Islamabad – Größte Moschee in einer Doppelstadt
Ich hatte die Gelegenheit Islamabad, die Hauptstadt von Pakistan, während meiner Reise gleich zweimal zu besuchen. Das ist ja im Grunde nichts besonderes, kommt immer mal wieder vor. Das Spannende daran war, dass ich die Stadt einmal während des Ramadans und einmal danach erleben durfte. Ein himmelschreiender Unterschied.
Ich habe mir natürlich die eindrucksvolle moderne Faisal Moschee angesehen, die noch nicht sehr lange hier steht, aber seit ihrem Bau die größte Moschee in Pakistan ist. Sie ist ganz weiß und hat vier Minarette. Die Tatsache, dass alles, ja sogar der Boden aus weißem Stein gemacht ist, stellt sich nicht nur als hübsch, sondern auch als praktisch heraus, denn bekanntlich müssen alle vor der Moschee ihre Schuhe ausziehen und hier in Islamabad brennt die Sonne schon Ende April so erbarmungslos, dass man auf einem dunklen Boden wohl nicht mehr schmerzfrei laufen könnte.
Mitten in Islambad gibt es breite moderne Straßen, auf denen bunte Lastwagen, viele winzige Suzuki Kleinwagen und noch viel mehr Mopeds mit bis zu sechs Passagieren fahren. Zwischen den beiden Fahrbahnen ist ein ziemlich großer, schöner Park gelegen mit Bäumen, Spielgeräten und grünen Wiesen gelegen. Während des Ramadan ist er verwaist und wirkt wie ein zu breit geratener Mittelstreifen. Aber als der Ramadan dann endlich vorüber ist, wird dieser Park von Abertausenden von Menschen bevölkert und erwacht zum Leben. Er ist Jahrmarkt, Picknickzone, Spazierweg, Spielplatz, ja vielleicht sogar ein Ort, an dem sich zwei junge Menschen ineinander verlieben könnten.
Eine Besonderheit an Islamabad ist, dass es eigentlich eine moderne und mit weniger als zwei Millionen Einwohnern nicht mal eine besonders große Stadt ist. Sie ist aber mit der uralten Stadt Rawalpindi verbunden und verwachsen, sodass sich für die Bewohner kein Unterschied mehr ergibt, ob man nun in Islamabad oder in Rawalpindi lebt. Es ist wie Buda und Pest oder wie Karthoum und Omdurman oder wie Neu und Alt Delhi. Ein großer Klumpen Stadt, der sich sogar den Hop On Hop Off Bus teilt. Und daher ist der Markt von Rawalpindi auch eines der Highlights von Islamabad. Oder eben umgekehrt.
Dieser Markt macht am meisten Spaß, wenn man mit dem Tuk Tuk unterwegs ist. Sucht euch eines aus, das hinten offen ist und wo man so sitzen kann, dass man hinten herausschauen kann. Die Eindrücke, Gerüche und Farben fliegen an einem vorbei und man kann sich einen schönen Überblick über das Gewirr der Gassen verschaffen. Natürlich muss man dann auch noch eine Runde zu Fuß gehen, um alles etwas tiefer auf sich wirken zu lassen. Auf diesem Markt war sogar während des Ramadan viel los. Gemüse, Fleisch, Gewürze, Kleidung, Stoffe, Alltagsartikel, ja im Grunde alles wird hier angeboten, wie es sich für einen Markt in einer Millionenstadt gehört. Ich konnte kaum glauben, wie freundlich und aufgeschlossen die Menschen auf diesem Markt waren. Ständig will jemand, dass ich ein Foto von ihm mache oder fragt mich, woher ich komme.
Vom Nationalmuseum und von den weiteren Attraktionen in Islamabad erzähle ich euch dann einfach in meinem nächsten Buch. Etwas Geduld noch, bitte.
Eure Beatrice!