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Die Jetlagjägerin

Neuntes Buch mit Reisegeschichten erschienen im Juli 2024

Hugly – Nie gehört…

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Hugly – Ein Hauch Kolonialgeschichte

Ich habe einen Tag in Hugli verbracht. Dabei hatte ich von Hugli noch nie gehört, zumindest nicht bis ich mein Reiseprogramm für die Tour nach Westbengalen und Sikkim erhalten habe. Dabei hat der Distrikt Hugli über fünf Millionen Einwohner. Hugli. Das klingt lustig. Den Namen mochte ich gleich.

Auf einer Tagestour konnte ich natürlich nur Teile von Hugli sehen, aber immerhin. Zunächst einmal musste ich von Kalkutta nach Hugli fahren. Das erste Ziel war der Hanseswari Tempel, der etwa 40 Kilometer vom Stadtzentrum von Kalkutta entfernt liegt. Dafür brauchte ich zweieinhalb Stunden. Besser gesagt, mein Fahrer, denn hätte ich am Steuer gesessen, wären wir jetzt noch nicht da. Der Verkehr in Kalkutta und auf der gesamten Strecke nach Norden am Ganges entlang, der hier Hooghly, also Hugli heißt, ist einfach mörderisch.

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Kalkutta – Molloch mit Charme

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Kalkutta – Zwei Brücken und 15 Millionen Menschen

Die Hauptstadt von Bengalen, die Wahlheimat von Mutter Theresa, eine indische Millionenstadt, die jedes Jahr vom Monsun eingeweicht wird – Kalkutta hat viele Gesichter. Es ist eine sehr junge Stadt, anders als Varanasi oder Delhi, die schon Jahrtausende überdauern. Kalkutta ist gerade mal 500 Jahre alt. Durch die Briten wurde Kalkutta groß. Und heute ist es das immer noch: groß. 15 Millionen Menschen leben hier. Tagsüber sind es noch einige Millionen mehr, die in vollgestopften Pendlerzügen jeden Morgen ankommen und sich in die Straßen der Stadt ergießen.

Ich hatte mir vorgestellt, dass Kalkutta laut und voll ist. In dieser Annahme wurde ich nicht enttäuscht. Ich hatte es mir aber auch architektonisch interessant vorgestellt. Leider sind viele der hübschen Kolonialbauten vom jährlichen Monsun so stark zerstört, dass sie nicht mehr gerettet werden können. Man sieht sofort, wer sich um sein Haus kümmert und wer nicht. Einige Gebäude sehen aus wie neu. Andere sind vollkommen zerfallen und stellen eine Gefahr für Bewohner und Passanten dar. Ja. Bewohner, denn in den Ruinen leben fast überall Menschen, die sich keine andere Wohnung leisten können.

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Saryazd – Eine Festung für die Schätze

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Saryazd – Lehmburg in der Wüste

Die Festung von Saryazd liegt nicht weit von der Wüstenstadt Yazd im Iran entfernt. Wer von euch in Yazd unterwegs ist, sollte sich unbedingt einen halben Tag Zeit nehmen und diesen zauberhaften Ort besuchen. Ich weiß nicht, ob ich die Festung ohne fremde Hilfe gefunden hätte, aber ich hatte ja glücklicherweise meinen Begleiter bei mir, der den Iran wie seine Westentasche kannte.

Zwischen Yazd und Saryazd liegt eine kurze Fahrt auf einer sehr modernen Autobahn. Und dann geht es in die Nebenstraßen einer staubigen kleinen Wüstenstadt. Zwischen Häusern, die alle dieselbe Farbe haben – die von Sand – steht irgendwo am Rande von Saryazd ein sehr ungewöhnliches Bauwerk: es ist die riesige Speicherburg Saryazd.

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Persepolis – Das alte Persien wird lebendig

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Persepolis – Ein bisschen Frieden

Persepolis und Pasargadae sind Namen, die in vielen Geschichtsbüchern und vielen Museen auftauchen. Es sind urlate Städtenamen, die an vergangene Zivilisationen und antike Paläste denken lassen. Aber hättet Ihr gewusst, wo sie liegen? Persepolis hätte ich zumindest auf 1000 Kilometer genau verorten können, aber dass Pasargadae fast direkt daneben liegt, war mir nicht bewusst. Naja, eine Stunde Fahrt ist es schon noch und damals war es wahrscheinlich eine ganze Tagesreise.

Auf jeden Fall schaue ich mir Persepolis und Pasargadae an einem Nachmittag an, weil beide auf meinem Weg nach Schiraz liegen. Zuerst ist Pasargadae dran, aber dort ist nicht mehr viel vom einstigen Prunk übrig geblieben. Die Archäologen haben sich Mühe gegeben, konnten aber nur ein paar wenig spektakuläre Ruinen freilegen.

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Schiras – Bunter Basar und eine Rosenmoschee

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Schiras – Lebendige Millionenstadt mit Tschador

Schiras oder Shiraz ist eine der größten Städte im Iran. Daher hat sie auch ein ähnliches Verkehrsproblem wie die Hauptstadt Teheran. Die Staus zur Rush Hour sind nicht ganz so grausam wie in der 14 Millionen Metropole weiter nördlich, aber durchaus ähnlich nervtötend.

Hat man sich aber erst einmal durchgekämpft und hat auch noch mitten in Schiraz irgendwo einen Parkplatz gefunden, dann beginnt der Zauber dieser Stadt jeden Besucher in seinen Bann zu ziehen. Allein der Basar ist schon die Reise wert. Er kommt mir noch bunter und lebendiger vor, als der Basar in Isfahan. Viele Nomaden verkaufen ihre bunten Teppiche und Kleider. Sie sind – was ich gut nachvollziehen kann – keine Fans dieser grässlichen schwarzen Tschadors, sondern ziehen lieber farbenfrohe Gewänder an.

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Isfahan – Die Hälfte der Welt

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Isfahan – Karottensaft und riesige Moscheen

In späten Mittelalter war Isfahan als die Hälfte der Welt bekannt. Der Imam-Platz oder Naqsch-e Dschahan, wie er früher hieß, liegt mitten in der Altstadt und ist sogar für heutige Verhältnisse noch riesig. Er ist einer der größten Plätze der Welt. Zuerst stand da im 16. Jahrhundert ein Palast. Dann kamen weitere Gebäude dazu, schließlich die Frauenmoschee, die heute Lotfollah Moschee genannt wird und dem Palast gegenüber steht.

Dann kam Anfang des 17. Jahrhunderts die Schah Moschee oder Königsmoschee, die heute Imam-Moschee genannt wird, dazu. Als Schah Abbas I. den Palast bauen ließ, hatte er nicht so weit gedacht, dass da auch noch ein paar Moscheen dazukommen würden und dass diese ja Richtung Mekka ausgerichtet werden müssen. Er entschied sich gegen einen Neubau des Palastes und baute die beiden Moscheen so, dass man darin vom Eingang aus um die Ecke gehen muss, um schließlich den Mirhab doch Richtung Mekka ausrichten zu können.

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Teheran – Millionenmetropole mit halbem Schleier

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Teheran – Ein einziges Verkehrschaos

Teheran ist bekanntlich die Hauptstadt des Iran. Weniger bekannt ist vielleicht die Tatsache, dass die Stadt 14 Millionen Einwohner hat. Also ich war auf jeden Fall eher überrascht, dass Teheran so riesig ist. Mein Hotel liegt mitten in der Altstadt, dort, wo Teheran einst seine Anfänge genommen hat. Die Gassen sind ziemlich genau so breit, dass ein Auto und ein schlanker Fußgänger aneinander vorbei passen. Es ist interessant, dass in diesen Gassen tatsächlich auch geparkt wird.

Ist man erst einmal durch die dicke Holztür hindurch, staunt man darüber, wie schön die von außen unscheinbaren Häuser doch sind. Mein Hotel ist ein altes Wohnhaus mit einem schönen Innenhof. Es gibt sogar WLAN und ich kann etwa die Hälfte meiner Apps auf dem Telefon auch nutzen.

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Kallar Kahar – Ein See voller Tränen

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Kallar Kahar – Katas Raj Tempel

Wer von Islamabad nach Lahore fahren will, kann hierfür entweder eine gut ausgebaute und sehr moderne Autobahn nehmen. Für die 350 Kilometer braucht man dann etwa viereinhalb Stunden. Man kann natürlich auch zwischen den beiden Großstädten noch die eine oder andere Sehenswürdigkeit ansteuern und die Fahrtzeit dadurch verdoppeln.

Neben der Salzmine von Khewra, die zwar die zweitgrößte Salzmine der Welt ist, aber nur von Einheimischen als ernsthafte Sehenswürdigkeit angesehen werden kann, ist Kallar Kahar ein wirklich attraktives Ausflugsziel. In der Ortschaft steht nämlich ein Hindutempel, der seit einigen Jahren von den pakistanischen Behörden restauriert wird. Bei aller Feindschaft zwischen Indien und Pakistan wundert man sich fast, dass diese tolle Tempelanlage nicht zerstört wurde. Aber die Pakistaner sind ja ganz verständige Menschen.

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Wagah Border – Die andere Seite der Grenze

By Die Jetlagjägerin No Comments

Wagah Border – Es lebe die Feindschaft

Die Wagah Border Ceremony war eines der schrägsten Erlebnisse meiner Indien-Reise vor ein paar Jahren und vielleicht auch eines der kuriosesten Erlebnisse meiner verschiedenen Touren durch Asien. Die Menschen an der Grenze von Wagah treffen sich jeden Abend zu Tausenden und feiern lautstark, dass sie sich nicht ausstehen können und dass die Grenze zwischen beiden Ländern weitgehend geschlossen ist. Hin und wieder bekommt mal eine Familie, die beidseitig der Grenze wohnt, eine Genehmigung für einen Besuch, aber im Grunde bleiben die Pakistaner auf ihrer Seite und die Inder auf der anderen.

Meine Reise nach Pakistan eröffnete mir die Möglichkeit, diese schräge Zeremonie nun auch mal von der anderen Seite zu erleben. Auch wenn die Inder zahlenmäßig und auch in Sachen Lautstärke meiner Meinung nach überlegen sind, ist auf pakistanischer Seite ebenso was los. Es gibt eine Tribüne für Familien und eine für Männer. Ich sitze irgendwo zwischen Militär und Familien, weil Touristen eher die Ausnahme sind und als unbegleitete Frau ist man ja kein Mann. Man ist aber eben auch keine Familie. Man ist halt ein Tourist. Ein Kuriosum. Platz nehmen. Ein Fähnchen kaufen und in der prallen Sonne ausharren, bis es losgeht. Bei 40 Grad Anfang Mai verkaufen sich die kühlen Getränke fast so gut wie die Flaggen.

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Yazd – Wüstenstadt mit Diabetes

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Yazd – Feuertempel und Windtürme

Yazd liegt relativ zentral im Iran und war im alten Persien eine wichtige Karawanenstadt. Die Wüstenstadt ist berühmt für ihre Windtürme, von denen es bis heute noch viele gibt. Einige verfallen vor sich hin, aber andere sind liebevoll restauriert worden und prägen die Skyline von Yazd, vor allem nachts, wenn die wunderschön beleuchtet sind.

Diese Windtürme funktionieren so, dass sie viele Öffnungen haben, durch die Luft weht. Diese zieht hinab bis zu einem unterirdischen Wasserbecken, welches die Luft abkühlt. Gleichzeitig versetzt der Wind das Wasser in Bewegung, sodass es nicht so schnell schlecht wird. Die kühle Luft fungiert als Klimaanlage.

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