Stockholm – Technik, Transport, Frieden und internationale Küche
Skandinavien ist im Sommer eine wunderbare Region. Wer im Juni nach Stockholm führt, der kann Sonnenschein von morgens drei bis abends um elf genießen. Es ist ein wenig gewöhnungsbedürftig aber irgendwie interessant und sicherlich gut für die Vitamin-D-Versorgung des Körpers.
Dieses Jahr hatte ich mit meinem Besuch in Stockholm auch noch unheimliches Glück mit dem Wetter. Es war fast drei Tage lang sonnig und angenehm warm. Der öffentliche Verkehr in der schwedischen Hauptstadt ist effizient und praktisch. Die Menschen sind freundlich und gegenüber Ausländern sehr aufgeschlossen. 35% der Bewohner von Stockholm sind in einem anderen Land geboren und sie kommen aus 155 verschiedenen Staaten. Das sorgt für eine große Vielfalt und kulinarische Auswahl.
Gutes Stichwort: kulinarisches Stockholm. Es gibt hervorragendes thailändisches Essen, indisch, libanesisch und sogar eritreische Küche in fußläufiger Entfernung. Es gibt eine Riesenauswahl an vegetarischen und – wer es mag – auch an veganen Variationen von allem Möglichen. Elchfleisch war jedoch nicht ganz so leicht zu finden, wie man sich das vorstellen würde. Vielleicht ist aber der Juni auch einfach keine Elchsaison. Wer weiß.
Die Altstadt, Gamla Stan, die wie auf dem Präsentierteller auf der mittleren Insel liegt, ist einfach hübsch. Hier stehen bunte alte Häuser. Es gibt enge Gassen und historische Plätze, Brunnen und Paläste. Mitten drin steht die Akademie Nobel, wo es ein Museum zum Thema Nobelpreis gibt und wo die Damen und Herren tagen, die jedes Jahr den Genies dieser Welt auf die Finger schauen, um ihnen Nobelpreise in Chemie, Medizin, Literatur und so weiter zu verleihen. Eine ziemlich spannende Angelegenheit. Da gibt es einiges zu lernen.
Toll fand ich nicht nur den Transport in Schweden sondern auch die Museumslandschaft. Alle staatlichen Museen sind kostenlos. Aber auch die privaten Sammlungen und Museen sind spannend. So zum Beispiel das Techniska Museet, das Technikmuseum, in dem es eine Ausstellung über Computerspiele gibt und bald auch eine Roboterausstellung, die ich leider verpasst habe. In diesem Museum kann man erfahren, wie Pferde, Insekten oder Schlangen die Welt sehen und es gibt jede Menge Spielereien mit Computern, Detektoren, Licht, Elektrizität und Luft.
Wenn Ihr nach Stockholm fahrt, dann hebt nicht zu viele Kronen am Geldautomaten ab. Bargeld ist nicht allzu beliebt in diesem modernen Land. Zu meiner Überraschung waren es vor allem die kleinen Geschäfte wie Bäckereien, Kioske und Sandwich-Verkäufer, die nur Karten aber kein Bargeld angenommen haben.
Eins noch: ich habe erfahren, dass Ikea alle Teppiche nach dänischen Städten oder Orten benennt, während alle Möbel schwedische Namen tragen. Dies geschieht angeblich in dem Bestreben, die Rivalität zwischen Schweden und Dänemark zum Ausdruck zu bringen und dafür zu sorgen, dass in jeder Wohnung etwas schwedisches auf etwas dänischem steht und nie umgekehrt. Diese Geschichte finde ich klasse und werde sie bei meinem nächsten Ikea-Besuch überprüfen.
Eure Beatrice!