Prag – Defenestrationen und Apfelstrudel
Es war mal wieder an der Zeit, meine Erinnerung aufzufrischen und die wunderschöne tschechische Hauptstadt Prag zu besuchen. Als großer Fan von Franz Kafka und von Trdelnik bin ich natürlich auch ein großer Fan von Prag. Zudem gibt es dort im Vergleich zu London oder Paris recht günstige Restaurants und viel Auswahl.
Ich war fast überrascht, als der Flieger nach Prag nur eine Stunde Verspätung hatte, was im Sommer 2022 schon fast ein Wunder ist. Das Wochenende in Prag stand also von Anfang an unter einem guten Stern. Lecker war es dann tatsächlich und ich habe herausgefunden, dass man Trdelnik sowohl mit Eiscreme, als auch mit Pudding als auch mit Apfelstrudel (sehr zu empfehlen) füllen kann. Fantastisch. Wie man Trdelnik ausspricht, habe ich allerdings auch bei meinem dritten Besuch in Prag nicht herausgefunden.
Auf der obligatorischen Wanderung durch Prags Altstadt und zur Burg hinauf, habe ich viel über die Geschichte gehört. Die Prager hatten ja bekanntlich eine Vorliebe dafür, Menschen aus Fenstern zu werfen. Bei der Gelegenheit erfuhr ich auch, dass 84% der Tschechen nicht religiös sind. Das hat der letzte Zensus ergeben. Man konnte da angeben, was man glaubt. Einige waren katholisch, andere Protestanten, wieder andere Mormonen oder auch Anhänger der Jedi-Ritter. Immerhin 15.000 haben sich zur Star Wars Religion bekannt. Ganz offiziell.
Absolute Highlights dieses Mal waren das vietnamesische Essen und das das Sex Mashine Museum von Prag. Klingt komisch, ist es auch. Aber spaßig und lehrreich war der Besuch im Sex Mashine Museum in Prag auch. Da sind jede Menge teils skurrile teils historische Maschinen und Hilfsmittel ausgestellt, mit denen der eine oder andere einen Orgasmus herbeiführen kann. Es gibt zudem ein kleines Kino, in dem ein Porno aus den 1920er Jahren vorgeführt wird. Ein Stummfilm mit einer überaus unerotischen musikalischen Untermalung. Wirklich amüsant, was die Leute damals heiß gefunden haben.
Das beste waren in meinen Augen die Apparate, die nicht wirklich etwas mit Sex zu tun hatten. Es gab zum Beispiel eine Art Schlauch, den man sich um den Hintern binden und das andere Ende aus dem Fenster hängen kann, der die Darmwinde aus dem ehelichen Schlafzimmer ableitet. Es stand nicht dabei, wie gut das funktioniert, aber der Gedanke gefiel mir. Außerdem gab es eine Maschine, die pubertierenden Jungs angelegt wird und die mit einem Alarmton im elterlichen Schlafzimmer anzeigt, wenn sich eine Erektion anbahnt. Ist das nicht herzallerliebst?
Wenn Ihr also mal ein ungewöhnliches Museum in Prag sucht, dann sucht euch dieses aus. Ihr werdet es nicht bereuen.
Eure Beatrice!