Noch mehr Ruinen und Pyramiden
Nachdem man das berühmte Chichen Itza gesehen hat, wirken die meisten anderen Ruinenstätten der Maya in Yukatan irgendwie ein bisschen weniger spektakulär. Trotzdem haben sie alle ihren Reiz und ihre Besonderheiten. Ich liebe ja alte Steine, besonders wenn irgendein historisches Volk sie zu wunderbaren und ausgefallenen Formen zusammengesetzt hat. Die Maya standen total auf Pyramiden, was ich faszinierend finde.
Das Schöne an Ek Balam ist, dass man hier nicht Schlange stehen muss. Die Ruinenstätte wurde erst vor wenigen Jahren für Besucher freigegeben und war damit ein für mich noch unbekanntes Ziel. Auf dem Gelände von Ek Balam gibt es einige kleinere Pyramiden, einen Ballspielplatz und zum krönenden Abschluss ein ziemlich riesiges Bauwerk. Es ist nicht eigentlich eine Pyramide, aber in der Mitte kann man auf den Stufen 32 Meter hinauf steigen und auf den rings herum gelegenen flachen Dschungel schauen.
Cobá ist deshalb etwas Besonderes, weil sich hier eine der größten Pyramiden überhaupt befindet. Das Gelände ist so groß, dass hier sogar Fahrräder vermietet werden und ein paar Mexikaner bieten ihre Dienste als eine Art Rikschafahrer an. Als Fußgänger muss man auf der Strecke, wo die rasenden Rikschafahrer unterwegs sind, ein wenig vorsichtig sein, aber die knapp zwei Kilometer kann man auch prima zu Fuß zurücklegen. Der Weg führt durch den Dschungel von einer Ruinengruppe zur nächsten. Ich schaue mir zunächst die kleineren und ziemlich gut erhaltenen Tempelruinen an und mache mich dann auf den Weg zur Hauptattraktion von Cobá: der Nohoch Mul Pyramide. Sie ist 42 Meter hoch und ragt um einiges aus dem grünen Urwald hervor.
Ich erfahre, dass es ab 2017 endlich verboten sein wird, auf die Pyramide hinauf zu steigen. In den letzten Jahrzehnten haben Millionen von Touristenfüßen nicht eben dazu beigetragen, die Ruine in ihrem Zustand zu erhalten. Bald wird also die Nohoch Mul Pyramide gesperrt und darf sich dann ein wenig erholen. Ich darf jedoch noch hinauf steigen und dabei sehr interessante Auf- und Abstiegstechniken anderer Touristen beobachten.
Bleibt noch Tulúm, eine eher kleine Ruinenstätte, die allerdings etwas Besonderes ist, weil sie als einzige Ausgrabungsstätte der Maya am Meer liegt. Irgendwie waren die Maya keine Strandmenschen und blieben lieber im moskitoverseuchten Dschungel. Die Historiker haben noch lange nicht alle Mysterien der Maya ergründet. Mir gefällt es in Tulúm wirklich gut. Man kann sich Ruinen anschauen, Iguanas mit Doppelkinn fotografieren und außerdem von den Klippen auf den Strand hinab schauen. Nur wenige Minuten von den Ruinen von Tulúm entfernt befindet sich angeblich der viertschönste Strand der Welt. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich das unterschreiben würde, aber der Sand ist wie Puderzucker und in der Brandung rennen diese lustigen Vögel herum, die irgendetwas Leckeres aus dem Sand heraus picken.
Mexiko ist einfach wunderbar!
Eure Beatrice!