Und den Fuji gibt es doch!
Vor 15 Jahren habe ich bei einer Reise nach Japan die Theorie aufgestellt, dass der Fuji nur ein Hologramm ist, das hin und wieder einer Wartung unterzogen wird und das daher nicht alle Reisenden zu sehen bekommen. Ich war ziemlich enttäuscht gewesen, dass es 2009 außer Betrieb war. Im Besucherzentrum am Fuji befand ich mich damals genau am Fuße des heiligen Berges und ich habe nicht einmal einen Quadratmeter davon zu Gesicht bekommen.
Dieses Mal habe ich den Programmpunkt Fuji gar nicht erst auf meine Reiseroute gesetzt. Allerdings hatte ich eine Bootsfahrt gebucht, auf einem See im Hakone Nationalpark. Und von dort aus kann man bei schönem Wetter den Fujisan sehen. Diesmal hatte ich Glück. Entweder lag es am Wetter, oder eben daran, dass das heilige Hologramm hervorragend gewartet wurde und daher in voller Pracht zu sehen war. Der Fuji hat schon was Majestätisches an sich. Ein wirklich schöner Berg, wie er in seiner perfekten Kegelform ohne Begleitberge einfach so da steht. Hübsch.
Der gesamte Hakone Nationalpark ist schön, auch wenn ich davon nicht besonders viel gesehen habe. Berge gibt es jede Menge und Wald. An den Hängen befinden sich nur wenige Gebäude, unter anderem ein paar sehr elegante Hotels, die über sogenannte Onsen verfügen. Das sind Thermalbäder, zu denen Menschen mit Tätowierungen leider keinen Zutritt haben. Wenn Ihr wissen wollt, wie ich dennoch in den Genuss eines Onsen kam, müsst Ihr euch noch ein wenig gedulden. Aber ich erzähle es euch gerne, ebenso wie die Geschichte des Daibutsu-Buddha in Kamakura und des Tempels der ungeborenen Kinder.
Was ist aber auf jeden Fall schon einmal erwähnen möchte, ist dass ein richtig elegantes Viersternehotel, das etwas auf sich hält, in den Hakone Bergen neben dem Onsen auch noch eine Manga-Bibliothek aufweisen kann. Wirklich wahr. Tolle Sache. Mit Hängematten und bequemen Kissen. Man könnte da Wochen verbringen, wenn man japanisch kann. Mit englisch kommt man nur ein paar Tage klar.
Natürlich hatte ich nicht genug Zeit, um Mangas zu lesen. Aber allein schon die Tatsache, in einem Hotel mit Manga-Bibliothek zu übernachten, hat mein Nerd-Herz höher schlagen lassen.
Nicht allzu weit von Hakone liegt Himeji. Also zumindest mit dem superschnellen und superpünktlichen Shinkansen ist es nicht weit entfernt. Dort steht eines der schönsten Schlösser von Japan. Insgesamt 11 sind noch vorhanden. Das Schloss in Himeji wird auch das weiße Schloss genannt, denn sein Dach ist im Vergleich zu anderen Schlössern tatsächlich fast weiß. Man kann ins Innere des Bauwerks hinein – ohne Schuhe versteht sich! Und auf diese Weise kann man sich sehr gut vorstellen, wie die Menschen zur Zeit der Shogune in Japan gelebt haben. Zumindest mal die Leute, die reich genug waren, um in einem Schloss zu hausen.
Eure Beatrice!