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Tag

Afrika

Von Choum nach Nouadhibou – Vor, hinter, neben dem Zug

By Auf nach Anderswo 3 Comments

Im Reich des längsten Erzzuges der Welt

Der Nordwesten von Mauretanien besteht aus viel Sand. Das ist nicht weiter etwas Besonderes, denn das hat der Nordwesten mit dem Nordosten und im Grunde auch dem Zentrum gemeinsam. Im Nordwesten trennt eine mit dem Lineal gezogene Grenze Mauretanien von dem umstrittenen Gebiet der Westsahara. Es ist ein ungemütlicher Ort mit einem Grenzwall, dem größten dieser Art auf der Welt und dem wohl auch größten Minenfeld, das es noch auf der Welt gibt. Traurige Rekorde.

Wenige Kilometer südlich dieser grausamen Grenze verläuft das Gleis des Erzzuges von Mauretanien. Dieser Zug ist ein weiterer Weltrekord, denn er hat bis zu 250 Waggons und ist ein wahres Monstrum, zumindest dann, wenn er vollgeladen ist mit Eisenerz. Dieses wird im Norden von Mauretanien bei F’Derik und Zouérate abgebaut und dann auf die 700 Kilometer lange Reise bis nach Nouadhibou am Meer geschickt.

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Abydos – Vielleicht die besten ägyptischen Malereien

By Die Jetlagjägerin No Comments

Abydos – Das unbekannte Ägypten

Nach Abydos oder auch Abydous kommen nicht viele Touristen, zumindest nicht in Corona-Zeiten. Selbst vor der Pandemie haben sich nur diejenigen nach Abydos verirrt, die mehr als nur Gizeh und die Tempel zwischen Luxor und Assuan sehen wollten. Abydos liegt ein paar Stunden Fahrt von Luxor entfernt. Wegen der ständigen Polizeikontrollen dauert die Fahrt wahrscheinlich mehr als einen halben Tag. Glücklicherweise habe ich mich für die unbequemere Variante ohne Kreuzfahrtschiff entschieden und für die Attraktionen, die sich zwischen Kairo und Luxor befinden. Abydos ist eine dieser Attraktionen und absolut eine Überraschung.

Der Tempel von Abydos oder besser gesagt die Tempel von Abydos haben mich ziemlich umgehauen. Ich hatte auch noch das Glück, dass kaum ein Tourist da war und dass es den Wärtern daher egal war, ob die Besucher ihre Kameras benutzen oder nicht. Hauptsache, es kommt überhaupt wer.

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Von Akjoujt nach Atar – Offroad durch die Wüste

By Auf nach Anderswo No Comments

Rund um Atar – Sand bis zum Abwinken

Von Nouakchott bis Atar zieht sich ein riesiger Erg, also eine Sandwüste, die 375 km lang ist. Dieser Erg scheint immer schöner zu werden, je weiter man sich von Nouakchott entfernt. Die Fahrt ist etwas mühsam und am Akjoujt geht es auf sandigen oder steinigen Pisten mitten durch die herrliche Natur.

Die Sanddünen sind an manchen Stellen bis zu 300 Metern hoch und sie bilden ein traumhaftes Fotomotiv. Es ist zwar im Grunde nur Sand, aber irgendwie bekommt Sand etwas Magisches, wenn er in diesen Mengen auftaucht. Ich musste immer wieder daran denken, dass in Europa gerade Knappheit an Sand herrscht. Wer hier auf der Düne steht, kann sich sowas kaum vorstellen.

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Naqa – Ziegen, Esel und Tempel

By Auf nach Anderswo No Comments

Naqa – Es lebe der Löwe!

Naqa liegt mitten in der Wüste. Auf dem Weg von Khartum nach Naqa sehe ich eine Landschaft die irgendwo zwischen Steppe und Wüste anzusiedeln ist. Viele Ziegenherden sind unterwegs. Auch Kamele.

Direkt am berühmten Löwentempel von Naqa befindet sich ein Brunnen, der über 80 Meter tief ist. Mehrere Männer ziehen mit Leibeskräften an den Seilen, die über Rollen in die Tiefe gelassen werden. Dann kommt ein Gespann von zwei Eseln zum Einsatz, an dem eines der Seile befestigt ist. Die Esel bekommen ein paar Stockschläge ab und schon rennen sie vom Brunnen fort. So befördert man hier das Wasser hinauf. Meine Güte, was für eine Arbeit. Aber es funktioniert ganz hervorragend.

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Ouadane – Imposante Ruinenstadt in der Wüste

By Auf nach Anderswo One Comment

Ouadane – 1000 Jahre alte Moschee mit Ausblick

Im Nordosten von Mauretanien liegt die uralte Stadt Ouadane oder Wadane. Heute finden Besucher eine kleine Oasenstadt mit einer riesigen imposanten Ruinenstadt vor. Die Ruinen sind so perfekt getarnt, dass ich sie erst sehe, als ich tatsächlich davor stehe. Zweimal habe ich sie tatsächlich beim Vorbeifahren einfach übersehen. Sie sind aus den Steinen gebaut, die hier ohnehin überall herumliegen.

Als ich dann aber endlich in der Ruinenstadt stehe, komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Der Rundgang beginnt im oberen Teil von Ouadane. Dort steht die alte Moschee. Interessanterweise ist es die jüngere der beiden Moscheen, da sie aber alt ist, heißt sie dennoch alte Moschee. Sie ist restauriert und wird noch genutzt.

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Kairouan – Enge heilige Gassen voller Zuckerwatte

By Vielleicht bald noch mehr Geschichten No Comments

Kairouan – Zutritt auch für Heiden

Die Stadt Kairouan ist die viertheiligste Stadt im Islam, direkt hinter Mekka, Medina und Jerusalem. Das allein wäre schon Grund genug, um Kairouan einmal zu besuchen. Wie es sich für eine heilige Stadt gehört, gibt es in Kairouan eine ziemlich heilige und auch recht große Moschee. Im Gegensatz zu den meisten heiligen Städten, dürfen in Kairouan sogar Ungläubige die Moschee betreten. Mit Kopftuch. Aber immerhin wird kein Ganzkörpersack gefordert.

Die Moschee war am Montag voller Leute gewesen, die den Geburtstag des Propheten gefeiert haben, aber nun am darauffolgenden Dienstagmorgen habe ich die Große Moschee von Kairouan ganz für mich alleine. Verrückt. Das ist die Schuld der Pandemie. Normalerweise sollten hier täglich hunderte von Touristen rumlaufen. Aber ich beschwere mich darüber sicher nicht.

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Tunis – Bunte Medina und französischer Sumpf

By Vielleicht bald noch mehr Geschichten No Comments

Tunis – Gut versteckte Restaurants hinter gelben Holztüren

Die tunesische Hauptstadt Tunis liegt am Meer. Oder besser gesagt, an einem Salzsee, der seinerseits am Meer liegt. Irgendwann einmal war dieser Salzsee ein Stück vom Mittelmeer. Tektonische Verschiebungen haben dafür gesorgt, dass sich die beiden getrennt haben. Eine traurige Geschichte. Und die Trennung hätte bis heute Bestand, hätten nicht die Franzosen einen Kanal gebaut, um die beiden wieder zu vereinen.

Die Araber haben ihre Medina, also ihre Altstadt von Tunis auf dem Terrain gebaut, das aus festem stabilem Land bestand. Die Altstadt platzte natürlich bald aus allen Nähten und schließlich haben die Franzose ihre Neustadt mitten auf den Sumpf gebaut, der zwischen Medina und Salzsee vor sich hin blubberte. Mit den damals modernsten Methoden haben sie alles trocken gelegt. Das Projekt war ein Erfolg. Selbst die Kathedrale aus dem 17. Jahrhundert steht auf ehemals sumpfigem Gelände.

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Sidi Bou Said – Das Santorini Afrikas

By Vielleicht bald noch mehr Geschichten No Comments

Sidi Bou Said – Klee, Macke und noch wer

Ich glaube, es ist verboten, in Tunesien seinen Urlaub zu verbringen und sich nicht Sidi Bou Said anzusehen. Es wird nicht streng kontrolliert und es gibt daher immer mal wieder ein paar Strandurlauber, die das Verbot umgehen und die gesamte Urlaubszeit in ihrem All Inclusive Hotel am Meer verbringen. Aber was soll’s. Selber Schuld.

Ich würde mich einem solchen Verbot, ob es nun existiert oder nicht, natürlich niemals widersetzen, denn schließlich haben auch berühmte Maler wie August Macke und Paul Klee Sidi Bou Said besonders schön gefunden. Sie sind irgendwann mit einem ihrer französischen Kollegen, von dem ich – was für eine Schande – noch nichts gehört habe, nach Tunesien gereist, um gemeinsam tunesische Dinge zu malen.

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Gondar – Herrschaftlich, blutig und historisch

By Diagnose Fernweh No Comments

Gondar – Löwenkäfige und Massentaufen

Um nach Gondar zu gelangen hatte ich damals die Wahl zwischen einer endlosen Fahrt auf einer Offroad-Strecke und einem relativ kurzen Flug, der jedoch auch eher offroad war. Immerhin ist das Abenteuer in einer Propellermaschine von Lalibela nach Gondar nach einer halben Stunde vorbei.

Das absolute Highlight in Gondar ist die Palastanlage von König Fasilidas. Er hat hier gelebt und viele Nachkommen gehabt. Das Interessante an der Palastanlage ist, dass jeder neue König einen neuen Palast gebaut hat. Offenbar war es damals inakzeptabel, in Papas Palast einzuziehen, selbst dann nicht, wenn Papas Palast großartig war und wen Papa gerade verstorben war.

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Wukro – Wunderschöne uralte Wandmalereien

By Diagnose Fernweh No Comments

Wukro – Judith Gudit und Wukro Wikro

Die Stadt Wukro, die auch Wikro heißen könnte, ist ein weiteres Highlight in Äthiopiens Norden. Tatsächlich gelingt es mit beim Akzent meines Reiseleiters Wondy oder Windy nie genau den Unterschied zwischen U und I herauszuhören, was mich fasziniert, denn im Deutschen oder auch im Französischen kann ich diese beiden Laute immer sehr gut auseinanderhalten.

Um nach Wukro oder Wikro zu gelangen, muss man sich auskennen. Irgendwo an einer mittelmäßig gut ausgebauten Landstraße zweigt ein staubiger Feldweg ab, der sich in nichts von allen anderen staubigen Feldwegen unterscheidet. Wenn man es aber bis zu seinem Ende schafft, wird man mit uralten Felsenkirchen belohnt. Sie sind lange nicht so eindrucksvoll wie die Felsenkirchen in Lalibela, aber schließlich hatten die Menschen in Wukro nicht die Hilfe des heiligen George oder Erscheinungen, in denen ihnen Gott Anweisungen erteilte.

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