Los Angeles – Von Gaywatch, Muskeln, Möwen und Koriander
Es ist ungeheuer praktisch, Freunde und Verwandte in Los Angeles zu haben, denn Hotels sind dort auch nicht gerade günstig. Los Angeles ist auch immer mal wieder einen Besuch wert, denn die Stadt ist riesig. Im November ist es jedoch eher neblig und wolkig, wenn auch nicht kalt. Mit einer leichten Jacke am Strand entlang zu spazieren, ist eine willkommene Abwechslung zum dunklen und feucht-kalten Europa.
Der Strand von Venice Beach hat mir schon immer am besten gefallen, wahrscheinlich wegen seiner entspannten und etwas freakigen Atmosphäre. Obdachlose und Geschäftsleute, denen die hippen Läden hier gehören, tragen sehr ähnliche Kleidung. Es riecht überall verdächtig nach Cannabis und auf den Rolltoren der Geschäfte, die um die Mittagszeit noch geschlossen sind, ergänzen kunstvolle und farbenfrohe Graffitis das gesamte Bild von bunter Harmonie.
Ich habe Glück, denn auch im November sind am Muscle-Beach noch einige hulkförmige Herrschaften zu Gange. Zwischen bunt angemalten Palmen posieren viel zu dicke Damen in knappen Bikinis für anzügliche Fotos. Der Strand ist mit Möwen übersät und ich sehe sogar einige Pelikane. Einer der charakteristischen Bademeister-Häuschen, die dank David Hasselhoff und Pamela Anderson jeder Europäer kennt, ist in Regenbogenfarben angestrichen. Mit kommt sofort das Wortspiel Baywatch / Gaywatch in den Sinn und ich muss schmunzeln, wofür ich von den Möwen nur mit Missachtung gestraft werde.
Nach einem sehr mexikanischen Mittagessen mit viel Tomate und Koriander will ich dann nach Hollywood. Mein Patenkind hatte mir empfohlen, den Stern von Justin Bieber zu suchen und ich habe mir auch wirklich Mühe gegeben. Aber der Stern dieses Superstars war einfach nicht auffindbar. Mit Begeisterung habe ich die Sterne von Leonard Nimoy, William Shatner, Michael Jackson und Quentin Tarantino fotografiert. Ich konnte mich gerade noch so zurückhalten und mich nicht auf den Stern von Donald Trump erbrechen. Alles in allem war der Walk über den Walk of Fame aber ein amüsantes Erlebnis. Nächstes Mal finde ich Bieber sicherlich!
Zu guter Letzt wollte ich dann noch das Hollywood Sign fotografieren, was sich wegen der nebligen Wetterverhältnisse allerdings etwas schwierig gestaltete. Von der Sternwarte aus konnte ich zwar mit bloßem Auge die Buchstaben ausmachen, aber die Kamera hatte so ihre Schwierigkeiten. Auch ein auf verschiedenen Touristenwebseiten angepriesener Aussichtspunkt eignet sich wahrscheinlich nur bei klarem Wetter für gelungene Fotos.
Ihr seht also schon, ich muss wohl bald wieder nach Los Angeles fahren. Es gibt ja auch noch Santa Monica und Malibu und Downtown zu bewundern.
Bis bald in Los Angeles!
Eure Beatrice!