Südisland – Gletscher, schwarze Strände und flauschige Schafe
Obwohl ich diesmal Island nur einen kurzen Besuch von vier Tagen abgestattet habe, wollte ich immerhin einem dieser vier Tage im Süden der Insel verbringen. Mein Navi war leider nicht in der Lage, die verschiedenen Sehenswürdigkeiten zu identifizieren. Zumindest kannte es die Namen nicht. Aber glücklicherweise führt die Ringstraße einmal um Island herum und wenn man die erst einmal gefunden hat, ist es auch nicht schwer, sich zurechtzufinden. Alle Attraktionen an der Ringstraße sind ausgeschildert.
So fand ich einwandfrei zum Reynisfjara, dem magischen schwarzen Strand mit der ungewöhnlichen Basaltsteinformation. Hier hatte ich sogar das Glück neben einem kurzen Schauer auch ein paar Sonnenstrahlen zu erwischen. Und das alle in 15 Minuten. Island ist bekannt dafür, dass es sein Wetter wechselt, wie andere ihre Männer. Oder waren es Unterhosen? Auf jeden Fall noch öfter. Reynisfjara liegt fast an der südlichsten Spitze von Südisland. Ein wunderschönes Fleckchen Natur.
Von dort aus habe ich mich dann von einer Attraktion in Südisland zur nächsten wieder langsam zurück nach Reykjavik gehangelt. Als ich am Parkplatz am Flugzeugwrack am Solheimafjara ankam, überraschte mich das Schild dort. Es sagte, dass der Weg zum Flugzeugwrack hin und zurück insgesamt sieben Kilometer beträgt und dass man dafür mindestens drei bis vier Stunden einplanen sollte. Das wollen wir doch mal sehen! Wer in aller Welt braucht für sieben Kilometer drei Stunden? Schließlich ist es hier flach und der Weg ist gut angelegt. Tatsächlich war ich nach 33 Minuten am Wrack. 15 Minuten Fotos machen und 34 Minuten für den Rückweg. Ich bin vielleicht ein wenig schneller gegangen, als andere Besucher, vor allem, weil ich alleine unterwegs war und dann gewöhnlich etwas schneller gehe. Aber wer bitte braucht vier Stunden? Die Fotos sind recht gut geworden, vor allem weil sich hier sogar ein winziges Loch in der Wolkendecke über Island geöffnet hat.
Weiter ging es dann zum Solheimajökull-Gletscher, einer der Hauptattraktionen in Südisland. Hier kann man mit dem Wagen auf einer asphaltierten Strecke bis zu einem geräumigen Parkplatz fahren, von wo aus es nur noch etwa 20 Minuten zu Fuß bis zu Gletscher sind. Der Spazierweg führt zunächst an der Gletscherlagune vorbei, auf der die Brocken schwimmen, die vom Gletscher abgebrochen sind. Die Kälber sozusagen. Man kommt bis an den Gletscher ran, der sich in den letzten hundert Jahren um fast 1800 Meter zurückgezogen hat. Die Gletscherlagune entstand offenbar erst im Jahr 2011. Es ist also kein Wunder, dass ich den Gletscher nicht mehr erkannt habe. Vorne, direkt am Eis, kann man interessante Fotos vom Gletscher machen, der von Weitem wie eine riesige Eiszunge zwischen den Hängen liegt und von Nahem wie ein dreckiges Gebirge wirkt. Faszinierend.
Zu Guter Letzt habe ich mir noch zwei der bekannteren Wasserfälle angesehen. Der Skogafoss und der Seljalandsfoss. Bei letzterem wird man durch die Gischt etwas nass. Hier gibt es erstaunlicherweise Toilettenhäuschen mit Heizung. Der Knaller.
Unterwegs habe ich mehrfach angehalten, um Fotos von den vielen putzigen flauschigen Lämmern zu machen. Und natürlich auch ein paar Fotos von den vielen Islandpferden, die vor allem hier in Südisland gezüchtet werden und viele Koppeln bevölkern. Schöne Tiere!
Eure Beatrice!