Customize Consent Preferences

We use cookies to help you navigate efficiently and perform certain functions. You will find detailed information about all cookies under each consent category below.

The cookies that are categorized as "Necessary" are stored on your browser as they are essential for enabling the basic functionalities of the site. ... 

Always Active

Necessary cookies are required to enable the basic features of this site, such as providing secure log-in or adjusting your consent preferences. These cookies do not store any personally identifiable data.

No cookies to display.

Functional cookies help perform certain functionalities like sharing the content of the website on social media platforms, collecting feedback, and other third-party features.

No cookies to display.

Analytical cookies are used to understand how visitors interact with the website. These cookies help provide information on metrics such as the number of visitors, bounce rate, traffic source, etc.

No cookies to display.

Performance cookies are used to understand and analyze the key performance indexes of the website which helps in delivering a better user experience for the visitors.

No cookies to display.

Advertisement cookies are used to provide visitors with customized advertisements based on the pages you visited previously and to analyze the effectiveness of the ad campaigns.

No cookies to display.

Skip to main content

Canterbury – Eine Wahnsinnskathedrale

By 31. August 2022Allgemein

Canterbury – Wie die britische Kirche entstand

Canterbury liegt südöstlich von London im Süden von England und damit in einer Region, die voller Geschichte steckt. Schon auf dem Weg dorthin erfuhr ich viel über Großbritannien. Zum Beispiel hat Canterbury eine Rolle bei der Entstehung der englischen christlichen Kirche gespielt, denn die Briten sind ja mehrheitlich Anhänger der anglikanischen Kirche, nicht katholisch oder evangelisch, wie bei uns.

Die Geschichte ist ziemlich klasse und zeigt mal wieder, dass Religion nur ein Mittel der Machtausübung war und ist. Henry VIII. war katholisch. Er war verheiratet. Alles war prima, bis er feststellen musste, dass seine Angetraute ihm nur eine Tochter schenkte. Kein Sohn bedeutete, dass er keinen Thronerben hatte und das was damals ein richtiges Problem. Also schrieb er an den Papst und bat diesen, eine Ausnahme von den strengen katholischen Regeln zu machen. Er wollte die Scheidung, aber natürlich eine Scheidung, die von der katholischen Kirche offiziell anerkannt wurde. Der Papst war nicht einverstanden.

Also beriet sich Henry VIII. mit seinen Anwälten und Vertrauten. Diese erklärten ihm den elegantesten Weg aus der Misere: Du gründest einfach deine eigene Kirche, annektierst die Ländereien der katholischen Kirche und machst dann deine eigenen Regeln. Henry war erstaunt und begeistert zu hören, dass es offenbar so einfach war. Gesagt, getan. England bekam seine eigene Kirche. Henry konnte seine zweite Frau ehelichen, denn die erste Ehe war ja nur von der katholischen und nicht von der richtigen Kirche geschlossen.

In die Bredouille kam er erst wieder, als diese zweite Frau ebenfalls nur eine Tochter zur Welt brachte und er sich von dieser Frau auch wieder scheiden lassen wollte. Eine weitere neue Kirchgründung kam nicht infrage, also ließ er die zweite Ehefrau einfach köpfen. Bis dass der Tod euch scheidet. Auch eine Lösung. Wieso war ihm das nicht schon früher eingefallen?

Mit all den schönen Geschichten über den pragmatischen Henry im Kopf erreichte ich also Canterbury, ein gemütliches Städtchen, das eine einzige Besonderheit hat: mitten drin steht eine Kathedrale von der Größe des Kölner Doms. Ein Riesenungetüm, das hier vollkommen überdimensioniert wirkt. Hier wurde Thomas Becket erschlagen, ein Bischof von Canterbury, der ein Jugendfreund von Heinrich II. gewesen war. Diese Freundschaft hatte ihm das Bischofsamt eingebracht, was damals eine ziemlich klasse Sache war. Nach einem Zerwürfnis, das damit zusammenhing, dass Becket sein Kirchenamt sehr ernst nahm und Heinrich eher so der Partygänger war, ließ Heinrich seinen ehemaligen besten Freund ermorden. In der Kirche! Undenkbar, denn die Kirchen galten als gewaltfreie Zonen. Für Thomas Becket kam alles zu spät, aber Heinrich musste zu Kreuze kriechen. Immerhin wurde Becket später heilig gesprochen.

Zurück zu dieser gigantischen Kirche. Sie ist riesig, voller Prunk und Schätze, mit Dutzenden kleiner Kapellen und voller Gräber, auf denen Figuren in Marmor oder Granit zeigen, wer darin liegt. Der Stelle, wo Becket gewaltsam starb, ist in besonderer Weise vervorgehoben. Ein paar Tropfen von Beckets Blut haben die Mönche damals aufgefangen und diese befinden sich heute als Reliquie in der Kathedrale.

Fahrt unbedingt mal hin, denn vor allem im Sommer ist Canterbury richtig toll. Es gibt Food Trucks und ein paar schmucke alte Häuser. Und natürlich diese riesige Kathedrale.

Eure Beatrice!

Leave a Reply