Cuyabeno – Der Regenwald hat seinen Namen vom Regen
Der Amazonas ist riesig groß. Der Amazonas-Fluss ist riesig lang und das Amazonas-Gebiet ist riesig groß. Es erstreckt sich vom Atlantik bis fast zum Pazifik, von Brasilien über Surinam, Venezuela, Kolumbien bis Ecuador, Bolivien und Peru. Und wenn die Brasilianer ihren ignoranten und gierigen Präsidenten Bolsonaro bei nächster Gelegenheit abwählen, bleibt das vielleicht auch für eine Weile noch so.
In Ecuador steht deren Amazonas-Dschungel auf jeden Fall unter besonders strengem Naturschutz. Hier liegen einige der mehrere hundert Quellflüsse des Amazonas. Einer davon ist der Cuyabeno, ein Fluss, der sich ausschließlich aus Regenwasser speist. Wenn man in der Regenzeit dorthin fährt, was eigentlich ein Versehen meinerseits war, dann kann man diesen Regen auch miterleben und es wird glaubhaft, dass er ausreicht, um ganze Flüsse zu füllen.
Meine Herrn, hat es da geregnet! Falls ich je wieder den Amazonas Besuche, dann sicherlich in der Trockenzeit. So nass bin ich zuletzt bei Rock am Ring geworden. Oder beim letzten Schwimmbadbesuch, aber da hatte ich wenigstens keine Kleidung an. Also, weniger Kleidung.
Wie auch immer. Der Dschungel von Cuyabeno ist auch in der Regenzeit aufregend. Bis auf die Moskitos sind fast alle Tiere recht sympathisch. Ein paar von den größeren Spinnen möchte man nicht in seinem Badezimmer antreffen, aber die Eidechsen, Stinkhühner, Tausendfüßler, Schlangen, Frösche, Mäuse, Faultiere, Affen, Delfine, Falken, Tukane und Papageien sind eben der Grund, warum jemand hier ein paar Tage verbringen will. Einen Jaguar habe ich leider nicht gesehen. Obwohl, so ein Jaguar ist ja im Grunde auch eher eines der Tiere, die man nicht im Badezimmer antreffen will.
Ich habe noch einen Tipp für euch: Wenn Ihr nach Galapagos und in den Amazonas-Dschungel fahrt, dann legt eure Galapagos-Reise ans Ende der Tour. Wer von Galapagos in den Dschungel von Cuyabeno kommt, wird maßlos enttäuscht sein, wie schwer es ist, die Tiere zu fotografieren. Galapagos verwöhnt einen zu sehr.
Die Delfine in Cuyabeno zu fotografieren ist fast unmöglich. Aber man sieht sie. Es sind Flussdelfine, die teils eine rosa Färbung haben. Spannende Tiere, die das ganze Jahr über vergnügt im Wasser herumtoben. Es sind die einzigen Tiere auf der Welt, mal abgesehen vom Menschen, die zum Vergnügen oder zum Zeitvertreib Sex haben. Und offenbar auch ständig.
Ein Traum zum Fotografieren ist die Laguna Grande. Das ist ein großer etwa fünf Meter tiefer See, den es nur in der Regenzeit gibt. In der Trockenzeit kann man hier zwischen den Bäumen umher spazieren. In der Regenzeit fährt man mit einem Boot zwischen den Baumkronen herum. Es sind eigenartige Pflanzen, die sich an das extreme Klima gewöhnt haben und sechs Monate unter Wasser und sechs Monate in der Luft gedeihen können. In der Trockenzeit ist der Cuyabeno-Fluss nur ein Rinnsal, auf dem es kaum möglich ist, mit dem Kanu überhaupt zu fahren. Verrückt. Aber es funktioniert.
Eure Beatrice!
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Oder lies alles ganz detailliert nach in „Auf nach Anderswo!“
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