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Die wundersame Reise meines Passes nach Argentinien

By 12. Februar 2015Allgemein

Normalerweise unternehme ich meine Touren entweder alleine, mit meinem Freund oder in einer Reisegruppe. Natürlich nehme ich immer meine Zahnbürste, mein Schmusetier und meinen Reisepass mit. Hin und wieder verreist mein Freund ohne mich. Es ist jedoch noch nie vorgekommen, dass Schmusetier, Zahnbürste oder Reisepass ohne mich verreist sind. Nun, einmal ist immer das erste Mal. Im November 2014 habe ich meinen Reisepass zusammen mit dem Pass meines Freundes und Reisebegleiters Simon auf die Reise geschickt nach Königsstein, wo das Reisebüro ihn weiter nach Berlin zur Botschaft schicken sollte. Keine große Sache für einen erprobten Pass, der schon zweimal ganz alleine in Berlin war und sogar Touren nach Indien und Kambodscha heil überstanden hat. Allerdings hat die Post mein Einschreiben verloren und ich musste meinen treuen Begleiter als vermisst melden.

 vorläufiger pass  Burkina Faso Visum

Für schlappe 26 Euro haben wir im Eilverfahren auf der Gemeinde einen vorläufigen Reisepass beantragt, denn ganz ohne Pass konnten wir nicht nach Burkina Faso reisen. Immerhin hat es dann mit dem Visum für die Reise nach Westafrika geklappt, denn die freundlichen burkinischen Grenzbeamten akzeptieren auch die vorläufigen Pässe. Trotzdem waren Simon und ich sehr wütend auf die Post und sehr traurig über den Verlust unserer Reisepässe. Wir hatten uns nach mehr als 2 Monaten ohne Rückmeldung von der Post schon mit dem Verlust abgefunden und unseren Groll zumindest teilweise begraben… also gingen wir zur Gemeinde um neue Pässe zu beantragen. Simon muss nach Algerien und ich nach Brasilien, Kuba, Uruguay und Mosambik… Gemeinsam fahren wir im Sommer nach Madagaskar. Ein Leben ohne Reisepass ist also nicht möglich. Am Mittwoch den 4. Februar geschah dann das Wunder: Die freundliche Nachbarin brachte mir am Abend einen dicken Umschlag von UPS, der bei ihr am Nachmittag für mich abgegeben wurde. Ich öffnete die Sendung und siehe da, der Umschlag, den die Post verschlampt hatte, war zu mir zurück gekehrt. Ich staunte nicht schlecht, als ich die Stempel und Vermerke darauf sah. Unsere beiden Reisepässe hatten sich offensichtlich klammheimlich nach Argentinien abgesetzt. „Correo Argentina“ steht auf einem der Aufkleber. Dann hat sie wohl jemand eingefangen und zurück nach Deutschland geschickt, wo sie ja auch hingehören. Ein weiterer Vermerk gibt an, dass die Sendung dann am Frankfurter Flughafen im Zollamt gewesen ist. Schließlich fand sie den Weg zurück zum Reisebüro, an das sie adressiert war. Die haben dann die Sendung zu mir geschickt. Dafür hat aber UPS geschlagene 6 Wochen gebraucht – die Trottel! Da uns niemand bescheid gegeben hatte, hatten wir ja schon die neuen Pässe beantragt.

Correo argentina Zollamt Frankfurt

Ich konnte meinen Reisepassantrag noch bei meiner Gemeinde stoppen. Aber die Gemeinde, in der Simon wohnt, arbeitet leider so schnell, dass Simon nun einen neuen Reisepass bekommt. Für den alten Pass kam jede Rettung zu spät. Gott hab ihn selig. Wer hätte gedacht, dass sich mal jemand darüber beschwert, dass eine Behörde ZU SCHNELL arbeitet. Ich habe in Burkina Faso die Deutsche Post mit einem grausamen Fluch beim Fetischpriester verlegt. Vielleicht finden wir in Madagaskar auch einen Priester oder Schamanen, der uns dabei behilflich sein kann, UPS mit einem ähnlichen Fluch zu belegen. Nun freuen wir uns aber erstmal auf Simons neuen Reisepass, der diesmal hoffentlich ein Begleiter für 10 Jahre sein wird! Vielleicht sollten wir ihm einen Namen geben. Und zwar keinen argentinischen Namen! Nichts, was ihn auf dumme Gedanken bringt. Vielleicht sollten wir auch darauf achten, dass unsere beiden Pässe, die sich offenbar prima verstehen und sogar Reisen ohne uns unternehmen, nie mehr unbeobachtet zusammen verschickt werden… Soweit eine Episode aus dem aufregenden Leben einer Weltreisenden. In 95 Ländern habe ich nie meinen Pass verloren. Dazu muss erst die Deutsche Post kommen!! Wie Jürgen Wegmann es treffend formuliert hat: „Zuerst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu.“ Aber zumindest teilweise gab es ja doch noch ein Happy End. Wir freuen uns auf die nächste Reise!! Eure Beatrice!

IMG_0424[1] Reisepass

 

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