Panama City – Zwischen Moderne und Kolonialstadt am Isthmus
Panama City hat mich zunächst einmal dadurch überrascht, dass es unheimlich modern ist. Schon auf der Fahrt vom Flughafen Tocumen zur Innenstadt konnte ich über die Vielzahl an Hochhäusern staunen. Offenbar wurden nicht wenige von ihnen mit Drogengeldern gebaut. Aber das macht sie zunächst einmal nicht weniger attraktiv. Ganz im Gegenteil: mit Drogengeldern lässt es sich offensichtlich recht gut und recht kreativ bauen.
Ein weiteres architektonisches Highlight ist das Biomuseo, also das Biomuseum, welches vom Star-Architekten Frank Gehry entworfen wurde. Es erinnert ein wenig an ein Gebäude aus bunten Bauklötzen und beherbergt eine Ausstellung über die Biodiversität in Panama, die allerdings noch nicht ganz fertig gestellt ist. Am besten hat mir am Biomuseo gefallen, dass sich drumherum ein wunderschöner Garten befindet, in dem sich bunte Vögel, Schmetterlinge und vor allem Kolibris tummeln. Wer braucht ein Museum, wenn man einfach ein paar Blumen pflanzen und die Biodiversität anlocken kann. Eine Katze hat in diesem Garten ein neues Zuhause gefunden und man kann ihr dabei zusehen, wie sie die unglaublich flinken Kolibris jagt.
Natürlich hat Panama City auch eine koloniale Altstadt. Genau genommen sogar zwei. Zunächst wäre da Panama Viejo. Hier befand sich die erste Stadt namens Panama etwa von 1515 bis 1671. Dann kam nämlich Henry Morgan und er machte Panama Stadt mit seinen Truppen weitgehend kaputt. SO kaputt sogar, dass es anschließend 15 Kilometer weiter westlich wieder neu gebaut werden musste. Die Reste der Altstadt Panama Viejo kann man heute noch bewundern. Einige Gebäude sind recht gut erhalten. Wer auf Ruinenfotos steht, wird von Panama Viejo begeistert sein.
Und dann gibt es natürlich die neue Altstadt, die nach 1671 entstanden ist. Diese wird weil der Name Panama Viejo schon vergeben war, Casco Viejo genannt. Sie befindet sich aktuell in einer umfangreichen Renovierungsphase. Die Hälfte der Bauwerke ist schon restauriert und erstrahlt in schönster Kolonialstil-Manier. Die andere Hälfte ist noch Ruine. Scheinbar ist es nicht ganz einfach, alle Grundstücke zu erwerben und sie zu renovieren. Momentan wechseln sich also Ruinen und quasi Neubauten in den Straßen ab, was auch einen gewissen Charme hat.
Nicht zuletzt ist natürlich der Panamakanal ein Highlight. Die Miraflores Schleusen sind nur ein paar Fahrminuten vom Stadtzentrum entfernt. Hier kann man für 20 Dollar ein Museum, einen wenig aussagekräftigen Film und natürlich die Schleusen an sich betrachten. Es ist ziemlich eindrucksvoll, was hier vor etwas mehr als 100 Jahren an Ingenieurleistungen erbracht wurde. Ich als Ingenieur weiß das besonders zu schätzen und war vom Besuch der Miraflores Schleusen ganz begeistert.
Wenn Ihr nach Panama kommt, dann plant unbedingt ein Mittagessen am Fischmarkt ein. Die Portionen sind gigantisch und lecker!
Eure Beatrice!