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Normandie – Auf Regen folgt Regen

By Kurz und schmerzlos No Comments

Normandie – Auf Regen folgt Regen

Normandie

Normandie

Die Normandie gibt sich unheimliche Mühe damit, eine Atmosphäre zu erzeugen, in der ich den Schauplatz des D-Day, des Jour J oder des Tag X sehr authentisch erleben kann: es regnet. An dem Tag, als die Alliierten Anfang Juni 1944 an den Stränden der Normandie „gelandet“ sind, soll es auch geregnet haben. Ich schaue mir der Reihe nach die Strände an: Sword Beach im Osten, Juno Beach, Gold Beach und Omaha Beach etwas weiter westlich.

Vor mir im Wasser liegen die letzten Überreste von alten Ponton-Brücken, die den Mulberry-Hafen gebildet haben. So konnte auch ohne ein Hafenbecken für Nachschub gesorgt werden. Die riesigen Metallungetüme liegen friedlich in der Brandung und

Normandie Strand

Normandie Strand

rosten vor sich hin, so als würden sie einfach hierher gehören. Irgendwie empfinde ich die Gegenwart dieser Erinnerungsstücke als bedrückend, wenn ich daran denke, unter welchen Umständen und vor allem warum sie hier her gelangt sind. Trotzdem gibt es in unmittelbarer Nähe zahlreiche Ferienwohnungen mit einem schönen Blick auf den breiten Sandstrand und die Überreste des D-Day.

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Kambodscha – Angkor, Amok und Angkar

By Lieblingskrankheit: Reisefieber No Comments

Kambodscha liegt in Südostasien und es ist durch zwei Sachen weltweit bekannt geworden: einerseits die unglaublich gut erhaltenen Tempelruinen von Angkor Wat, die teils 1000 Jahre alt sind und den Betrachter in ähnliches Staunen versetzen wie die Pyramiden von Gizeh und die Tempel der Maya und Inka in Südamerika; andererseits die jüngere Geschichte des Landes. In den 70er Jahren erlebte Kambodscha einen mehr als grausamen Völkermord unter dem Regime der Khmer Rouge, der Roten Khmer. Beides sind Gründe, warum ich ein zweites Mal Kambodscha besuche und mir diesmal mehr Zeit lasse, um auch den Süden des Landes zu erleben.

Kambodscha -Angkorwat

Ein kleiner Fehler hat sich in meine Reiseplanung eingeschlichen: Gleich am ersten Tag sehe ich den berühmtesten und größten Tempel Angkor Wat und den etwas kleineren aber auch bekannten Tempel Bayon. Damit kann es ab dem 2. Tag eigentlich kaum noch schöner werden, denn diese beiden Tempelanlagen sind so beeindruckend, dass ich am liebsten stundenlang einfach nur mit offenem Mund staunen möchte. Natürlich erinnere ich mich von meinem letzten Besuch an die mächtigen Türme mit den Gesichtern und an die Wassergräben sowie die schnalen steilen Stufen, aber trotzdem haut mich der Anblick wieder um.

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Prag – Kafka, Kronen und Knochen

By Kurz und schmerzlos No Comments
Uhr-Prag

Uhr-Prag

Prag empfängt mich im Mai mit einer meteorologischen Unentschlossenheit, die von Sonne über Platzregen bis hin zu kühlen Sturmböen ein breites Spektrum abdeckt. Ich schaffe es leider nicht ganz, mich genau dann, wenn es regnet, in einem Museum aufzuhalten und so werde ich am ersten Tag mitten auf der berühmten Karlsbrücke klatschnass. Natürlich bin ich dabei nicht alleine, denn auf der Brücke schieben sich gefühlte Millionen  von Touristen dicht aneinandergedrängt zwischen den steinernen Statuen und den kleinen Verkaufsständen hindurch.

Prag

Prag

 

Als ich die Burg erreiche, ist das Wetter wieder versöhnlich gestimmt und ich staune nicht schlecht, als auf dem Platz vor dem majestätischen Veitsdom eine kleine mürrisch dreinblickende Bernd-das-Brot-Plüschfigur sitzt. Sicherlich schaut sie nur deshalb so mies gelaunt aus, weil jemand sie im Regen hier hat sitzen lassen. Zunächst werfe ich einen Blick in das goldene Gässchen, wo ich mitunter Minutenlang warten muss, um ein Foto von einem der Gebäude machen zu können, ohne dass mir ein Tourist ins Bild läuft. In den Wehrgängen, wo es eindrucksvolle Sammlungen von alten Rüstungen und Schwertern gibt, ist die Luft muffig und verbraucht. Die Besucher quetschen sich fast schmerzhaft aneinander vorbei, um einen Blick auf die lustigen metallenen Ritterrüstungen werfen zu dürfen. Diese sehen unheimlich unbequem aus und ich kann mir kaum vorstellen, darin auch nur wenige Schritte zu machen, geschweige denn einen Krieg zu führen.

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Zypern – Uralte und brandneue Ruinen

By Kurz und schmerzlos No Comments
Nikosia

Nikosia

Eher spontan kam die Idee, Zypern zu besuchen und damit den Länderpunkt Nummer 90 einzufahren. Einige Zeit lang habe ich hin und her überlegt, ob ich für einen Besuch auf der Insel Zypern nicht vielleicht sogar noch einen zweiten Länderpunkt bekommen kann, weil der Norden immerhin eine eigene Flagge, eine eindrucksvolle Grenze und einen anderen Charakter hat als der südliche Teil. Da aber nur ein anderes Land auf der Welt Nordzypern anerkennt, werde ich es vorerst nicht zählen.Zunächst muss man sich an den Linksverkehr gewöhnen. An jeder Autobahnausfahrt finden sich erneut Schilder, die darauf hinweisen, dass man links fahren soll – wohl in weiser Voraussicht, denn es sind viele Touristen unterwegs. Man erkennt die Touristen in ihren Mietautos an den roten Nummernschildern, die alle anderen Verkehrsteilnehmer vor den potentiell gefährlichen Touristen warnen sollen.

 

Nikosia

Nikosia

Ich habe trotzdem beide Hälften von Zypern besucht. Zunächst einmal gab es im Süden eine wirklich uralte Siedlung aus der Zeit um 7000 bis 4000 vor Christus zu bestaunen. Von Chirokitia ist zwar nicht mehr sehr viel mehr als eine Menge steinerner Mauerreste übrig, aber dafür, dass diese Behausungen so alt sind, ist das nicht schlecht. Man hat für die Besucher mit nur wenig Vorstellungskraft drei der Hütten wieder aufgebaut. Hier wurde auch das nette kleine Männchen gefunden, welches sich auf den zypriotischen Euromünzen befindet. Die Menschen in Chirokitia haben ihre Toten übrigens im Haus unter dem Boden begraben, was etwas befremdlich wirkt, aber wohl dafür gesorgt hat, dass man 9000 Jahre später noch Reste davon finden konnte.

Weiter geht es entlang der Südküste Zyperns bis ganz in den Westen Zyperns. Hier liegt die Stadt Pafos mit ihrem riesigen archäologischen Park. Ich besuche eindrucksvolle Königsgräber, für die viel Werbung gemacht wird. Am Ende stellt sich heraus, dass hier allerdings nie auch nur ein einziger König beerdigt wurde. Trotzdem ist der Name beibehalten worden, weil er einfach königlicher klingt. Read More

Delhi – 16 Millionen Inder bei 42 Grad

By Kurz und schmerzlos No Comments
delhi10

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Am Flughafen von Delhi empfängt mich ein freundlicher rundlicher Inder, der mich zu einem verbeulten weißen Kastenwagen bringt. Schon auf dem Weg zum Auto schwitze ich, denn es herrschen etwa 40 Grad. Deepak versichert mir, dass die Fahrt zum Hotel nur 20 Minuten dauern wird. Nach 20 Minuten, in denen wir uns durch den teils verwirrenden Verkehr der Hauptstadt schlängeln, wiederholt er sein Versprechen: „Noch 20 Minuten, maximal!“

Endlich kommen wir zum Hotel. Langsam dämmert mir, warum dieses Hotel so unschlagbar günstig war (ich habe nur 17 Euro für 2 Nächte mit Frühstück und Flughafentransfer bezahlt). Es befindet sich in einem der hektischsten und vor allem lauten ärmeren Viertel der Stadt. Hier leben die Menschen auf engstem Raum und der Müll liegt zwanzig Zentimeter hoch auf den Bürgersteigen, die von Kühen, Rikschas und Fußgängern aller Couleur genutzt werden.

delhi7

delhi7

 

Ich begutachte mein Zimmer und stelle fest, dass es kein Toilettenpapier gibt, keine Handtücher und noch nicht einmal Bettlaken. Der einzige Luxus besteht aus einem winzigen Fernseher und einem Deckenventilator. Ich fürchte mich ein wenig vor der schmuddeligen grünlichen Wolldecke auf dem Bett, aber zunächst will ich mit Deepak die Stadt unsicher machen und mich später um eventuelle Bakterien sorgen. Read More

Bhutan – Wo das Glück zu Hause ist

By Asiens letzte Geheimnisse 2 Comments

Bhutan – das vielleicht glücklichste Land der Welt!

 Thimphu Dzong Kreisel

Nachdem ich in Nordkorea das wohl unglücklichste Land der Welt besucht habe und mich dort sehr eigenartig gefühlt habe, wollte ich unbedingt ein glückliches Land sehen. Welches Land sollte dafür besser geeignet sein als Bhutan, ein Land, dessen König davon überzeugt ist, dass das Glück seiner Mitbürger wichtiger ist als der wirtschaftlichen Fortschritte?

 

 Punakha  Tempel Kamsun yuley

Um nach Bhutan zu gelangen, muss ich mir eine von fünf Städten aussuchen, von denen aus die bhutanische Flugfgesellschaft Druk Air exklusiv nach Paro startet. Ich wähle die quirlige Metropole Delhi als Zwischenstation und nur etwa 17 Stunden, nachdem ich etwas hektisch meine Arbeitsstelle verlassen habe, befinde ich mich im Landeanflug auf den Flughafen Paro. Die zuversichtliche Stimme des Piloten, die beruhigende Musik aus den Lautsprechern und die Berge des Himalaya, die für meinen Geschmack weit genug von den Tragflächen entfernt sind, sorgen dafür, dass ich mich nicht unwohl fühle. Dass der Flughafen von Paro einer der gefährlichsten der Welt sein soll, kann ich kaum nachvollziehen.

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Venezuela – alles ist illegal und so schön grün

By Traumziel weit weg No Comments

angelklein

Von Venezuela kommen nach Deutschland in den letzten Tagen nur negative Neuigkeiten. Einige Tote bei Aufständen und Toilettenpapierknappheit beherrschen die Pressemeldungen. Höchste Zeit, ein paar gute News aus diesem schönen Land in Südamerika nach Hause zu bringen.

Venezuela hat nicht nur den höchsten Wasserfall dieser Welt zu bieten, sondern auch sonst jede Menge Sehenswürdigkeiten, die meist sehr grün und oft sehr nass sind. Auf dem Weg zum berühmten Salto Angel und zu den Tepuis im Canaima Nationalpark wurde ich gründlich mit den Wassern des Rio Carao und des Rio Churún gewaschen. Zugegeben, es braucht gutes Sitzfleisch, wenn man sich die fünfstündige Fahrt im hölzernen Boot antun möchte. Als ich dann aber schweißgebadet über Stock und Stein zum Aussichtspunkt hinauf geklettert war, konnte ich nur darüber staunen, dass ich tatsächlich der Meinung war: es lohnt sich!!

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Thailand – Buddha vs. Predator

By Lieblingskrankheit: Reisefieber No Comments

Tiger Kingdom Tiger Kingdom

Thailand habe ich nun schon zweimal besucht und dabei wird es sicher nicht bleiben. Es gibt noch immer die Nordwestroute, die ich nicht kenne und bisher habe ich auch keine einzige der Trauminseln gesehen, die in den Katalogen der Reiseveranstalter immer so gerne abgebildet werden.

Bei meiner ersten Thailandreise habe ich mich auf Bangkok und Pattaya konzentriert. Ich habe die gesamte Umgebung des Sextouristen-Mekka bereist und mich über Tempel, Statuen und Elefanten gefreut. Bei meiner zweiten Reise standen Chiang Mai und Ayuttaya auf dem Programm. In der Nähe von Chiang Mai haben die Thailänder mir tatsächlich vorgeschlagen, dass ich Tiger in ihren Gehegen besuche und mich mit ihnen ablichten lasse. Natürlich kann ich zu einer solchen Einladung nicht nein sagen. Aber ich muss noch immer darüber staunen, dass diese Tiger mich nicht gefressen haben.

Elefant in Thailand Ayutthaya

Keine Reise nach Asien wäre für mich komplett ohne einen Elefantenritt. Die thailändischen Elefanten sind besonders liebenswert und hübsch. Sie sind zudem bestechlich und lassen sich mit einem Bund Bananen milde stimmen. Die gutmütigen Riesen sind es gewöhnt, Touristen durch den Dschungel zu tragen.
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Windhoek – Wir glauben an Fleisch

By Kurz und schmerzlos No Comments

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In Windhoek unternehme ich nur eine kurze Stadterkundung bevor ich Namibia wieder verlasse, um mir sein schönes Nachbarland Botswana anzusehen. Aber ich verlasse Namibia mit dem Versprechen, mich bald auch einmal ausführlicher mit diesem schönen Teil der Erde auseinander zu setzen.

Mein Fahrer heißt Werner, was nicht weiter verwunderlich ist, denn viele Menschen tragen hier die eher unpassend wirkenden deutschen Namen, die seit der Kolonialzeit als modern gelten. Werner kann zwar kein Wort Deutsch, aber er hat ein Auto und er wird mir seine Heimatstadt zeigen.

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Wir schauen uns zuerst sehr ausführlich den Friedhof an, auf dem auch einige Heldengräber aus dem Unabhängigkeitskrieg gegen Südafrika vor sich hin verfallen. Dann fahren wir zur Wasseraufbereitungsanlage, die zu Werners großem Bedauern nur Gäste mit Voranmeldung herein läßt. Er zeigt mir stattdessen das Wasserreservoir, auf dem einige Pelikane schwimmen. Anschließend fahren wir durch die Armutsviertel, wo sich eine Wellblechhütte an die nächste reiht, wo es aber laut Werner kaum Probleme gibt, die vergleichbar wären mit denen der Townships von Johannesburg oder anderen afrikanischen Großstädten. Windhoek ist im Grunde ja nur ein Dorf mit etwa 100.000 Einwohnern. Nachdem wir dann durch die Industriegebiete fahren und Werner mir jede einzelne Fleischfabrik gezeigt hat, frage ich mich langsam, ob es denn nicht doch irgendetwas Sehenswertes im Sinne von touristisch sehenswert gibt. “We believe in meat!” sagt Werner, als er an jeder Fleischfabrik langsam vorbei fährt und sich wundert, dass ich keine Fotos mache.

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Bahrain – Ein Baum, ein Berg und tonnenweise Tränengas

By Kurz und schmerzlos No Comments

Bahrain ist ein eher kleines Land. Wenn es dort kein Erdöl gäbe und nicht in den letzten beiden Jahren ein wenig Revolution aufgekeimt wäre, dann hätten wir wahrscheinlich noch nie von dem winzigen Inselchen vor der saudischen Küste gehört. Aber dank Öl-Reichtum gibt es eine Formel 1 Rennstrecke, jede Menge Hochhäuser und einige Hotels. Touristen sind herzlich willkommen.

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Erster Programmpunkt für mich ist die Al Fateh Grand Mosque. Das eindrucksvolle und moderne Gebäude steht im strahlenden Sonnenschein auf einem gigantischen Platz und ein großes Schild heißt Besucher aller Glaubenslichtungen willkommen. Ich gehe also hinein, ziehe meine Schuhe aus, wie es ein Schild von mir verlangt und ich betrete das Innere. In einem prächtigen und riesigen Saal, der mit einem flauschigen teuer aussehenden Teppich ausgelegt ist, hängt ein Ehrfurcht gebietender Kronleuchter.

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