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Gilgit – 50% Flughafen im Karakorum

Gilgit – Eine echte Männerwelt

Gilgit liegt am Karakorum Highway im Norden Pakistans in einer herrlichen Berglandschaft auf etwa 1500 Metern. Wenn man von Süden her kommt, ist die Stadt herrlich kühl. Kommt man von Norden her, wirkt sie hingegen angenehm warm. Gilgit ist also von allen Seiten recht beliebt. Es ist die Hauptstadt der Region Gilgit Baltistan und hat daher eine gewisse Bedeutung, auch mit bloß 10.000 Einwohnern.

In Gilgit war ich im Grunde, weil es dort einen Flughafen gibt. Ich wollte nämlich nicht den gesamten Karakorum Highway mit seinen tausend Kurven und der nur teilweise Asphaltierung ein zweites Mal nehmen. Einmal war schön, aber zweimal… der Flug klang sehr attraktiv.

Leider hat mir das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht, was ich aber erst zwei Stunden vor dem geplanten Abflug erfuhr. Der Flughafen in Gilgit ist nämlich nur bei besonders gutem Wetter und tagsüber nutzbar. Dummerweise bedeutet das hier zwischen Karakorum und Himalaya, dass etwa die Hälfte aller Flüge abgesagt werden.

Trotzdem hatte ich aber Zeit, um mir Gilgit anzuschauen. Ganz in der Nähe befindet sich ein sehr altes Felsrelief, das Buddha zeigt. Es ist fünf Meter groß, allerdings nicht besonders filigran. Es wurde hoch im Fels eingeschlagen, was wohl der Grund dafür ist, dass bisher niemand sich die Mühe gemacht hat, es zu beschädigen, was einigen anderen buddhistischen Zeichnungen passiert ist.

In Gilgit selbst gibt es einen Bazar. Oder besser gesagt: das Zentrum von Gilgit ist ein einziger Bazar. Wie es in Asien so üblich ist, sind die Geschäfte weitgehend nach Branchen sortiert. Im Bereich für Wollprodukte, Bekleidung und Gemüse schaue ich mich ausgiebig um. Ich werde nur ein paar mal angehalten, wenn jemand will, dass ich ein Foto von ihm mache.

In einer Gasse werden Hühner geschlachtet und verarbeitet. Dort stinkt es sehr, weshalb ich schnell wieder abbiege. Hinter dem Hühnerbazar liegt der Poloplatz von Gilgit, wo ein paar Kühe weiden. Die Turniere finden erst etwas später im Jahr statt.

Sechs kleine Geschäfte bilden den Souvenir-Bazar mit Taschen, Kleidern und traditionellen Mützen, die eindeutig für den touristischen Bedarf bestimmt sind. Touristen gibt es allerdings keine. In meiner gesamten Zeit im Hunzatal habe ich nur eine Handvoll andere Besucher getroffen. Vielleicht kommen die auch erst dann, wenn die Polo-Saison losgeht. Und vielleicht haben einige von ihnen Glück und können einen der Flüge nehmen, die sicherlich irgendwann starten.

Eure Beatrice!

2 Comments

  • Charlotte sagt:

    Liebe Bratrice. Unglaublich, dass man da keine Frauen sehen kann. Müssen die alle zuhause bleiben? Wir machen die das nur? Das ist doch wie Sklaverei. Die arbeiten im Haus, bekommen Kinder und dürfen nicht raus. Schlimm. Ich weiß nicht, ob ich das unterstützen würde als Touristin. Hast du dir über solche Fragen auch Gedanken gemacht?

    • Beatrice Sonntag sagt:

      Liebe Charlotte, Ich fand es auch schlimm, dass die Frauen in Gilgit und im gesamten Hunzatal eigentlich kaum Rechte haben. Aber ich fahre gerne auch an solche Orte, an denen ich mehr über die Menschen und ihre Kultur erfahre. Ich habe den Eindruck, dass ich es besser verstehe und besser glauben kann, wenn ich dort war. Und ich zeige den Männern an solchen Orten gerne, dass es auch Frauen wie mich gibt, die verreisen und auf eigenen Beinen stehen. Ich kann aber verstehen, wenn du lieber Ziele auswählst, wo es etwas mehr Gleichberechtigung gibt.
      Deine Beatrice!

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