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Nikko – Ein ganz beschiedenes Grab

Nikko – Ruhestätte der Shogune

Das Städtchen Nikko und der gleichnamige Nationalpark befinden sich nördlich von Tokyo. Die Fahrt dorthin geht schnell, denn sie führt über topmoderne Autobahnen. Die Raststätten an diesen Autobahnen sind schon an sich eine Sehenswürdigkeit. Die Toiletten sind der Knaller.

Nikko ist ein Wallfahrtsort für alle, die dem Shintoismus oder Buddhismus folgen, aber auch alle, die einfach nur pilgern und ihre Wünsche auf rituelle Weise vorbringen wollen.

In Nikko sind zwei bedeutende Figuren der japanischen Geschichte begraben: Der Gründer des Tokugawa Shogunats und sein Enkel. Tokugawa Ieyasu heißt der Gründer, der auch der erste Shogun in diesem Shogunat war. Sein Shogunat bestand nicht nur unter seinem Sohn und Enkel, sondern ganze 250 Jahre lang. Daher wird er bis heute verehrt.

Sein Grab befindet sich in Nikko. Er selbst hat den Ort ausgewählt: Einen Hügel mitten in den wunderschönen Bergen. Hier wollte er ein ganz bescheidenes Grabmal mit einer Steinplatte haben. Sein Enkel, der ein paar Jahre nach Opas Tod selbst Shogun wurde, kam diesem Wunsch nicht ganz genau nach. Er hat Opa zwar genau da zur letzten Ruhe gebettet, wo er es gewollt hatte. Aber das mit der Bescheidenheit war einfach nichts für ihn. Er war einer der wohlhabendsten Menschen seiner Zeit und wollte seinen Opa ehren.

Deshalb steht in Nikko heute ein riesiger Tempelkomplex mit über einem Dutzend wunderschöner Gebäude. Schreine und Hallen, sogar eine Pagode, stehen da und sind architektonische Meisterwerke. Das eigentliche Grab von Ieysu liegt oben auf dem Hügel. Man kann 207 Treppenstufen hinauf steigen und gelangt zu einer vergleichsweise unauffälligen Pagode, unter der die Asche von Ieyasu liegt. Leider nur ein Drittel. Es gibt noch zwei weitere Gräber dieses so gerühmten Shogun.

In Nikko kann man auch das Grab des Enkels Tokugawa Iemitsu besuchen. Es liegt nicht weit vom Grab von Opa entfernt und ist etwas weniger prachtvoll. Ein wunderschöner Schrein in einem Garten zeugt aber davon, dass Iemitsu einer der reichsten Shogune war.

Wer mehr über meinen Ausflug zu den Shogunen in Nikko erfahren will, sollte sich noch ein paar Monate gedulden, bis ich in meinem nächsten Buch über Japan berichte. Dann erfahrt Ihr auch, welches Schicksal der persönliche Assistent von Iemitsu erleiden musste und was es mit den drei berühmten Affen auf sich hat.

Eure Beatrice!

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