Legenden
Baku ist eine der Boomstädte des vergangenen Jahrzehnts. Wer heute die Metropole am kaspischen Meer besucht, der wird überwältigt von modernen Wolkenkratzern, kreativen Bauten auf Glas und Stahl, einem Lichtermeer, das kaum bunter sein könnte und einer sehr sauberen und hübsch renovierten Altstadt, die auf eine sehr alte Geschichte verweist. Der Charme von Baku liegt wohl irgendwie in dieser Mischung aus topmodernen Gebäuden und uralten sagenumwobenen Gebäuden aus der Zeit der Seidenstraße.
Besonders eindrucksvoll sind natürlich die drei Türme, die als Flammentürme bekannt wurden. Sie haben die Form von drei emporzüngelnden Flammen und wechseln bei Nacht stetig die Farbe. Mal ist die aserbaidschanische Flagge auf den Fassaden der drei Glasriesen zu sehen, mal scheint rötliches oder bläuliches Feuer zu fackeln. Die modernen Bauwerke sind von fast überall in Baku zu sehen.
Die Uferpromenade ist ebenso modern wie gesellig, denn es gibt hier nicht nur ein Riesenrad, zahlreiche Cafés, Schachbretter, Spazierwege und Spielplätze, sondern auch jede Menge Denkmäler und einige eindrucksvolle Bauwerke. Zu den schönsten gehört sicherlich das Teppichmuseum, das die Form eines riesigen zusammengerollten Teppichs hat. Weitere moderne Kunstwerke der Architektur sind noch im Bau.
Die Altstadt von Baku ist teilweise schon mehr als tausend Jahre alt. Die Stadtmauer ist noch fast vollständig erhalten, wenn man auch deutlich erkennen kann, dass sie kürzlich gründlich renoviert wurde. Der Palast der einstigen Shirwanshahs ist eines der am besten erhaltenen Gebäude. Er stammt aus dem 15. Jahrhundert und enthält ein Museum. Man kann sich hier prima vorstellen, wie das Leben einst gewesen sein muss, als noch Händler aus Indien, China, Europa und Russland sich hier in Baku die Klinke in die Hand gaben und alle möglichen Schätze austauschten. Der Jungfrauenturm hat fünf Meter dicke Mauern und acht Stockwerke. Es gibt mindestens ein halbes Dutzend Theorien, woher er seinen Namen hat und man kann sich in dem kleinen interaktiven Museum im Innern eine davon aussuchen.
Am besten hat mir in Baku eigentlich das Heyder Aliyev Center gefallen, das von Zaha Hadid entworfen wurde. Dieser wunderschöne geschwungene Bau erstrahlt in Weiß und thront über einer ansteigenden Fläche mit Treppen, Wasserbecken, Kunstwerken und Monumenten, die die Jugend der Umgebung zu Millionen von Selfies anregen. Riesige bunte Schnecken und andere Skulpturen bilden einen tollen Kontrast zu dem modernen Kulturzentrum der Stararchitektin. Ein toller Platz, um den Zauber moderner Architektur zu genießen.
Baku ist sicherlich eine Art Geheimtipp und eignet sich auch für einen Wochenendausflug – jetzt wo die Visabeschaffung online ziemlich einfach und schnell geworden ist.
Lust auf mehr? Lest es nach in Sehnsucht nach Überall!
Eure Beatrice!