Strand, Ruhe und Frieden in Kosi Bay – einfach cozy!
Kosi Bay stand eigentlich nur durch Zufall auf dem Programm meiner Rundreise. Vielleicht hätte ich mir diesen Ort an der südafrikanischen Küste nahe der Grenze zu Mosambik nicht unbedingt selbst ausgesucht, verspricht er doch Strand, Ruhe und Frieden. Neben Strand, Ruhe und Frieden findet man aber in Kosi Bay auch Menschen vom Stamm der Tsonga, die einst aus Mosambik hierher eingewandert sind. Sie haben sich mit den hiesigen Zulu vermischt und ihren ganz eigenen Lebensstil entwickelt.
Interessant sind die Fischereimethoden in den vier Lagunen, die hier teils mit Salzwasser und teils mit Süßwasser gefüllt sind. Die Tsonga haben aus Holzstäben in den ersten beiden Lagunen Barrieren gebaut, die die Fische auf dem Rückweg vom Laichen in rundliche Reusen hinein geleiten. Dort warten sie dann bis sie am nächsten Morgen von den geschickten Fischern mit einem Speer gekonnt und flink erlegt werden.
Aber den Speerfischern bei der Arbeit zuzusehen, beschäftigt einen natürlich nicht drei Tage lang. Es gibt ein paar Spazierwege zwischen einem Aussichtspunkt, von dem aus man einen tollen Blick über die Lagunen hat, dem Strand und dem Hotel, in dem ich untergekommen bin. Der Strand an sich wird selbstverständlich auch als Sehenswürdigkeit gehandelt. Tatsächlich ist der flache Sandstrand an der dem Meer am nächsten gelegenen Lagune wunderschön. Bei Ebbe kann man fast durch die gesamte Lagune spazieren, ohne auch nur bis zur Brust ins Wasser einzutauchen.
Dabei sollte man jedoch auf die Strömungen achten, denn bei Ebbe fließt das Wasser in Richtung mehr und bei Flut in umgekehrter Richtung, was zu unerwarteten und heftigen Bewegungen zwischen den malerisch in der Sonne liegenden Sandbänken führen kann.
Das Hotel ist eigentlich eine Art Camp, bestehend aus fast vollständig aus Holz und Stroh gebauten Hütten. Nur die Bodenplatten der kleinen Bungalows bestehen aus einer Art Beton. Um zur Toilette zu gelangen muss man die Dusche durchqueren, aber die eigentliche Unannehmlichkeit ist, dass die Warmwasserzufuhr von einem Gasgerät erzeugt wird, das irgendwie nicht in der Lage ist, konstant eine Temperatur zu erzeugen. Das Wasser ist also abwechselnd brühend heiß oder kalt, was die Duschzeiten und damit den Wasserverbrauch effektiv in Grenzen hält.
Gas wird auch für den Betrieb der Kühlschränke in der Restaurantküche verwendet. Das scheint zwar ganz gut zu funktionieren, aber mein Vertrauen in die Anlage ist nicht so groß, dass ich zum Beispiel Mayonnaise essen würde. Ich habe jedoch mehrere Menschen diese Mayonnaise verspeisen und überleben sehen. Am Abend gab es dann sogar für etwa vier Stunden Strom, der mithilfe eines Dieselgenerators erzeugt wird. In Kosi Bay hat man also das Dschungelerlebnis, ohne Dschungel. Die einzigen Tiere, die ich außer mit dem Speer erlegten oder gebratenen Fischen zu gesicht bekam, waren räuberische Äffchen, die systematisch Mülltonnen durchsuchten und einige Rinder, die Touristen gegenüber ganz offensichtlich feindlich gegenüber stehen.
Aber der Strand ist wie gesagt einfach traumhaft…
Eure Beatrice!