Bartolomé – Endlich die richtigen Boobies!
Die Insel Bartolomé ist klein. Nur 1,2 Quadratkilometer groß. Sie könnte ebenso auch zwischen Lanzarote und La Gomera oder irgendwo bei den Kapverden liegen und würde nicht groß auffallen. Bartolomé ist eine Vulkaninsel mit viel Tuffgestein, einigen großen Aschefeldern und einem etwa 700 Meter hohen längst erloschenen Vulkan.
Vor einigen Jahren wurde ein Holzsteg gebaut, der verhindert, dass die Touristen auf der wertvollen Pioniervegetation herum trampeln. Immerhin hat es fast 300 Jahre gebraucht, damit diese eher unspektakulären Pflänzchen auf der Asche wachsen konnten. Sie nennen sich Tequilia und wirken eher blass und langweilig. Aber für Botaniker sind sie wahrscheinlich der Kracher, denn sie sind hier endemisch.
Ansonsten gibt es auf Bartolomé große Heuschrecken, kleine Eidechsen und eine grandiose Aussicht nach allen Seiten. Die Bucht mit dem berühmten Pinacle Rock sieht man von oben recht gut und auch einen anderen Strand in einer Bucht mit türkisfarbenem Wasser. Mit dem Wetter habe ich leider weniger Glück als am Vortag, weshalb der blaue Himmel auf den Fotos fehlt.
Die meisten Fotos mache ich allerdings, nachdem ich Bartolomé wieder verlassen habe und mit dem kleinen Schlauchboot entlang der Küste geschippert werde. Hier sitzen die Seelöwen auf den Felsen und schauen müde auf, als unser Boot vorbeifährt. Auf den spitzen Steinen sitzen die Blaufußtölpel, auf die ich mich so sehr gefreut hatte. Vom Schiff aus konnte ich die Blaufußtölpel, die Blue Footed Boobies, zwar schon ausgiebig beim Fischen beobachten, aber wenn sie in der Luft kreisen und dann im Sturzflug ins Wasser hinein schießen, kann man ihre schönen blauen Füße halt nicht sehen. Auf den Felsen aber sind die Füße gut zu erkennen. Großartige Tiere.
Am Ende habe ich noch riesiges Glück und sehe sogar eine Gruppe von vier Pinguinen auf einem Felsen stehen. Sie sind klein und putzig. Kleiner als die Tölpel. Sie starren in Richtung Felsen und scheinen zu debattieren, wohin sie als nächstes schwimmen wollen.
Wenn Ihr also mal nach Bartolomé kommen solltet, vergesst nicht, euch die Insel auch vom Meer aus anzusehen.
Eure Beatrice!