Bwindi – Gorillas im Nebel live erleben
Wenn ich auf alle meine bisherigen Begegnungen mit Wildtieren zurückblicke, muss ich sagen, dass die Gorillas absolut unter den Top Five einzuordnen sind. Noch selten hat mich eine Tierart so sehr in ihren Bann gezogen wie zum Beispiel im Bwindi Impenetrable Nationalpark im Süden von Uganda. Das Gorilla Tracking ist nicht günstig. Im Bwindi Nationalpark werden 600 US Dollar für einen Permit verlangt. Da es in Ruanda sogar 1500 Dollar sind, ist die Wahl schnell auf Uganda gefallen.
Am Morgen werde ich in die Nebelwälder gefahren, noch bevor die Sonne aufgeht. Im Morgengrauen schlängelt sich der Jeep entlang an grünen Tälern, in denen dichter Nebel hängt. Der Anblick ist fast geheimnisvoll.
Als ich am Startpunkt der Wanderung ankomme, ist es endlich hell. Ich erhalte eine kurze Einweisung und schon kann es losgehen. Weitere 20 Minuten mit dem Jeep und schließlich geht es zu Fuß weiter. Ungefähr eine Stunde folge ich den Rangern auf schmalen Pfaden durch den Dschungel. Der Boden ist angenehm weich und die Umgebung ist von dichtem Grün bestimmt. Um mich herum wachsen wahrscheinlich tausende verschiedener Pflanzen.
Nach einer Stunde haben die Ranger die Gorillas gefunden. Nun darf ich mich eine Stunde lang bei den eindrucksvollen Tieren aufhalten. Gleich zu Beginn habe ich das Glück, dass sich ein junger Gorillamann vom Baum hinab begibt und es sich auf einem Lager auf Ästen und Blättern gemütlich macht. Er streckt sich aus, wirft uns nur ab und zu mal einen desinteressierten Blick zu und genießt die Ruhe. Ich kann deutlich seine Hände und Füße erkennen, die den menschlichen erstaunlich ähnlich sehen.
Bald darauf kommt auch der Silberrücken, das Familienoberhaupt, aus dem Baum herab nach unten. Schon zu beobachten, wie der mächtige Körper am Stamm hinabgleitet, ist ein Erlebnis, für das man Eintritt verlangen kann. Als der Boss am Boden angekommen ist, tun es ihm mehrere andere Familienmitglieder nach. Ein Weibchen mit Jungem und drei andere Affen umringen plötzlich die menschlichen Besucher und gehen verschiedenen Tätigkeiten nach. Sie spielen, raufen spielerisch, essen Blätter oder kümmern sich um die Fellpflege des Nachwuchses. Der Silberrücken hat dabei stets alle im Blick.
300 Fotos und etwas mehr als eine Stunde später muss ich mich wieder auf den Rückweg machen, denn nun haben die Gorillas wieder bis zum nächsten Tag frei von Menschen. Schließlich brauchen die Gorillas ihre Privatsphäre. Ich würde es sofort wieder tun und kann allen da draußen nur empfehlen, einen Besuch bei den letzten Berggorillas dieser Erde auf die Bucketliste zu setzen.
Eure Beatrice!
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Oder lies alles ganz detailliert nach in „Auf nach Anderswo!“