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Die Jetlagjägerin

Neuntes Buch mit Reisegeschichten erschienen im Juli 2024

Natore – Ein Palast kommt selten allein

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Natore – Königin mit Stil

In Natore irgendwo zwischen Dhaka und Rajshahi im Nordwesten von Bangladesch steht ein Palast. Aber nicht bloß ein Palast, sondern gleich mehrere. Hier lebte einst eine Königin. Das war so vor etwa 300 Jahren. Sie war beliebt, denn sie hat einiges für das Volk getan.

Ihre beiden Söhne bekamen jeweils einen eigenen Palast erbaut, direkt neben dem von Mama. Und jeder der Paläste musste natürlich auch einen Tempel haben. Da diese Leute Hindus waren, handelte es sich um Tempel für Shiva und Krishna. In einem der Tempel lebt heute die Familie, die sich um das Anwesen kümmert. In Bangladesch scheint sich niemand so richtig um die alten Gemäuer zu scheren. Manche sind zwar ganz gut in Schuss, wie auch der Hauptpalast dieser Königin, aber andere, wie zum Beispiel der Tempel neben dem Palast, verfallen einfach.

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Togoville – Mit der Pirogge zur Voodoo-Priesterin

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Togoville – Voodoo und Johannes Paul II

Auf dem Weg von Lomé in Richtung Osten kommt man am Togosee vorbei. An einer Stelle, wo dieser Brackwassersee besonders schmal ist, braucht man mit einer Pirogge nur einige Minuten, um nach Togoville überzusetzen. Die Stadt hat eine internationale Geschichte, unter anderem als Hauptstadt der einstigen deutsche Kolonie Togo. Damals hieß sie Togostadt. Dann wurde sie unter den Franzosen zu Togoville.

Mitten in der Stadt steht ein Denkmal, das an die Vertragsunterzeichnung erinnert, mit der König Mlapa und der deutsche Botschafter Gustav Nachtigall besiegelten, dass Togo ein Protektorat von Deutschland werden würde. Das hielt nicht lange, aber zum 100. Geburtstag der Unterzeichnung wurde dieses Denkmal errichtet.

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Diriyah – Ruinen auf Hochglanz

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Diriyah – UNESCO Welterbe in Riad

Die Altstadt von Riad ist mittlerweile umgeben von modernen Vierteln, in denen die Hauptstadtbevölkerung lebt und arbeitet. Sie wird teilweise abgerissen und es entstehen neue Gebäude. Während in der zentralen Altstadt von Riad nur einige Bauwerke erhalten bleiben werden, gibt es in Riad, oder besser gesagt direkt neben Riad noch eine Altstadt, die erhalten bleiben wird. Sie heißt Diriyah oder Dariyah und steht teilweise unter dem Schutz der UNESCO.

Diriyah war eine unabhängige Stadt, die mittlerweile an Riad herangewachsen ist. Mitten im Wadi Hanifah ist Diriyah heute ein Ort, an dem viel geschieht. Die UNESCO hat den Ortsteil At Turaif unter Schutz gestellt und die Saudis ermutigt, hier umfassende Maßnahmen zur Erhaltung der alten Bausubstanz und der Ruinen zu unternehmen.

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Dinajpur – Religionenmix in Nordwestbangladesch

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Dinajpur – Der schönste Tempel und eine preisgekrönte Schule

Dinajpur ist noch so eine Stadt deren Name so klingt, als müsse sie in Indien liegen. Tut sie aber nicht. Bangladesch und Indien haben so viel Geschichte gemeinsam. Daher klingen viele Namen ähnlich. Ich war in Dinajpur, um mir dort einige aufregende Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel den schönsten Hindutempel des Landes anzusehen.

Dieser Tempel nennt sich Kantajew Tempel und er ist Krishna geweiht. 300 Jahre hat das schöne Gebäude schon auf dem Buckel und es ist hervorragend erhalten bis auf die neun Spitzen beziehungsweise Kuppeln, die das Erdbeben 1897 nicht überstanden haben.

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Tabuk – Zwischen Vergangenheit und Zukunft

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Tabuk – Ein Bahnhof und ein Wahnsinnsprojekt

Tabuk liegt im Nordwesten von Saudi Arabien nicht allzu weit von der Grenze zu Jordanien entfernt und auch nur etwa zwei Fahrtstunden vom Roten Meer. Es liegt in einer Region, die schon viele Höhen und Tiefen erlebt hat. Vor mehr als 100 Jahren war Tabuk in der glücklichen Lage, dass die Hijas Bahn hier anhielt und dem Städtchen ein wenig Wohlstand brachte. Pilger und Händler kamen vorbei. Das war auch schon einige hundert Jahre früher so gewesen, damals allerdings noch auf Kamelen statt in Zugwaggons.

Der alte Hijas-Bahnhof ist noch da, allerdings heute in Form eines Museums. Züge fahren hier schon lange nicht mehr. Die deutschen Lokomotiven und Waggons sind lange verrostet, bis auf die Glücklichen, die im Museum stehen und sich in einem hervorragenden Zustand befinden.

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Lomé – Fetische für alle Fälle

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Lomé – Moderne Kunst und uralte Riten

Wahrscheinlich beginnen die meisten Reisen durch Togo in der Hauptstadt Lomé. Vieles in Lomé ist vergleichbar mit anderen Hauptstädten oder Großstädten in der Region. Aber es gibt Besonderheiten, die man nur hier findet.

Eine davon ist sicherlich der berühmte Fetischmarkt Akodessewa. Den wollte ich natürlich unbedingt sehen. Es ist tatsächlich ein besonderer Ort. Viel kleiner, als ich ihn mir vorgestellt habe, aber auf jeden Fall einen Besuch wert. In der Mitte stehen verschiedene Statuen von Göttern oder Geistern, unter anderem Von Legba, der zwei Penisse hat. Etwas anderes hätte ich von einem Fruchtbarkeitsgott auch nicht erwartet.

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Natitingou – Von den Somba zu den Tamerba

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Zwischen Natitingou und Kara – Land der Lehmburgen

Im Norden von Benin und Togo leben viele verschiedene Volksgruppen und sie haben alle ihre Eigenheiten und Bräuche. In dieser etwas bergigen und wunderschönen Region rund um Natitingou und Kara herum unterwegs zu sein ist wie eine Reise durch unterschiedliche Länder, denn ich bin Völkern begegnet, die sich durch ihre Architektur, ihre Kleidung und ihre Sprache unterscheiden.

Bei den Somba in Benin, nicht weit von Natitingou entfernt, habe ich die ersten Lehmburgen gesehen. Sie nennen diese Gebäude Tata. Es sind faszinierende Gebilde aus Lehmziegeln, die mit einer Mischung aus Erde und Kuhdung verputzt werden. Die Somba verzieren ihre Lehmburgen mit denselben Mustern, wie ihre eigenen Gesichter. So kann man mit etwas Übung die Bewohner den Gebäuden zuordnen und umgekehrt.

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Rumtek – Zu Gast bei den Schwarzen Mützen

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Kloster Rumtek – Ein Streit für die Ewigkeit

Vom Rumtek Kloster in Sikkim hatte ich schon gehört. War es in Tibet oder vielleicht hatte ich etwas darüber gelesen? Auf jeden Fall freute ich mich auf dieses berühmte tibetische Kloster, das sich in der kleinen Ortschaft Rumtek etwa 24 Kilometer von Gangtik in Sikkim befindet.

Das Kloster wurde 1960 gebaut, kurz nach der Massenflucht von Tibetern aus dem von China besetzten Tibet. Wie ihr vielleicht wisst, gibt es im tibetischen Buddhismus vier Sekten, also vier Glaubensrichtungen: die gelben, die roten, die weißen und die schwarzen Mützen. Hier bin ich also in einem Kloster der Schwarzmützen. Der offizielle Name lautet Karma Kagyü Sekte. Der Führer dieser Sekte nennt sich Karmapa und es gab viele Jahrhunderte lang eine harmonische Folge von 15 dieser Karmapa.

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Ganvie – Stelzendorf auf dem Nokué See

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Ganvie – Flüchtlingsdorf auf dem Wasser

Ganvie ist eine von sieben Ortschaften, die sich auf dem Nokué See befinden. Ja, genau. Mitten auf dem See. Und zwar kommt das daher, dass die einstigen Bewohner dieser Dörfer vor Sklavenhändlern geflüchtet sind und nach Orten gesucht haben, an denen sie vor diesem grausamen Schicksal sicher waren. So kam ihnen die Idee, ihre Häuser auf dem Wasser zu bauen, mitten im See.

Bis heute stehen die Dörfer auf Stelzen und sind nur per Boot erreichbar. Heute gibt es einen Anlegesteg in Abomey Calavi, wo reger Betrieb herrscht. Anders als vor 200 Jahren versteckt sich niemand mehr auf dem See. Die Fischer auf den Dörfern kommen an Land um ihre Waren zu verkaufen und gleichzeitig andere Waren einzukaufen.

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Dschidda – Altstadt, Meer und das wahre Leben

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Dschidda – Neue alte Stadt

Dschidda oder Jiddah, die englische Variante, ist eine Stadt im südlichen Drittel Saudi-Arabiens an der Küste des Roten Meeres. Dschidda liegt nicht weit von Mekka entfernt und ist mit einem Schnellzug mit Mekka aber auch mit Medina verbunden. Direkter Zugang zu den beiden heiligsten Städten des Islams hat dafür gesorgt, dass Dschidda schon seit Jahrhunderten von Pilgern überschwemmt wird. Den Zug gibt es ja erst seit ein paar Jahren. Vorher mit Bussen. Noch vorher mit Kamelen.

Neu für Dschidda sind Touristen, die nicht Pilger sind, sondern einfach so in die Stadt kommen. Diese wollen sich meist die schöne Altstadt ansehen, die gerade restauriert wird. Ein Glück, dass Saudi-Arabien reich ist, denn die Restaurierung kostet eine Menge Geld. Die UNESCO erlegt den Restauratoren strenge Vorschriften auf und Dschidda kann es sich leisten hier schnell und sorgfältig vorzugehen. In wenigen Jahren wurden große Teile der wunderschönen Altstadt schon erneuert.

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