Ein märchenhaftes Einzelstück in der Wüste
Meine Reise in die Felsenstadt Petra ist nun schon eine Weile her, aber ich habe die Bilder aus der jordanischen Wüste noch sehr gut vor Augen. Petra zählt zu den Weltwundern, die man so schnell nicht vergisst und die ich zu den Top 10 Attraktionen dieser Erde zähle. Petra ist einzigartig, weil die Nabatäer meines Wissens nach sonst nichts vergleichbares hinterlassen haben. Während die Römer den gesamten Mittelmeerraum mit unglaublichen Denkmälern zugepflastert haben, ist diese Felsenstadt, die von den Nabatäern gebaut wurde, ein wunderschönes Einzelstück.
Man gelangt durch eine lange und am Ende sehr schmale und hohe Schlucht zum Eingang von Petra. Hier sind nur Fußgänger und Pferde unterwegs. Schon die Steine der Schlucht, die Siq genannt wird, sind zauberhafte Fotomotive und spätestens am Ende des Siq, wenn man sich dem berühmten Schatzhaus nähert und es durch den schmalen Felsspalt teilweise erkennen kann, packen alle Touristen ihren Fotoapparat aus.
Das Schatzhaus ist wohl das berühmteste Gebäude Petras. Es liegt direkt am Eingang und seine mächtige in den Fels gehauene Fassade haut alle Besucher schlichtweg um. Im Innern gibt es nur eine kleine schlichte Kammer. Die Fassade ist die Hauptattraktion. Wozu genau die monumentalen Fassaden und die dahinter verborgenen kleinen Räume wirklich gedient haben, ist nicht ganz erwiesen. Fest steht, dass sie wunderschön sind und dass sie die Jahrhunderte überdauert haben, während der Rest der Stadt, also die Wohnhäuser, welche aus Holz erbaut waren, längst verschwunden sind.
Auf dem Weg hin zum sogenannten Kloster am anderen Ende von Petra komme ich an zahlreichen weiteren Monumentalfassaden vorbei, in denen von manchen Wissenschaftlern Königsgräber vermutet werden. Im Innern sind teilweise bunte Maserungen in den Felsen erkennbar und die Sonne, die hier in der Wüste von Jordanien nahezu das ganze Jahr über erbarmungslos scheint, taucht alles in ein warmes und helles Licht.
Der Aufstieg zum Kloster ist mühsam, aber man kann die lokale Wirtschaft ankurbeln, indem man einen Esel mietet, der einen dann die unregelmäßigen Felsstufen hinauf bringt. Der Esel, für den ich mich entschied, hörte auf den in Jordanien wenig verbreiteten Namen Michael Jackson. Mit mir war das arme Tier ja noch ganz froh. Andere Esel hatten weniger Glück und mussten 150 Kilo schwere amerikanische Touristen befördern.
Petra gehört definitiv zu den Orten, die ich gerne auch ein zweites Mal besuchen werde. Schon allein die Atmosphäre und der Zauber dieser alten von Mythen umgebenen Stadt ist die Reise wert!
Eure Beatrice!