Goma – Warum leben hier Menschen?
Die Stadt Goma hat mich schon seit vielen Jahren fasziniert. Sie liegt in der Demokratischen Republik Kongo (also Kongo Kinshasa) und zwar direkt an der Grenze zu Ruanda. Nördlich der Stadt erhebt sich der Nyiragongo, einer der Virunga Vulkane. Es ist einer der aktivsten Vulkane der Welt mit einem eindrucksvollen Lavasee auf etwa 3.500 Metern Höhe. Der Nyiragongo bricht regelmäßig aus und hat 1977 2000 Menschen sowie 2002 150 Menschenleben gefordert. Das ist schon mal ein Grund, nicht in Goma leben zu wollen.
Südlich von Goma liegt der Kivusee. Er ist einer von drei Seen auf der Welt, die zu einem unglaublich hohen Prozentsatz mit Gasen gesättigt sind. In dr Tiefe des Kivusees befinden sich wahrscheinlich 75 Kubikkilometer Methangas und dreimal so viel Kohlendioxid. Dazu kommt noch Schwefelwasserstoffgas. Am Kivusee besteht also immer die Möglichkeit, dass durch vulkanische Aktivität irgendwas ins Rutschen gerät und dass Gase austreten. Am Nyos See in Kamerun ist das in den 80er Jahren passiert. Innerhalb von kürzester Zeit sind dort Tonnen von CO2 ausgetreten und haben tausende Menschen am Ufer getötet.
Wissenschaftler gehen im Moment davon aus, dass am Kivusee eine solche Kathastrophe erst in etwa 80 Jahren eintreten wird. Aber Wissenschaftler sind nicht unfehlbar. Noch ein Grund, um nicht in Goma leben zu wollen. Trotzdem leben in Goma heute knapp zwei Millionen Menschen. Die Einwohnerzahl hat sich seit dem letzten Ausbruch des Nyiragongo vervierfacht. Es muss also doch Gründe geben, aus denen Menschen in Goma leben wollen. Ich war in Goma nur ein paar Tage lang. Und zwar hauptsächlich, weil ich den Nyiragongo Vulkan besteigen wollte. Davon erzähle ich in einem anderen Blogartikel.
Die Stadt Goma habe ich mir bei dieser Gelegenheit etwas näher angeschaut. Es handelt sich um eine herkömmliche quirlige und recht volle Stadt mitten in Afrika. Im Zentrum, das im Grunde aus einem Verkehrskreisel besteht, an dem sich ein altes Postgebäude befindet, merkt man kaum, dass es sich um eine Zweimillionenstadt handelt. Der Kreisel ist bemerkenswert, weil er in beiden Richtungen, also im Uhrzeigersinn und gegen den Uhrzeigersinn befahren wird. Sowas habe ich vorher noch nie gesehen und ich konnte nur staunen, dass es irgendwie tatsächlich funkioniert.
Der Markt von Goma ist möglicherweise sehenswert, ebenso wie ddas Seeufer. Allerdings gibt es kaum Stellen, an denen man das Ufer des Kivusees tatsächlich betreten kann, es sei denn, man hat das Glück, in einem Hotel am See zu wohnen. Mein Hotel in Goma will ich nicht unbedingt weiterempfehlen, auch wenn es da hervorragende Kochbananen und Avokado-Gerichte gab.
Wer kuriose Reiseziele liebt, findet in Goma sein Glück!
Eure Beatrice!
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Oder lies alles ganz detailliert nach in „Auf nach Anderswo!“