Kumbalgarh – eine wunderschöne Festung mit Eseln, Kamelen und Touristen
Noch nie von Kumbalgarh gehört? Verständlich. Ging mir auch so. Wenn man jedoch nach Attraktionen zwischen Udaipur, Jaipur und Jodhpur sucht, dann taucht Kumbalgarh sehr schnell auf. Es gibt dort nämlich eine ziemlich beeindruckende Festungsanlage mit jeder Menge Tempeln und einem Maharanapalast auf einem Hügel.
Umgeben ist das ganze Ensemble von einer 12 Kilometer langen Mauer, die man auch an vielen Stellen noch erkennen kann. Der Haupteingang ist von drei Toren geschützt und vor dem letzten gibt es einen winzigen Parkplatz, auf dem nach indischen Maßstäben etwa 60 Fahrzeuge, nach deutschen vielleicht 7 Platz finden würden. Hier kann man die Eintrittskarten kaufen und eine Extragebühr für die Videokamera entrichten, die umgerechnet etwa 20 Cent beträgt.
Ist man erst einmal drinnen in der Festung, muss man ein wenig bergan gehen. Der Maharanapalast liegt nämlich am höchsten Punkt. Von da aus hat man dann einen schönen Ausblick auf die umliegenden Berge des Arawali-Gebirges, das sich im Herbst recht grün zeigt. Oben im Palast sind auch die Reste des einstigen Prunks zu erkennen, die der Maharana mit seiner Familie hier hatte. Maharana Kumbha und Maharana Pratap haben hier ihre Spuren hinterlassen.
Die Tempelgebäude sind ebenfalls sehr gut erhalten. Mehrere von ihnen liegen entlang der mittlerweile restaurierten Festungsmauer, auf der man nun auch laufen kann. Es gibt Hindutempel für Shiva und Vishnu aber auch einen Jain-Tempel, damit an jeden gedacht ist. Menschen arbeiten an den Tempeln im hinteren Bereich und an den Wegen zwischen den einzelnen Gebäuden. Esel helfen bei der Arbeit und schleppen Sand in Säcken hinauf zur Festung. Die Wege sind so uneben, dass Schubkarren beinahe sinnlos sind.
Wenn Ihr schon mal auf dem Weg nach Kumbalgarh seid – und das kann ich nur empfehlen, weil die Festung wirklich eindrucksvoll ist – dann plant doch auch einen Abstecher nach Ranakpur ein, wo es einen richtig hübschen Jain-Tempel aus weißem Marmor gibt. Ein architektonisches Meisterwerk, in dem man viel über die Religion der Jain erfahren kann. Warum die Jain keine Kartoffeln essen, erzähle ich dann in meinem nächsten Buch.
Lust auf mehr? Lest es nach in Sehnsucht nach Überall!
Eure Beatrice!