Mahé – Flughunde, Traumstrände und 12 Tonnen Vogelkacke
Auf der Insel Mahé, der größten Insel der Seychellen, liegt die Hauptstadt Victoria. Sie wurde benannt nach der britischen Königin Victoria, die schon Namensgeberin von so einigen Örtlichkeiten war. Der Victoriasee, der größte See Afrikas, der Victoria River in Kanada, der Victoria Hafen in Hong Kong, die Stadt Victoria auf der Insel Gozo, die Victoriafälle, der Victoria Fluss in Australien, der Mount Victoria in Neuseeland, Victoriaborg in Accra, die Victoriainsel in Kanada und die Victoriainsel in Nigeria, die Stadt Victoria in Québec…. Sind nur einige Beispiele.
Von Victoria auf den Seychellen wird hier steif und fest behauptet, dass es die kleinste Hauptstadt der Welt sei. Meine Recherchen ergaben, dass die Hauptstädte von Malta, Palau, Tuvalu, Nauru, Liechtenstein und Grenada, sowie Monaco und San Marino noch deutlich kleiner sind als Victoria mit immerhin 26.000 Einwohnern. Victoria ist allerdings tatsächlich die kleinste Hauptstadt des afrikanischen Kontinents. Auch wenn sie vom Kontinent etwa 1500 Kilometer entfernt liegt.
Wie auch immer. Victoria ist klein und sehr übersichtlich. Und irgendwie gemütlich. Es gibt hier einen Turm, der ein wenig wie Big Ben aussieht, aber nur etwa 4-5 Meter hoch ist. Zudem findet man zwei Kirchen und einen hübsch bunten Hindutempel. Auf dem Markt gibt es alle Arten von Fisch und Gewürzen.
Das geschichtliche Museum ist ebenfalls winzig und sehr überschaubar, hat aber eine schöne Sammlung zu den Themen Kolonialgeschichte, Sklaverei, Agrikultur und Kultur der Seychellen. Hier erfahre ich, dass in der Kolonialzeit 722.580 Kokosnüsse, 12.774 Tonnen Guano (also Vogelkacke) und 740.123 Kilogramm Zimt von den Seychellen abtransportiert wurden. Immerhin dürfen die Bewohner der Seychellen ihre Exporte heute selbst verkaufen. Eigentlich gab es zu Beginn der Kolonialzeit so etwa um 1742 ja auch noch keine Bewohner der Seychellen. Erst 1770 zogen ein paar Leute hierher. Es waren einige wenige Europäer, viele Sklaven aus Afrika und ein paar Inder. Aus denen ist dann das heutige Volk der Seychellen entstanden. Eine bunte Mischung aus gastfreundlichen Insulanern.
Außer der Hauptstadt und dem Morne Seychellois Nationalpark hat Mahé allerdings noch mehr zu bieten: hauptsächlich jede Menge Traumstrände, an denen sich viele gemütliche Hotels aneinander reihen. Meines lag in Beau Vallon, einem touristischen Ort mit einem wirklich tollen ewig langen Sandstrand. Ich konnte mein Glück gar nicht fassen, als ich herausfand, dass direkt zwischen der Hotelterrasse und dem Strand ein riesiger Takamaka Baum steht. Und die allgegenwärtigen Seychellen-Flugunde lieben die Früchte, die am Takamaka Baum wachsen. Es sind unscheinbare wenig ansprechende etwa mirabellengroße apfelförmige Früchte, aber den Flughunden schmecken sie. Wenn sich die Sonne langsam dem Horizont nähert beginnen die Flughunde langsam über dem Strand zu kreisen und je dunkler es wird, desto mehr von ihnen lassen sich in den Takamaka Bäumen nieder. Und ich fand es klasse, diesen Tierchen dabei zuzusehen, auch wenn mir nach einer Weile in-die-Luft-starren der Hals etwas weh tat.
Wenn Ihr also mal nach Mahé kommt, grüßt mir die Flughunde!
Eure Beatrice!
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Oder lies alles ganz detailliert nach in „Auf nach Anderswo!“
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