Atemberaubende Natur an der Schwelle zur Serengeti
Vom Ngorongor Krater habe ich schon seit Jahrzehnten geträumt. Es ist einer dieser magischen Namen wie auch Timbuktu, Ouagadougou und Kuala Lumpur, die mich schon als Kind fasziniert haben. Meine Tansania-Reise war im Grunde nur ein Nebenprodukt der Umstände, dass die Botschaft von Ghana in Berlin vollkommen unprofessionell arbeitet und dass Turkish Airlines nach Stone Town fliegt – aber das ist eine andere Geschichte. Tansania stand schon lange auf meiner Wunschliste. Unter anderem auch wegen des Ngorongoro Kraters.
Zum Ngorongoro Krater bin ich dann letztendlich von einem kleinen Ort namens Mto Wa Mbu aus aufgebrochen. Dort hat mich und drei andere Abenteurer ein Jeep abgeholt, der bereits nach etwa einer Stunde auf tatsächlich akzeptablen Straßen den Eingang zum Schutzgebiet erreicht hat. Das Schutzgebiet des Ngorongoro Kraters grenzt an den Serengeti Nationalpark, ist aber nicht ganz so streng unter Naturschutz gestellt, wie dieser. Im Krater gelten dieselben strengen Bedingungen, aber rund um den Krater dürfen die Massai mit ihrem Vieh leben und umher ziehen.
Etwas enttäuscht bin ich dann schon, als wir am Kraterrand anhalten und nichts als dichte Wolken sehen. Von diesem Aussichtspunkt soll man einen Blick über den gesamten Krater haben, der unter uns beziehungsweise vor uns liegt. Aber vor lauter Nebel und Wolken sehe ich kaum die Bäume neben der Straße. Vielleicht haben wir auf dem Rückweg mehr Glück.
Wir fahren also hinab in den eigentlichen Krater, der fast perfekt rund und dessen Boden flach wie eine Pfanne ist. Eine Pfanne voller afrikanischer Wildtiere. Schon auf halbem Weg hinab lichten sich die Wolken und wir sehen all das, was sich unter der Wolkendecke verbirgt. Mehrere Stunden lang fahren wir durch die Landschaft und sehen zehntausende von Gnus und Zebras, Flamingos, Störche, Strauße, Löwen, Elefanten, Gazellen, Warzenschweine, Büffel, Schakale, Hyänen, Antilopen, Nilpferde und sogar ein schwarzes Nashorn.
Giraffen gibt es im Krater wohl nicht, weil sie den steilen Kraterrand meiden. Außerdem gibt es hier keine Impalas, weil der Krater nicht deren Lieblingsfutter bereit hält. Ich bin von der „Dichte“ an Tieren jedoch auch ohne Giraffen restlos begeistert und weiß kaum, wo ich meine Kamera hin halten soll. Der Ngorongoro Krater hält, was er verspricht! Und auf dem Rückweg ein paar Tage später habe ich tatsächlich auch vom Viewpoint aus etwas erkennen können.
Eure Beatrice!