Hobbiton – Man muss kein Nerd sein, aber es hilft
Liebt Ihr die Filme der Trilogie „Herr der Ringe“? Oder vielleicht das Buch? Oder die Hobbit-Filme? Ich bin ein mittelgroßer Fan. Nicht zu ekstatisch. Also ich kann die Filme nicht mitsprechen, aber ich habe sie zu Hause auf DVD und schon mindestens fünfmal gesehen. Als ich in Neuseeland die Möglichkeit hatte, mir das Filmset von Hobbiton anzusehen, war ich sofort Feuer und Flamme.
Ende der 90er Jahre haben die Macher von Herr der Ringe sich in Neuseeland umgeschaut und nach den einzelnen Orten gesucht, die im Film vorkommen sollten. Sie haben am Mount Cook beziehungsweise Aoraki tolle Kulissen gefunden. Matamata erschien ihnen perfekt für das Auenland, in dem die Hobbits wohnen.
Also haben sie mit einem der hiesigen Farmer einen Deal gemacht und auf einem Teil seiner Farm das Dorf der Hobbits gebaut. Das ganze Dorf. Mit Bilbos Haus, mit vielen anderen Hobbithäusern, mit dem Pub und mit der Mühle am Teich.
Als die Filmcrews fort waren und die Filme wie eine Bombe auf der ganzen Welt einschlugen und von allen geliebt wurden, fing der Besitzer der Farm an, das Hobbitdorf für Besucher zugänglich zu machen. Seither hält er Hobbiton perfekt in Schuss und kann sich vor Besuchern kaum retten.
Alles ist super organisiert. Busse verkehren zwischen dem Besucherzentrum und dem Hobbitdorf, sodass die eigentliche Farm weiter betrieben werden kann. Gärtner und andere Mitarbeiter halten Hobbiton in einem Zustand, der das Dorf so wirken lässt, als sei es bewohnt und als seien die Hobbits gerade nur wenige Meter entfernt. Einfach klasse. Die Guides erklären architektonische Besonderheiten der Hobbit-Häuser und erzählen Geschichten aus der Zeit der Filmdrehs. Im Pub erhält jeder Besucher ein Bier oder einen Apfelwein – gebraut von Hobbits.
Es war ein schräger und ein wenig nerdiger Nachmittag, den ich aber in vollen Zügen genossen habe. Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass die meisten Besucher vollständig erwachsene Menschen waren. So wie ich. Es ist eine Attraktion für ernsthafte produktive Mitglieder dieser Gesellschaft, die tief im Innern vom Auenland träumen. Naja, zugegeben. Für Nerds. Ich war begeistert.
Eure Beatrice!